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064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer
Autoren: Larry Brent
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Wiederhören‹ und verabschiedet sich mit dem Spruch des Tages: Nicht
verzagen, Onkel Kuni fragen! Rat in allen Lebenslagen! Na, wer sagt’s denn? Da
wird man von einem Augenblick zum anderen zum Dichterling. Ohne nachzudenken,
entwickelt sich da ein Reim. Ich hab’ ne poetische Ader.«
    »Mach dir nichts draus! Das vergeht wieder. Ich wünsch dir Hals–
und Beinbruch, viel Erfolg weiterhin und vor allen Dingen: Kopf hoch und immer
schön fröhlich bleiben, wie schon Schweinchen Dick sagt…«
     
    ●
     
    In der Werkstätte, in der Peter Reisner arbeitete, ging die
Mittagspause zu Ende.
    Reisner trug einen dunkelblauen Overall, der mit Farbe und Öl
verschmiert und nicht mehr ganz neu war.
    Der junge Mann arbeitete als Automechaniker.
    Vom Büro der Werkstätte wählte er die Nummer, die ihn mit seiner
Freundin verband. Eine Arbeitskollegin meldete sich. Reisner fragte nach Inge
und erfuhr, daß sie heute gar nicht im Betrieb gewesen war.
    Er bedankte sich und hängte wieder auf.
    Er machte sich Gedanken. War Inge krank geworden?
    Er rief kurz entschlossen in der Wohnung an.
    Er unternahm drei Versuche, doch Reisner kam nicht durch. Die
Leitung war besetzt.
    Nach zwanzig Minuten machte er noch mal einen Versuch Er rief
erneut an, und diesmal kam er durch.
    Eine tonlose, schwache Stimme meldete sich.
    »Merkant.«
    »Hier ist Peter Reisner, Frau Merkant. Kann ich Inge sprechen?«
    »Nein«, klang es einsilbig an sein Ohr, und er glaubte, sich
verhört zu haben.
    »Warum nein? Ist sie nicht da?«
    »Nein.«
    »Wo ist sie hingegangen.«
    »Weg…«
    Reisner verdrehte die Augen. Es war unmöglich, mit der Frau ein
richtiges Gespräch anzufangen. Sie schien völlig abwesend zu sein.
    »Ist etwas, Frau Merkant?« fragte er und gab seiner Stimme einen
ruhigen? Klang. »Ist etwas mit – Ihrem Mann?«
    »Nein, mit Inge.« Die Stimme klang weinerlich. Frau Merkant
schluchzte.
    Reisner merkte, wie es ihm eiskalt über den Rücken rieselte. »Mit
Inge? Was ist mit ihr?«
    »Heute morgen – vorhin… wir dachten, sie hätte zu lange geschlafen…
gestern schon, vielmehr heute nacht sie fühlte sich nicht recht wohl, wollte
nicht zur Arbeit gehen und einen Tag zu Hause bleiben…« Sie redete
durcheinander und brachte keinen vernünftigen Satz zustande. Dennoch ließ
Reisner sie weitersprechen und unterbrach sie nicht. »Um die Mittagszeit aber
wurde uns das doch komisch. Ich ging auf Inges Zimmer. Sie lag in ihrem Bett.
Totenbleich. Sie rührte sich nicht mehr.« Sie schrie die letzten Worte förmlich
heraus. »Wir haben den Arzt gerufen, sie wurde gleich darauf ins Krankenhaus
gefahren, Peter. Vor zehn Minuten hat man uns von dort Bescheid gegeben.«
    Stille… Reisner hörte nur noch das Atmen…
    Sein Gesicht glühte, und er merkte, wie er anfing zu zittern.
    »Was für einen Bescheid, Frau Merkant? Was ist los mit Inge? Wieso…
was ist überhaupt passiert?« Er stockte.
    »Sie kommt nie wieder, Peter. Sie ist tot!«
     
    ●
     
    Das Essen war ausgezeichnet.
    Es gab zwar ’ne Menge Spezialitäten auf der Menükarte, doch Larry
wählte bewußt ein Wiener Schnitzel.
    »Wenn man schon in Wien ist, sollte man auch mal das
Originalschnitzel essen«, war seine Ansicht. Und seine Wahl war gut.
    Während und nach dem Essen erörterten die beiden Männer noch
verschiedene Dinge. Dann verließen sie das Restaurant.
    In Sachtiers Wagen ging es dann direkt ins Leichenschauhaus.
    Die Kontrolle war streng. Dafür hatte der Kommissar selbst
gesorgt. Er wollte nicht, daß der Vampir, der hier in einer Extrakammer
untergebracht war, auf geheimnisvolle Weise verschwand.
    Der weißgekleidete Angestellte, Sachtier und Brent gingen durch
den langen, gekachelten Korridor. Ihre Schritte hallten durch den Gang.
    Sie kamen an grauen Metalltüren vorbei. Eine Tür, durch die sie
gingen, mündete in einen kleinen Raum, von dem aus sie noch mal eine weitere
Tür passieren mußten, die zweifach abgeschlossen war.
    In der kühlen, dämmrigen Kammer standen drei Bahren. Zwei davon
waren leer. Auf einer dritten lag eine mit einem weißen Leintuch bedeckte
Gestalt.
    Die Füße waren nicht ganz zugedeckt, als wäre das Tuch zu kurz
oder die Leiche zu lang.
    Beide Füße ragten unten heraus. Sie waren kalt und starr, und an
einem hing ein braunes Schild wie eine Paketkarte. Darauf stand der Name: »Elfie
Sommer«
    »Das war heute nacht«, erklärte Sachtier. »Die Polizei hat die
Tote blutleer im Hof einer Bar aufgefunden. Sie ist dort als
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