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0635 - Das steinerne Gehirn

Titel: 0635 - Das steinerne Gehirn
Autoren: Unbekannt
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die PRYHNT angewiesen, denn mit dem Beiboot konnten sie das Fuehrl-System nichtverlassen.
    Sobald Heltamosch seine schlimmsten Befürchtungen überwunden hatte, würde er die Situation wieder anders einschätzen.
    „Wir stoppen unseren Anflug auf Horntol!" sagte Rhodan. Er nickte Gayt-Coor zu. „Aber wir werden nicht sofort umkehren, denn wir hoffen, daß Sie uns doch noch die Landeerlaubnis geben.
    Rhodan war entschlossen, auf jeden Fall zu landen, aber er wollte Heltamosch nicht brüskieren.
    „Ich will nicht mit Ihnen über diese Sache diskutieren!" sagte Heltamosch düster. „Die Schwankungen der georteten Impulse wurden offenbar durch unsere Anwesenheit ausgelöst: Sie kennen unser Gesetz, das uns den Kontakt mit Planeten alter Völker verbietet."
    „Es ist Überlieferung, kein Gesetz", korrigierte Rhodan ruhig.
    „Sie wollen Zeit gewinnen! stellte Heltamosch fest.
    „Ich will, daß Sie darüber nachdenken", sagte das Terranergehirn. „Es hat sich nicht viel geändert. Die Verantwortung für alles, was auf Horntol geschehen ist und vielleicht noch geschehen wird, übernehmen Zeno und ich."
    „Das zählt nicht!" rief der Mann an Bord der PRYHNT.
    „Entscheidend ist, daß Sie ohne meine Hilfe Horntol niemals erreicht hätten."
    „Sogar Torytrae, der selbst Mitglied eines alten Volkes ist, hat nichts gegen eine Landung einzuwenden-sonst hätte er uns kaum die Koordinaten gegeben."
    Heltamosch wurde schwankend.
    „Niemand weiß genau, was im Gehirn des Jägers vorgeht!"
    „Er ist ehrlich!" sagte Rhodan bestimmt.
    „Ich werde noch einmal darüber nachdenken", versprach Heltamosch. „Bis ich eine Entscheidung getroffen habe, dürfen Sie Ihren Standort nicht verlassen. Nötigenfalls werde ich Sie unter Beschuß nehmen lassen."
    Rhodan wußte, daß Heltamosch diese Drohung nicht verwirklichen konnte, auch wenn er es gewollt hätte. Die Entfernung zwischen dem Beiboot und der PRYHNT war schon zu groß.
    Trotzdem schwieg Rhodan. Er wollte den anderen nicht unnötig reizen.
    Zeno warf dem Terraner einen triumphierenden Blick zu.
    Der Accalaurie wußte ebenso wie Rhodan, daß sie gewonnen hatten.
    Gayt-Coor hatte sich im Sitz zurücksinken lassen. Sein Kopf hing nach vorn. In dieser Haltung sah er wie ein versteinertes Wesen aus. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Ceynachs und Heltamosch ließ den Petraczer völlig unbeeindruckt.
    Als Heltarnosch sich abermals meldete, wirkte er ruhiger.
    „Fliegen Sie weiter!" sagte er. „Kehren Sie aber sofort um, sobald etwas Unvorhergesehenes geschieht."
    Rhodan konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    Er klopfte Gayt-Coor auf die Schulter.
    „Es geht weiter!"
    Gayt-Coor richtete sich langsam auf. Es war erstaunlich, mit welcher Lässigkeit er seinen Körper bewegen konnte.
    Die Muskelsegmente unter den Schuppen sprangen dabei auf und nieder und schufen Lichtreflexe auf dem Hautpanzer.
    „Der Aufenthalt war unnötig!" stellte Gayt-Coor fest.
    Rhodan konzentrierte seine Aufmerksamkeit jetzt auf das Bild der Planetenoberfläche. In solchen Augenblicken der völligen Konzentration konnte er sogar die Lage vergessen, in der er sich befand. Er war dabei fähig. den Duynterkörper als seinen eigenen zu akzeptieren.
    Im Zielgebiet des Beiboots war noch immer Tag, deshalb konnten die drei Männer an Bord auch Einzelheiten unterscheiden.
    Rhodan hatte den Eindruck, daß die Pflanzen, die auf dem rätselhaften Gebilde wuchsen, ihre Farbe allmählich veränderten.
    Das konnte aber auch auf den unterschiedlichen Lichteinfall zurückzuführen sein. Wolkenschatten kamen nicht in Betracht, denn der Himmel über diesem Gebiet war wolkenlos.
    Rhodan machte die beiden anderen auf das Phänomen aufmerksam.
    „Ich glaube nicht, daß die Pflanzen dafür verantwortlich sind", sagte Zeno. „Es ist der Humusboden. Ich nehme an, daß er mit unzähligen Mikrolebewesen durchsetzt ist, die auf jede Temperaturschwankung mit farblichen Veränderungen reagieren."
    „Das ist auch nur eine Theorie!" kritisierte Gayt-Coor. „Ebenso gut können es Wasseradern oder Blütenstaub sein. Wir werden es erst herausfinden, wenn wir gelandet sind."
    „Halten Sie nach einem Landeplatz Ausschau!" befahl Rhodan dem Petraczer.
    Gayt-Coor deutete auf den Bildschirm.
    „Links neben der ausgedehnten Felsenformationen sehe ich eine grasbewachsene Senke. Sie ist vielleicht fünfzig Meilen vom Zielgebiet entfernt."
    „Einverstanden!" stimmte Rhodan zu. „Zeno und ich werden das gesamte Gebiet ständig
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