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0637 - Die Corr und der Träumer

0637 - Die Corr und der Träumer

Titel: 0637 - Die Corr und der Träumer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Anrufer.
    ***
    »Was soll das?« fuhr Vali den Sauroiden an. Sie war ernsthaft verärgert. »Weshalb schleichst du mir durchs Gras nach wie ein hungriges Krokodil? Du hast sie verängstigt!«
    Natürlich, das war es - davor war T'Carra geflohen. Vor dem Sauroiden, der sie beide heimlich belauscht hatte. Was hatte dieser Bursche ausgerechnet jetzt und hier zu suchen?
    Er war bestimmt nicht zufällig an diesem Ort!
    Er schwieg.
    Sie betrachtete ihn genauer. Er trug so etwas wie eine Uniform, und an seinem Gürtel hingen ein kleines Funkgerät und eine Waffe. Damit konnte er Kältenadeln verschießen. Vali kannte die Wirksamkeit dieser Waffen sehr gut.
    »Du gehörst zu Reek Norrs Sicherheitsdienst«, stellte sie fest. »Du bespitzelst mich.«
    Er schwieg immer noch, sah statt dessen in die Richtung, in die T'Carra geflohen war.
    »Warum?« drängte Vali. »Ich habe euch nichts getan. Ich bin nicht euer Feind!«
    Der Sauroide schmatzte; Vali kannte die Echsenwesen noch zu wenig - wahrscheinlich war es eine Verlegenheitsäußerung, aber sicher konnte sie nicht sein. Sicher war nur, daß T'Carra den Sauroiden lange vor Vali bemerkt hatte. Vielleicht hatte sie sein Magie-Potential gespürt, das um ein Vielfaches höher war als das anderer Lebewesen dieses Universums. Die Sauroiden hatten es aus ihrer Welt mit hierher gebracht und störten damit das magische Gleichgewicht. Deshalb, so hatten Norr und auch der Kälte-Priester Grak ihr erklärt, war es zu jenen bedrohlichen Phänomenen gekommen, als deren bisherigen Höhepunkt die Meeghs und die Druidenseelen gegeneinander angetreten waren.
    Und T'Carra fühlte sich von dem Sauroiden bedroht!
    Gerade in dem Moment, als Vali es geschafft hatte, ihr die Scheu ein wenig zu nehmen!
    Sie war wütend auf den Echsenmann.
    Aber sie beherrschte sich. Es brachte nichts, ihn anzugreifen. Wahrscheinlich war er auf magischer Ebene viel stärker als sie.
    »Ich werde…«, begann sie neu. Da aber unterbrach er sie.
    »Du hast dich mit einem dämonischen Wesen getroffen. Ich konnte die negative Aura deutlich spüren. Außerdem hat diese Kreatur im Gespräch mit dir offen zugegeben, dämonischer Abstammung zu sein!«
    Vali schüttelte den Kopf.
    »Hast du deinen Verstand verloren, Büttel?« fuhr sie ihn zornig an. »Sie ist keine Dämonin mehr.«
    »Das ist ihre Behauptung. Ich bin kein Narr. Sie muß unschädlich gemacht werden.«
    »Nur über meine Leiche!« fuhr Vali auf.
    »Wenn es sich als nötig erweist…«
    Da riß ihr der Geduldsfaden. »Dann kämpfe jetzt und hier gegen mich, oder halte dein Schandmaul!« fauchte sie und begann, ihre Druiden-Kräfte zu wecken.
    Der Sauroide wich ein paar Schritte zurück.
    »Das ist nicht meine Aufgabe«, sagte er. »Du verkennst das. Ich habe nur den Auftrag, zu beobachten, mehr nicht.«
    »Wie hast du mich überhaupt hier gefunden?« überlegte sie zornig. »Versucht ihr etwa, meine Gedanken zu kontrollieren?«
    »Das können wir nicht, und das würden wir auch nicht tun«, sagte der Sauroide. »Wir sind schließlich keine verdammten Kälte-Priester, die alle Gesetze und Regeln brechen und sich um nichts scheren.«
    Das zumindest glaubte sie ihm. Telepathische Tastversuche hätte sie außerdem bemerkt, so wie auch T'Carra ihren eigenen Versuch registriert hatte. Es mußte sie also irgendwie anders aufgespürt haben. »Ich bin nicht regelmäßig genug hier, daß man…« Sie unterbrach sich. »Ein Peilsender! Ihr habt mir einen Peilsender angehängt!«
    Sie sah es in seinen Augen kurz aufblitzen. Da wußte sie, daß ihre Vermutung stimmte.
    Es war unglaublich.
    Diese Sauroiden hatten ihr wahrhaftig einen Sender angehängt, um ständig darüber informiert zu sein, wo sie sich befand und was sie tat!
    Aber wie?
    Wo steckte das verflixte Ding?
    Ihr kam ein Verdacht.
    »Na wartet«, fauchte sie. »Das wird noch ein Nachspiel haben!« Sie bückte sich nach ihrem im Gras liegenden Kleid und befühlte den Stoff. Nach wenigen Augenblicken hatte sie den Sender gefunden. Es war ein winziges Gerät, nur wenig größer als eine Stecknadel, und beinahe unfühlbar in den Stoff eingewebt.
    Sie schleuderte das zusammengeknüllte Kleid dem Sauroiden an den Echsenkopf. »Fahrt doch zur Hölle, alle!« schrie sie ihn wütend an.
    Und entfernte sich per zeitlosem Sprung in die Richtung, in welche T'Carra geflogen war.
    ***
    »Mit einer Corr?« echote Reek Norr.
    Merlin und Julian sahen sich an.
    Jetzt entdeckte der Berichterstatter erst, daß Norr nicht allein war.
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