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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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versiegen würde, denn die Hölle stand dahinter, und ihre Kraft war endlos.
    Ayres betrat nach diesem Unfall ein Pub in der Cornhill Street. Die üble Laune, die er vor dem Unfall gehabt hatte, war verflogen. Er fühlte sich großartig und bestellte bei der schwammigen Wirtin ein Glas Ginger Ale.
    Was er getan hatte, hatte großes Aufsehen erregt, deshalb würden sich mit Sicherheit wieder die Leute von MI 5 einschalten. Sie hatten schon mal versucht, ihn zu kriegen, aber er hatte sich ihrem Zugriff entzogen, indem er für sechs Monate nach Frankreich ging, aber er mochte die Mentalität der Franzosen nicht und kehrte deshalb nach England zurück.
    Er hatte die Absicht gehabt, hier im verborgenen zu leben und hatte sich schon genau überlegt, welche Schritte er unternehmen mußte.
    Doch bevor er darangehen konnte, sie zu realisieren, riß ihn dieser verfluchte Autofahrer aus der Anonymität, und nun wußten seine Verfolger, daß er wieder im Land war.
    Natürlich hätte er England wieder verlassen können, aber das wollte er nun nicht mehr. Es widerstrebte ihm, ein zweitesmal davonzulaufen. Diesmal blieb er, denn er fühlte sich stark genug, um den Gefahren, die ihm drohten, zu trotzen.
    Der MI 5 würde ihn nicht kriegen.
    Selbst wenn sie seine Spur fanden, würde es ihnen nicht gelingen, ihn festzunehmen. Er würde jeden, der das versuchte, ohne mit der Wimper zu zucken töten.
    Die Wirtin stellte das Glas vor ihn hin und starrte die abstoßend häßliche Figur an. Ayres merkte es, und es amüsierte ihn. Bestimmt fragte sich die Frau, wie man so geschmacklos sein konnte, etwas derart Scheußliches an einer Kette um den Hals zu tragen.
    Für Ayres war die Figur nicht abstoßend häßlich. In seinen Augen war sie der Inbegriff grenzenloser Macht und Stärke.
    Schaudernd zog sich die Frau zurück. Ayres griff nach dem Alabasterteufel und blickte der Wirtin nach. Er wollte der Frau einen Schmerz zufügen und löste bei ihr einen Rheumaschub aus, der sie heftig zusammenzucken und aufstöhnen ließ. Sie mußte sich am Tresen festhalten, griff nach ihrem schmerzenden Rücken und schleppte sich gekrümmt weiter.
    Als Ayres die Kraft des Teufels kennenlernte, hatte er solche grausamen Spielchen häufig mit seinen Mitmenschen gespielt. Inzwischen wußte er die Figur todbringend einzusetzen.
    Während er sein Ginger Ale trank, legte er sich einen Schlachtplan zurecht, der die Möglichkeit offenließ, daß er den MI 5 frontal angriff. Er wollte diese Sache vorläufig im Auge behalten und zuschlagen, wenn ihm die Geheimdienstleute lästig wurden.
    Aber dann sollte sie ein besonders harter Schlag treffen!
    Er rief die Wirtin, als er ausgetrunken hatte, und es erfüllte ihn mit Schadenfreude, zu sehen, wie sie litt. Er bezahlte, was sie verlangte, und verließ das Pub.
    Nahe der Southwark Bridge betrat er wenig später das Büro einer bekannten Leihwagenfirma. Er sagte dem Angestellten, was er haben wollte, und dieser bat ihn um seine Papiere.
    Russell Ayres gab sie ihm, aber er griff zu einem Trick.
    Der junge Mann, vor dessen Schreibtisch er saß, hob seine Brille. »Mister…«
    »Griffith«, sagte Ayres. »John Griffith.«
    Seine Hand umschloß den Alabasterteufel, und er nahm Einfluß auf die Psyche des Angestellten. Obwohl aus den Papieren einwandfrei hervorging, daß ihr Besitzer Russell Ayres hieß, las der junge Mann den anderen Namen: John Griffith, und auf diesen Namen füllte er auch die nötigen Formulare aus, die der Archäologe dann unterschrieb.
    In der angrenzenden Garage wurde wenig später der Mietwagen für Ayres aufgetankt.
    Ayres stieg ein.
    Der Mann im grauen Overall wünschte ihm eine gute Fahrt, und Ayres brauste los. Er fuhr am Ufer der Themse entlang in Richtung Belgravia, denn er hatte sich entschieden, ein paar Tage Terri Culps Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.
    Er war mit Terri befreundet gewesen. Die Beziehung war in die Brüche gegangen, als er aus dem Iran zurückkehrte. Er hatte für Terri nichts mehr empfunden und sich keine Zeit mehr für sie genommen. Er widmete damals die ganze Zeit dem Alabasterteufel, um ihn besser kennenzulernen.
    Terri konnte von Glück reden, daß er die Kraft der Figur an ihr nicht ausprobiert hatte. Er hätte ihr damals schon vieles antun können. Doch im Vergleich mit heute war das gar nichts, denn inzwischen war die Teufelsfigur in seinen Händen zu einem schrecklichen Folter- und Mordinstrument geworden.
    Terri Culp besaß einen kleinen Kosmetiksalon in
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