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0637 - Nackt in die Hölle

0637 - Nackt in die Hölle

Titel: 0637 - Nackt in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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Ritchie.
    Er war in dieser Welt der Teufel oder Herrscher!
    ***
    In einem derartigen Augenblick fühlte sich Jane Collins einfach unfähig, etwas zu sagen. Da mochten ihr zahlreiche Gedanken und Vermutungen durch den Kopf schießen, doch keine Einzige war geeignet, sie in die rechte Bahn zu lenken.
    Zu tief saß ihr der Schock in den Knochen!
    Sprechen konnte Jane Collins nicht, nur würgen, und so würgte sie den Namen des Monstrums hervor.
    »Ritchie…«
    Er hockte da und starrte sie nur an. Sein Gesicht zeigte sich kaum verändert, dafür der übrige Teil des Kopfes, denn ihm fehlten sämtliche Haare. Jane sah nur eine blanke Fläche, die im Lichtschein ebenfalls löwengelb schimmerte. Den Ausdruck der Augen konnte Jane ebenfalls nicht deuten, sie glaubte allerdings an ein rötliches Flimmern in den Pupillen.
    Ritchie hockte tatsächlich da wie ein Affe. Er rührte sich nicht und stierte die Stufen hinab.
    Jane wollte warten, bis er etwas tat. Die Kugel umklammerte sie noch immer mit der rechten Hand.
    Zwischen ihr und der Haut hatte sich ein Schweißfilm gesammelt und den runden Gegenstand glitschig werden lassen. Jane musste darauf achten, dass ihr dieses wertvolle Stück nicht aus der Hand rutschte.
    Aber wie sollte ihr die Kugel helfen? Welches Feuer konnte sie löschen, wo keines brannte?
    Und sie überwand sich selbst, als sie Ritchie erneut ansprach. »Wieso und warum?«
    Endlich regte er sich. Mit einer zackigen Bewegung warf er seinen Kopf hoch, drückte sich wieder vor und öffnete seinen Mund.
    Einen Augenblick später vernahm Jane die Antwort, die ihr gar nicht gefiel. »Man hat mir diese Welt anvertraut. Ich habe das Tor aufgestoßen, ich habe lange genug gesucht, mich hat man zum Herrscher gemacht. Ich regiere hier.«
    »Woher wusstest du Bescheid?«
    Er lachte, und Jane fand es seltsam, dass dieses Monstrum mit Ritchies Stimme sprach. »Das war nicht schwer. Ich habe mich informiert. Ich wusste, dass der Teufel hier einen Stützpunkt hatte. Vor langer Zeit hat er versucht, die Kontrolle darüber zu erlangen. Das schaffte er nicht. Es waren die beiden weißen Hexen, die ihn blendeten, obwohl er sie aus dem Weg schaffen konnte. Doch sein Areal blieb, die Insel ist nicht verschwunden, wie es viele gehofft hatten. Das Grauen ließ sich nicht vertreiben, und es gab genügend Menschen, die darüber Bescheid wussten. Schon immer war dieser Platz verrufen, nicht ohne Grund, wie du jetzt siehst, denn das Tor hat sich gehalten. Der Stützpunkt ist noch vorhanden, und auch du wirst ihn nicht zerstören können.«
    Da war Jane anderer Meinung. Sie hob den rechten Arm an und zeigte die Kugel. »Was ist das hier? Hast du mich nicht erst auf den Gedanken gebracht, nach ihr zu suchen?«
    »Es stimmt, sie ist das Hindernis gewesen. Ich kann sie nicht zerstören, aber ich werde versuchen, dich zu vernichten. Dieses Hexen-Museum ist nicht ohne Grund gebaut worden. Die Menschen haben gewusst, was sich hier abspielt, sie…«
    »Hör auf, Ritchie!«, schrie Jane ihm entgegen. »Das alles stimmt nicht. Du redest dummes Zeug. Es ist paradox, was du mir erzählst. Du kannst mir nicht verraten, wie ich an die goldene Kugel herankomme, und gleichzeitig sagen, dass diese Welt weiterhin Bestand haben wird. Was ist los?«
    Ritchie lachte.
    Bis er von einer anderen Stimme übertönt wurde. Sie erklang aus dem Dunkel des Stollen.
    »Jane, glaub ihm nichts. Verdammt, du darfst ihm nichts glauben. Er lügt. Er lügt so, wie er schon immer gelogen hat. Bitte, Jane, glaube ihm nicht!«
    Die Detektivin meinte, irre zu werden, denn auch die Stimme des zweiten Rufers kannte sie.
    Nur war es die Gleiche.
    Gab es Ritchie zweimal?
    ***
    Ich hatte nicht so sehr auf die Stimme geachtet, weil ich durch ein bestimmtes Ereignis abgelenkt worden war. Denn in dem Moment, als mich die Worte erreichten, entdeckte ich die Kleidung auf dem Boden. Sie lag zwar relativ nahe beieinander, wirkte aber so, als hätte sie der Träger in größter Eile abgeworfen.
    Ich starrte sie an. Die Hosen, den Pullover, den Mantel, die Schuhe und auch den Slip.
    Alles kannte ich, besonders den hellen Mantel, den Jane Collins so gern trug.
    Verdammt, Jane! Was war mit ihr? Weshalb hatte sie sich ihrer Kleidung entledigt?
    In meiner Kehle lag ein dicker Kloß und erschwerte mein Luftholen. Mir war die Frau auch egal, die hinter der Figur hervortrat und mich böse anstierte.
    Noch böser allerdings empfand ich die Mündung der kleinen Pistole, die sie auf mich gerichtet
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