Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0640 - Das verrückte Gehirn

Titel: 0640 - Das verrückte Gehirn
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Traumfigur ist, dann entstammt er einem Alptraum", sagte ich.
     
    3.
     
    Das Eintauschmanöver in die Verschmelzungszone verlief reibungslos. Die Schiffe der Expeditionsflotte setzten ihren Flug ungestört fort. Während der Reise begab ich mich ein paarmal in die Zentrale. Was ich dort auf den Bildschirmen der ROTAP sah, erinnerte mich an die Effekte, die ich bei Flügen unserer eigenen Fernraumer erlebt hatte. Man konnte die einzelnen Universen in Form von riesigen dunkelroten Quallen in einer grauen, zähflüssig erscheinenden Masse herumschwimmen sehen.
    Dieses Bild war natürlich eine Täuschung unserer Sinne, die nicht in der Lage waren, diese übergeordneten Existenzebenen richtig zu sehen und auch nur annähernd geistig zu erfassen.
    Als wir schließlich die Galaxis Catron erreichten, hätte niemand zu sagen vermocht, wie lange Zeit der Flug tatsächlich in Anspruch genommen hatte. Noch immer versuchte ich nach Erdzeit zu rechnen. Wenn es nicht zu Zeitverschiebungen gekommen war, schrieb man jetzt in meiner Heimatgalaxis etwa den fünfzehnten Januar des Jahres 3458.
    Catron war genauso groß wie Naupaum. Die ungewöhnliche Größe schien eine Eigenart aller Randgalaxien zu sein.
    Die einhundertsechzehn Schiffe von Heltamoschs Expeditionsflotte tauchten wieder in den Linearraum ein, dann fielen sie vorübergehend in den Normalraum zurück. An Bord begannen die Berechnungen und Ortungen.
    Ohne Nocs Unterlagen, die wir von Torytrae erhalten hatten, wäre die Orientierung sicher nicht leichtgefallen.
    So aber ließ Heltamosch sich nicht von dem Sterngewimmel im Zentrum von Catron irritieren. Er besaß die Koordinaten des Vrantonk-Systems und brauchte die Robotpiloten der Raumschiffe nur entsprechend zu programmieren lassen.
    Auf dem Flug zum Vrantonk-System entdeckten wir kein einziges Raumschiff und auch keine anderen Spuren von Intelligenzwesen.
    Bei der Größe einer Galaxis war das jedoch bedeutungslos.
     
    *
     
    Als die Flotte sich dem Vrantonk-System näherte, hielten Zeno, Gayt-Coor und ich uns ebenfalls in der Zentrale der ROTAP auf.
    Zu meiner Erleichterung war Onkel Adak in der Doppelkabine geblieben, wo er sich von einem der Schwächeanfälle erholte, unter denen er regelmäßig litt.
    Als die Schiffe zum erstenmal in der Nähe des Vrantonk-Systems aus dem Linearraum kamen, wurden starke Hyperenergien geortet. Die parallel laufenden optischen Untersuchungen bewiesen, daß das fremde Sonnensystem unter einem gigantischen Energieschirm lag.
    Heltamosch nahm diese Entdeckung gelassen hin.
    „Noch können wir nichts über die Art dieses Schirmes sagen", wandte er sich an Zeno und mich. „Ich würde es jedoch für unklug halten, mit allen Schiffen das Vrantonk-System anzufliegen."
    Mir war längst aufgefallen, daß alle Raytaner die Bezeichnung „Mord-System" vermieden.
    „Die ROTAP fliegt allein weiter", entschied der Raytscha.
    Er gab die entsprechenden Befehle, dann tauchte das eiförmige Schiff abermals in den Linearraum, um noch näher an die helle Sonne Vrantonk heranzufliegen.
    In respektvoller Entfernung tauchte das Schiff wieder in den Normalraum.
    Heltamosch befahl weitere Ortungen, denn er wollte sich vor dem Weiterflug über den Charakter des Energieschirms klar werden.
    „Wahrscheinlich handelt es sich um eine Defensivwaffe", sagte Zeno nachdenklich. „Irgend jemand im Vrantonk-System fürchtet einen Angriff oder hat dort etwas besonders Wertvolles zu verbergen."
    Ich blieb skeptisch.
    „Wesen, die einen derartigen Schirm errichten können, brauchen eigentlich keinen Angriff zu fürchten", wandte ich ein.
    „Deshalb glaube ich, daß dieses Gebilde auch noch eine andere Bedeutung besitzt. So, wie es im Augenblick aussieht, werden wir keine Chance haben, den Planeten Penorok zu erreichen."
    „Wir sind noch nicht nahe genug herangekommen", sagte Gaymonft, einer von Heltamoschs Stellvertretern. „Die ROTAP besitzt genügend starke eigene Schutzschirme, um einen tangierenden Flug riskieren zu können."
    Zeno und ich sahen uns bestürzt an. Ich hatte bereits festgestellt, daß Gaymonft ein geduldiger Mann war, aber dieser Vorschlag erschien mir äußerst unklug.
    Heltamosch schien genauso darüber zu denken, denn er lehnte das Ansinnen des Kommandanten ab.
    „Solange wir nicht genau wissen, welche Funktionen dieser Schirm zu erfüllen, hat, bleiben wir auf dieser Distanz. Allerdings werden wir jetzt eine unbemannte Sonde ausschleusen und sie auf den Schirm losfliegen lassen."
    Dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher