Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0634 - Aufstand der Mucton-Yul

Titel: 0634 - Aufstand der Mucton-Yul
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nämlich zu spät."
    „Ich verstehe", erwiderte der Kommandeur mit belegter Stimme.
    „Wie viele meiner Männer brauchen Sie, Tuuhrt?"
    „Alle", antwortete Torytrae.
    Trylisons Augen weiteten sich.
    „Alle?" fragte er fassungslos.
    Der Jäger nickte.
    „Ich weiß, daß ich Ihnen viel zumute, Trylison, aber ich muß Sie aufgrund meiner Lagebeurteilung bitten, sich mitsamt dem Geheimen Organ-Kommando unter meinen Oberbefehl zu stellen. Nur dann können wir die Verschwörer ausheben, bevor sie die Macht auf Yaanzar an sich gerissen haben."
    Der Kommandeur erhob sich langsam.
    „Wissen Sie, was der Tschatro mir antwortet, wenn ich ihn über Ihre Bitte informiere? Er wird mir befehlen, Sie sofort verhaften zu lassen. Bedenken Sie, daß er Sie für den Kopf der Verschwörer hält, Tuuhrt! Niemals würde er seinem Todfeind das Kommando über das GOK übertragen."
    Torytrae lächelte.
    „Ich verlange nicht von Ihnen, beim Tschatro rückzufragen.
    Aber da Sie, wie Sie selbst sagten, mir vertrauen, müssen Sie die Verantwortung selbst übernehmen. Wenn die Verschwörung zerschlagen ist, wird der Tschatro Ihre Handlungsweise nachträglich billigen."
    Trylison nickte schwer.
    „Ich denke, ich komme nicht darum herum, diese schwerstwiegende Entscheidung meines Lebens ohne jede Rückversicherung zu treffen. Das ist zwar Befehlsverweigerung gegenüber dem Tschatro, aber ich sehe ein, daß es besser ist, einen Befehl zu verweigern, als durch Gehorsam ein Chaos heraufzubeschwören."
    Er trat auf Torytrae zu.
    „Tuuhrt, hiermit übertrage ich Ihnen die volle Befehlsgewalt über das Geheime Organ-Kommando. Wie lauten Ihre Befehle?"
    „Danke, Trylison", sagte Torytrae erleichtert. „Lassen Sie in Blitzaktionen sämtliche Waffenarsenale, Raumhäfen, Polizeistationen und Hyperfunkstationen-einschließlich der überregionalen Fernsehsender - besetzen.
    Riegeln Sie das Yaanzardoscht hermetisch gegen die Außenwelt ab und vor allem, geben Sie niemandem gegenüber Auskünfte über das Ziel dieser Aktionen."
    Der Kommandeur nickte.
    „Ich verstehe. Sie wollen einer Revolte zuvorkommen, Tuuhrt.
    Das ist das erstemal, daß die Gegenrevolte vor der eigentlichen Revolte beginnt."
    „Ich will nicht nur der Revolte der Mucton-Yul zuvorkommen, Trylison", erläuterte Torytrae, „sondern vor allem die Verschwörer aufscheuchen. Wenn sie merken, daß ihre ersten und entscheidenden Angriffsziele durch Truppen des GOKs besetzt werden, müssen sie entweder ihren Plan für längere Zeit einfrieren oder sofort und ohne ausreichende Koordinierung ihrer Kräfte zuschlagen.
    Noc wird wissen, daß ein Einfrieren der Aktion unmöglich ist.
    Er würde riskieren, daß inzwischen alle wichtigen Leute des Geheimbundes aufgespürt und verhaftet werden, während er wieder ins Yaanzardoscht und in die Tschatrobank zurückkehren muß. Dort würde ihn sein Schicksal unweigerlich ereilen, sobald die Mitverschwörer aussagen."
    Trylison holte tief Luft.
    „Das ist die geniale Planung eines Tuuhrt. Ich werde alles veranlassen, wie Sie befohlen haben.".
    „Vergessen Sie nicht, daß auf der Gegenseite ebenfalls ein Tuuhrt steht", sagte Torytrae ernst.
    „Sie sind ja bei mir", erwiderte der Kommandeur: „Da kann ich gar nichts falsch machen."
    „Irrtum, ich werde nicht bei Ihnen sein", erklärte der Jäger. „Ich denke, ich weiß, was Noc unternehmen wird, wenn er merkt, daß sein Plan zum Scheitern verurteilt ist. Natürlich wird er seinen Mitverschwörern nicht sagen, daß ihre Lage aussichtslos ist.
    Er braucht ihren vollen Einsatz, um die Möglichkeit und Freiheit zu haben, sich für die Niederlage zu rächen. Und ich habe die Pflicht, ihn persönlich zu stellen."
    „Soll ich Ihnen eine Hundertschaft meiner Eliteeinheit mitgeben, Tuuhrt?" fragte Trylison voller Ehrfurcht.
    „Nein", erwiderte Torytrae. „Diesen letzten Kampf muß ich allein bestehen. Das bin ich der Ehre und dem Andenken meines Volkes schuldig."
     
    *
     
    Perry Rhodan und Heltamosch hatten die transparente Panzerplastkuppel eines achtstöckigen Turmes der Klinik von Tekmahlschee als Gefechtszentrale eingerichtet.
    Mit Hilfe von hochwertigen Ortungsgeräten und in Direktsicht konnten sie die Umgebung der Klinik beobachten. Die Direktsicht durch die Spiegelfelder rings um die Klinik wurde durch Polarisation ermöglicht.
    Soeben meldete sich der Accalaurie Zeno, der wegen seiner herausragenden technischen Begabung die Kontrolle der automatischen Abwehreinrichtungen übernommen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher