Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
064 - Marotsch, der Vampir-Killer

064 - Marotsch, der Vampir-Killer

Titel: 064 - Marotsch, der Vampir-Killer
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
wenigstens eine Andeutung. Damit ich mich schon
seelisch darauf vorbereiten kann, Kommissar.« X-RAY-3 stand am Fenster und
blickte hinunter auf die belebte Straße. »Kleiner Tip genügt.«
    »Seit vierundzwanzig Stunden lasse ich alle Leichen
beschlagnahmen, bei denen der Verdacht besteht, daß sie aufgrund eines
Vampirbisses ums Leben kamen. Eine Leiche haben wir im Schauhaus. In einer
Extrakammer, versteht sich. Ich habe mir gedacht, daß es Sie vielleicht
interessiert, diese Leiche zu sehen.«
    »Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen, Kommissar. Und ich
werde sogar noch mehr. Bei Dunkelheit haben Untote die Angewohnheit herumzuspuken
und ihr Gebiß in anderer Leute Hälse zu schlagen. Wenn die ganze
Vampir-Theorie, die Sie aufgestellt haben, auch nur einigermaßen haltbar sein
soll, dann muß sich heute abend etwas ereignen. Ich sehe schon, das gibt einen
anstrengenden Tag.«
     
    ●
     
    Es war ein Uhr, als sie das Kommissariat verließen.
    Larry fuhr zunächst zu seinem Hotel. Man hatte in der ›Weißen
Taube‹ ein großes Zimmer mit Bad für ihn reserviert. Die Ausstattung war
ausgezeichnet, und das Zimmer lag abseits der Straße, einem parkähnlichem
Garten zugekehrt.
    Im Hotel angekommen, räumte Larry zunächst seine Kleidung in den
Schrank und packte alles aus dem Koffer, was nicht unbedingt drin sein sollte.
    Er überlegte gerade, daß es bei den draußen herrschenden
Temperaturen angenehm sein würde, vielleicht im Gartenrestaurant zu essen, als
ein leises, akustisches Signal aus dem PSA-Ring seine Aufmerksamkeit erregte.
    Über den PSA-eigenen Satelliten meldete sich die Zentrale in New
York.
    »Hier X-RAY-3, hier X-RAY-3«, sagte Larry leise in die winzigen
Rillen der kleinen Weltkugel, die in einer massiven goldenen Ringfassung ruhte.
    »Hier Radio Eriwan. Beim letzten Ton des Zeitzeichens ist es
dreiundzwanzig Uhr siebenundzwanzig – bong«, sagte eine vertraute Stimme.
    Das war Iwan Kunaritschew, alias X-RAY-7.
    Larry atmete tief durch. »Wie kommst du denn in die Leitung?«
wunderte er sich. »Außerdem stimmt was mit deiner Uhrzeit nicht. Wir haben’s
hier wenige Minuten nach eins.«
    »Schon möglich. Das will ich gar nicht abstreiten. Hier bei uns
geh’n die Uhren nicht immer richtig, Towarischtsch. Aber meine Sendekraft ist
beachtlich, wie? Ich ruf dich aus Jolischka an.«
    »Die Julischka ist mir bekannt. Aber Jolischka?«
    »Kleines Dorf, anderthalb Autostunden von der österreichischen
Grenze entfernt. In Ungarn. Dies ist eine Schaltung, die über die Zentrale in
New York läuft. Hatte Sehnsucht nach dir, als ich erfuhr, daß wir gar nicht so
weit voneinander recherchieren. Übrigens an ein und demselben Problem, scheint
mir. Ich habe das Gefühl, daß wir uns in der Mitte irgendwo treffen.«
    »O Schreck laß nach! Wie kommt den das?« wunderte Larry sich.
    »Was du suchst in Wien, ich haben festgestellt schon als Spuren
aus Vergangenheit in altvertrautes Jolischka«, sagte Kunaritschew mit ›echt‹
ungarischem Akzent.
    Larry kniff die Augen zusammen. »Ich muß erst meinen
Übersetzungscomputer einschalten, bevor ich verstehe, was du meinst«, erwiderte
er.
    »Ich sprechen schon pärfäkt ungarisch, ich wissen, Towarischtsch:
Bei Janosch in Weinstube man kann lernen säähr gut dieses Sprak.«
    »Wahrscheinlich zuviel Tokayer genascht, wie?«
    »Nix Tokayer. Is’ zu sanfft. Du wissen, ich für harte Sachen. Aber
nix sprechen hier über gutes Getränke. Sprechen nix gut, trinken sein viel
besser. Ich sein also auf Spur von komisches Mensch, von welches du hast
gesendet Funkbild in Zentrale. Eindeutig klar: ist auch hier schon aufgetaucht.
Vor fünfzig Jahr!«
    »Das kann nicht wahr sein«, entfuhr es Larry.
    »Wenn ich’s dir sage, Towarischtsch«, wurde X-RAY-7 wieder
ernsthaft. »Es gibt Hinweise, die diesen Schluß in der Tat bestätigen und die
mich veranlassen, daß ich hier Steuergelder verarbeite und fleißig über die New
Yorker Zentrale mit dir plaudere. Der langen Rede kurzer Sinn: ich hab’ zwar
nur eine Beschreibung von, dem komischen Kerlchen, aber genauso hat man es auch
mir beschrieben. Bleibt jetzt nur noch herauszufinden, wie er auf die Idee
gekommen ist, nach Österreich auszuwandern und ob es wirklich der gleiche Vogel
ist, der scheinbar immer dort auftaucht, wo Menschen zu Vampiren werden, um
ihnen dann das Herz aus der Brust zu pflücken. Ich meld’ mich wieder, sobald
ich mehr weiß. Wir tauschen dann Material miteinander aus. Radio Eriwan sagt
›Auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher