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0638 - Geliebter Vampir

0638 - Geliebter Vampir

Titel: 0638 - Geliebter Vampir
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch in einer Millionenstadt wie Paris aufzuspüren.
    So machte er sich auf die Suche.
    Und wurde tatsächlich bald fündig!
    ***
    Um diese Zeit strolchten Zamorra und Nicole wieder durch die Stadt -Einkaufsbummel, bei dem Zamorra seiner Gefährtin diesmal Gesellschaft leistete. Sie wußten beide, daß sie unter Beobachtung standen. Zamorra nahm das eine Weile hin, dann ging er direkt auf seinen Beschatter zu und gab dem völlig verblüfften Mann ein paar Tips, wie man eine Observation wesentlich unauffälliger durchführen konnte…
    Danach wurden sie nicht mehr beschattet. Sicher nicht, weil ihr Verfolger sich Zamorras Tips verinnerlicht hatte, sondern weil die Beobachtung abgeblasen worden war, nachdem Zamorra gezeigt hatte, wieviel er von der Aktion mitbekam.
    Wenig später glaubte Zamorra ein Gesicht in der Menge zu erkennen.
    War das nicht die Studentin, die ihm gestern während der Diskussion nach der Vorlesung und später noch kurz aufgefallen war?
    Zamorra machte Nicole auf sie aufmerksam.
    Nicole nickte. »Stimmt, das muß sie sein. Und? Willst du dich jetzt mit ihr für gestern revanchieren?«
    »Soll ich?« grinste Zamorra.
    »Na ja, sie sieht wenigstens recht passabel aus. Gute Figur. Ich könnte sie mir als Tänzerin vorstellen und…«
    »Ach, ich glaube, ich lasse es lieber und warte auf bessere Gelegenheiten«, erklärte Zamorra und fragte sich, was sein Interesse an dem Begleiter des Mädchens geweckt hatte. Den sah er nur im Profil. Das Profil der Studentin gefiel ihm wesentlich besser…
    Plötzlich nickte er.
    »Das ist der Mann, der gestern den Volvo chauffiert hat!«
    Nicole schluckte. »Bist du sicher?«
    Zamorra tastete nach dem Amulett, das er an der Silberkette unter dem Hemd trug. Es zeigte keine Reaktion, aber das lag vermutlich daran, daß sie zu weit entfernt waren.
    »Ich kann seine Gedanken erfassen«, sagte Nicole plötzlich. »Er - merde, er merkt das!«
    Der Mann wandte sich um, sah Zamorra und Nicole an, und für einen Moment sah Zamorra ein Aufglühen in den Augen des Fremden, das ihn erschreckte, das ihm durch Mark und Bein ging. Er war nicht der Typ, der sich leicht fürchtete, aber dieser Blick traf ihn tief. Im nächsten Moment faßte der Unheimliche die Studentin am Arm und zog sie mit sich davon.
    »Hinterher«, stieß Zamorra hervor.
    Nicole hielt ihn fest.
    »Warte«, sagte sie leise. »Laß ihn glauben, er entkäme uns. Wir verfolgen ihn besser mit der Zeitschau.«
    »Warum?«
    »Bevor er abblockte, konnte ich ihn ein wenig anzapfen. Er ist ein Diener mit erstaunlichen Fähigkeiten. Er kann sogar fliegen, er ist nur kein richtiger Vampir. Was er genau ist, konnte ich nicht herausfinden, aber ich glaube, so eine Spezies kennen wir bisher nicht. Er dachte an Morano und will den in eine Falle locken. Die Studentin ist der Köder.«
    »Uff«, machte Zamorra.
    »Wenn wir ihm offen folgen, so, daß er es merkt, wird er seine Pläne vielleicht ändern«, warnte Nicole. »Aber wenn er glaubt, er hätte uns abgeschüttelt, führt er uns vielleicht zu Morano.«
    Zamorra brauchte nicht lange zu überlegen.
    »Du bist der Chef«, erklärte er.
    Siro Borga bekam es mit der Angst zu tun. Mit einem telepathischen Tastversuch hatte er nicht gerechnet. Aber dieses Abtasten, gegen das er sich gerade eben noch rechtzeitig hatte abblocken können, verriet ihm, daß Zamorra ihm auf der Spur war.
    Ihm, Borga, und nicht Morano!
    War es ein Fehler gewesen, sich mit Roquette Burie in der Öffentlichkeit zu zeigen? Nein, entschied er. In ihrer Dachwohnung gab es keine Sicherheit mehr, aber als Mensch mußte der Köder zuweilen Nahrung zu sich nehmen, und die gab es nicht irgendwo auf der Straße oder in einem Versteck in der Kanalisation.
    So hatten sie einen einfachen Imbißstand aufgesucht.
    Daß ausgerechnet hier Zamorra auftauchte, wer hätte damit rechnen können? Paris war groß; die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Zusammentreffens unwägbar gering. Und doch war es passiert.
    Borga ergriff mit seinem Köder wieder die Flucht.
    Nach einer Weile war er sicher, daß Zamorra die Spur verloren hatte. Es fand keine Verfolgung mehr statt. Hier kam Borga die Größe der Millionenstadt abermals zugute; es gab Tausende von Möglichkeiten und Wegen, die ein Mensch allein nicht kontrollieren konnte.
    Er selbst hatte es da wesentlich besser. Er verfügte über ganz andere Sinnesorgane. Mit diesen prüfte er ständig seine Umgebung auf der Suche nach Tan Morano.
    Und wurde plötzlich fündig!
    Der
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