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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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Belgravia. Dort wollte Ayres sie aufsuchen.
    Er bog um die Ecke, ohne zu blinken - und prompt war ein Polizist zur Stelle, der das sah und der Ayres stoppte.
    Russell Ayres' Augen wurden schmal, und Zorn wallte in ihm hoch. Der verfluchte Kerl wagte es, ihn anzuhalten.
    Daß Ayres zu blinken vergessen hatte, kam ihm nicht in den Sinn. Als der Uniformierte auf die Fahrbahn trat, hätte Ayres vor Wut beinahe Gas gegeben, statt zu bremsen.
    Der Gedanke, den Polizisten über den Haufen zu fahren, war sehr verlockend, und es kostete Ayres einige Mühe, es nicht zu tun.
    »Was ist?« fragte er unwirsch. »Bin ich Ihnen nicht weit genug links gefahren? Mit dem Wagen ist ja wohl alles in Ordnung. Der ist gemietet und kommt direkt aus der Garage.«
    »Sie sind abgebogen, ohne zu blinken«, sagte der Beamte trocken.
    »Was für ein Verbrechen!« spottete Ayres.
    Der Polizist wollte sich diesen Ton nicht bieten lassen. Er zog die Augenbrauen zusammen und forderte Ayres auf, sich zu mäßigen.
    Dann verlangte er die Fahrzeugpapiere. In seiner Wut händigte ihm Ayres alles aus, was er in der Garage auf den Beifahrersitz geworfen hatte, und er beging den Fehler, den Namen Ayres nicht zu ändern.
    Natürlich fiel das dem Beamten auf. »Wie heißen Sie?« wollte er wissen.
    »John Griffith«, antwortete der Archäologe.
    »Wieso steht hier Russell Ayres?«
    Der Ertappte suchte schnell nach einer Erklärung.
    »Würden Sie bitte aussteigen, Sir?« sagte der Polizist.
    »Den Teufel werde ich tun!« herrschte Ayres den Beamten an. Blitzschnell griff er nach den Papieren und riß sie dem Mann aus der Hand.
    Er schleuderte sie auf den Beifahrersitz und faßte dann sofort nach dem Alabasterteufel. Plötzlich wirkten seine Augen blutunterlaufen. Er starrte den Beamten durchdringend an, und der Mann stöhnte auf.
    Ein furchtbarer Schmerz breitete sich im Kopf des Beamten aus.
    In Ayres' Gesicht zuckte es haßerfüllt. »Ich könnte dich umbringen, du miese Kröte. Aber du bist es nicht wert, daß ich soviel Kraft an dich verschwende!«
    Der Beamte faßte sich an den Kopf, der ihm zu zerspringen drohte. Er schwankte wie ein Halm im Wind und schrie.
    »Verschwinde!« fauchte Ayres. »Geh mir aus den Augen! Ich will dich nicht mehr sehen!«
    Mit marionettenhaften Bewegungen drehte sich der Polizist um und torkelte davon. Ayres schickte ihn in eine schmale Gasse. Dort brachte er den Mann mit einem schmerzhaften Magieschock zu Fall.
    »Idiot!« knurrte er verächtlich. »Wie konntest du es wagen, mich anzuhalten? Sei froh, daß ich dir nicht mehr angetan habe. Diese Begegnung hätte für dich auch wesentlich schlimmer ausgehen können.«
    Er lachte höhnisch und fuhr weiter. Es war großartig, allen so haushoch überlegen zu sein.
    ***
    Nachdem Charlton Hathaway gegangen war, betrat Boram, der Nessel-Vampir, den Living-room. Seine Aufgabe war es gewesen, Roxane, in der zur Hälfte Arma steckte, die Zauberin, zu bewachen. Doch Cuca hatte Vicky Bonney und ihn mit einem simplen Trick aus dem Haus gelockt und anschließend Roxane abgeholt.
    Als Mr. Silver und ich nach Hause gekommen waren, war die Situation zwischen dem Ex-Dämon und dem weißen Vampir kurze Zeit angespannt gewesen, und der Hüne mit den Silberhaaren hatte es sogar geschafft, mit mich mit seinem Mißtrauen anzustecken, doch mittlerweile hatte ich mein Vertrauen wiedergewonnen, und auch Mr. Silver hatte einsehen müssen, daß Boram mit Roxanes Entführung nichts zu tun hatte.
    Niemals hätte Boram den Gegnern Roxane in die Hände gespielt, das stand für mich jetzt fest, und ich schämte mich, ihn dessen kurze Zeit verdächtigt zu haben - wenn die Idee auch auf Mr. Silvers Mist gewachsen war.
    Der weiße Vampir sprach kein Wort. Er hörte nur zu.
    Es war erst fünf, aber die Dunkelheit war bereits über die Stadt gefallen, und es brannten fast alle Lampen im Raum. Draußen kroch der kalte Nebel durch den Garten und legte sich zwischen die Ziersträucher.
    Das Haus unseres verstorbenen Freundes und Nachbarn Lance Selby war kaum zu sehen.
    Lance…
    Noch so ein dunkles Kapitel, das keinen Abschluß hatte. Wir wollten die sterbliche Hülle des Parapsychologen zu Grabe tragen, aber der Sarg war leer gewesen, und niemand wußte, wo der Tote hingekommen war.
    Ich besprach mich mit meinen Freunden und war für jeden guten Tip dankbar, den ich von ihnen bekam. Vor allem Cruv tat sich angenehm auffallend hervor. Er bewies wieder einmal, was für ein schlaues Kerlchen er war, und ich stellte
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