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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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aus reiner Höflichkeit, sondern weil er und sein Verein ein Problem hatten, mit dem sie allein nicht fertig wurden.
    Wir tauschten ein paar Höflichkeitsfloskeln aus, doch damit hielt sich der Major nicht lange auf.
    »Mr. Ballard, wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte Hathaway.
    »Das dachte ich mir«, gab ich zurück.
    Er nahm an, ich würde mich für die Sache mehr interessieren, wenn er mir vorher sagte, daß für mich zehntausend Pfund drin waren. Okay, Tucker Peckinpah finanzierte mir kein sorgenloses Leben mehr, und mein Stolz ließ es nicht zu, daß ich Vicky auf der Tasche lag, aber nach wie vor setzte ich mich auch dann ohne Rücksicht auf Verluste im Kampf gegen das Böse ein, wenn für mich dabei nicht ein müder Penny heraussprang.
    Ich wäre ein schlechter Kämpfer auf der Seite des Guten gewesen, wenn ich meinen Einsatzwillen von der Höhe des Betrages abhängig gemacht hätte, den ich dabei verdienen konnte.
    »Was liegt an, Major?« wollte ich wissen.
    »Heute nachmittag kam es in der Newgate Street zu einem Verkehrsunfall mit äußerst mysteriösen Begleitumständen«, berichtete Charlton Hathaway.
    Ich setzte mich. Vicky Bonney nahm auf der breiten Lehne meines Sessels Platz und legte ihren Arm um meine Schultern.
    Cruv, der häßliche Gnom von der Prä-Welt Coor, legte seine kurzen Beine übereinander und hörte zu. Hathaway hatte mit seinem Bericht auf mich gewartet. Auch Cruv und Mr. Silver erfuhren jetzt erst, was sich in der Newgate Street ereignet hatte.
    Als der Major schilderte, was die Augenzeugen gesehen hatten, rieselte es mir kalt über die Wirbelsäule, und ich wußte zweierlei: Erstens, daß dabei schwarze Magie im Spiel gewesen sein mußte, und zweitens, daß dies tatsächlich ein Fall für meine Freunde und mich war.
    »Der blonde Mann scheint von dem anderen Autofahrer ermordet worden zu sein«, sagte Mr. Silver.
    »Der Auffassung bin ich auch«, meinte Major Hathaway.
    »Mord mit schwarzer Magie auf offener Straße - vor aller Augen«, sagte Mr. Silver. »Dazu gehört eine Menge Kaltblütigkeit.«
    »Die besitzt Russell Ayres«, behauptete der Leiter von MI 5.
    Ich sah ihn überrascht an. »Ich dachte, der Täter wäre spurlos verschwunden.«
    »Das ist er, aber die Augenzeugen lieferten uns Beschreibungen, mit denen der Polizeizeichner etwas anfangen konnte, und das ist dabei herausgekommen.« Hathaway griff in die Innentasche seines Jacketts und legte das schmale Gesicht vor, das der Zeichner skizziert hatte.
    Und neben dieses Gesicht legte er ein Foto, auf dem wir einen Mann sahen, der haargenau so aussah.
    »Russell Ayres«, sagte der Major. »Fünfundvierzig Jahre alt, ledig, reich, Archäologe aus Leidenschaft. Ich will damit sagen, daß er es nicht nötig hätte, zu arbeiten. Er tut es, weil es ihm Spaß macht. Bis vor einem halben Jahr hatte dagegen niemand etwas einzuwenden. Aber dann nahm er an Ausgrabungen im Iran teil, und das brachte er von dort nach Hause.«
    Die Brusttasche des Majors schien unerschöpflich zu sein. Wieder hatte er hineingegriffen, und nun lag die Fotografie eines kleinen Alabasterteufels vor uns. Die Gestalt wirkte gedrungen, schien einen Buckel zu haben. Der Kopf war weit vorgestreckt, der Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen.
    »Alles Böse geht davon aus«, erklärte Charlton Hathaway. »Diesen Teufel trägt Russell Ayres an einer Kette um den Hals. Die Figur beherrscht ihn, und er beherrscht die Figur. Er kann die furchtbaren Kräfte, die sich in ihr befinden, aktivieren und hat das schon einige Male getan.«
    »Er fand diese Figur im Iran?« fragte ich.
    »Ja, und er verheimlichte den Fund. Von Rechts wegen hätte er den Teufel nicht behalten dürfen, aber er tat es. Höchstwahrscheinlich verleitete ihn die Figur dazu. Wenn Sie mehr über den gefährlichen Alabasterteufel wissen wollen, wenden Sie sich an den Parapsychologen Richard Shuck. Er nahm ebenfalls an den Ausgrabungen teil. Als er nach der Rückkehr aus dem Iran erfuhr, daß Ayres die Figur behalten hatte und gefährliche Experimente damit anstellte, wollte er ihn überreden, sich davon zu trennen, aber das machte Ayres so wütend, daß er Shuck beinahe umgebracht hätte. Immer, wenn Ayres gereizt wird und sich ärgert, setzt er die Kraft des Alabasterteufels ein.«
    »Was für Experimente waren das?« wollte ich wissen.
    »Er beeinflußte seine Umwelt auf alle möglichen Arten. Er fügte seinen Mitmenschen Schmerzen zu und hatte eine diabolische Freude daran.«
    »Mit anderen Worten,
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