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0633 - Zoraks Höllenschwur

0633 - Zoraks Höllenschwur

Titel: 0633 - Zoraks Höllenschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht normal aussteigen? Du zerkratzt mir mit den Schuhsohlen den Lack!«
    Sir Rhett grinste von einem Ohr zum anderen. »Pardon«, krähte er vergnügt und spurtete davon. An der Haustür tauchte Nadine Lafitte auf. Rhett grüßte kurz und sauste bereits an ihr vorbei ins Haus.
    Nadine kam schmunzelnd heran.
    »Erstaunlich«, stellte sie fest. »Du trägst ja neuerdings wieder Kleidung… ich dachte schon, nach dem gestrigen Abend - die Herren der Schöpfung im ganzen Dorf schwärmen nur noch von dir und hoffen auf zahlreiche Wiederholungen…«
    Nicole verdrehte die Augen.
    »Im Ernst, manchmal glaube ich, daß du es etwas übertreibst«, sagte Nadine. »Hast du das überhaupt nötig?«
    »Nötig nicht, aber es macht Spaß«, gab Nicole heiter zurück. »Mir genauso wie den anderen. Wir…«
    Sie verstummte.
    Ein Gefühl warnte sie. Etwas stimmte hier nicht…
    »Ins Auto! Schnell!« schrie sie Nadine zu. Gleichzeitig schob sie den Wählhebel des Getriebes auf Vorwärts, hielt den Wagen aber noch mit der Bremse fest. »Schnell!«
    Irgendwie begriff Nadine, daß Nicole es todernst meinte, daß Gefahr bestand. Sie nahm sich nicht die Zeit, die Tür zu benutzen, sondern flankte einfach darüber hinweg. Im gleichen Moment ließ Nicole die Bremse los und gab Vollgas. Der gewaltige V-8-Motor katapultierte den Wagen raketengleich vorwärts. Die Räder drehten durch, schafften es nicht, die beachtliche Kraft vollständig auf den Boden zu bekommen.
    Der Ruck schleuderte Nadine quer über die Rückbank des Wagens.
    Unmittelbar dahinter schlug es ein…
    Nicole stoppte den Cadillac wieder, riß das Handschuhfach auf und zerrte den Blaster hervor, der dort immer griffbereit lag. Aus der Bewegung heraus fuhr sie herum, riß die Waffe hoch und suchte nach dem Gegner.
    Sie sah einen riesigen Schatten, sah das irisierende Licht einer magischen Entladung dort, wo sie und Nadine sich eben noch vor dem Haus befunden hatten. Das Licht verlosch. »Liegenbleiben!« zischte Nicole und feuerte über Nadine hinweg auf den Schatten. Ein nadelfeiner, blauroter Laserfinger stach aus der Mündung des Blasters, aber Nicole konnte nicht mehr feststellen, ob sie getroffen hatte oder nicht. Das Etwas war bereits wieder verschwunden.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Nicole so etwas wie einen mentalen Kontakt gehabt. Aber der unheimliche Angreifer, der aus dem Nichts heraus zugeschlagen hatte, um wieder im Nichts zu verschwinden, hatte sich ihr nicht lange genug gezeigt, um mit ihrer Telepathie nach seinen Gedanken tasten und sie erfassen zu können.
    Aber vermutlich hatte er sich ohnehin mental abgeschirmt. Er mußte schließlich wissen, mit wem er es zu tun hatte. Sonst hätte er sicher nicht so zielsicher zugeschlagen.
    Nicole ließ den Blaster neben sich auf den Sitz fallen.
    »Was - was war los?« keuchte Nadine erschrocken.
    »Eine Dämonenattacke«, erklärte Nicole. Sie legte den Rückwärtsgang ein und jagte den Cadillac zurück vor das Haus. Dort ließ sie ihn mit arretierter Feststellbremse im Leerlauf blubbernd stehen, hielt den Blaster schußbereit und sah sich aufmerksam um. Sie lauschte, sowohl akustisch als auch telepathisch.
    Aber sie konnte nichts mehr feststellen.
    Da war nur ein schwarzer Fleck auf dem Straßenbelag. Dort war die magische Entladung erfolgt, die der Dämon ausgelöst hatte.
    Nicole fragte sich, ob er sie absichtlich verfehlt hatte. Noch während sie auf ihn aufmerksam wurde, genauer gesagt, auf eine lauernde, noch Undefinierte Gefahr, hätte er genügend Zeit gehabt, exakt zu zielen. Die beiden Frauen hatten sich auf offener Straße doch geradezu auf dem Präsentierteller befunden!
    Vorsichtig hatte Nadine sich jetzt auf der Rückbank wieder aufgerichtet.
    Sich langsam um die eigene Achse drehend, bewegte Nicole sich in Richtung Haus.
    Hier draußen konnte sie keine Bedrohung mehr feststellen.
    Auch Menschen befanden sich nicht auf der Straße.
    Der Dämon hatte einen günstigen Zeitpunkt abgepaßt. Das Dorf war zu dieser Stunde beinahe wie ausgestorben. Wer nicht zur Arbeit war oder mit Hausarbeiten befaßt, saß vorm Fernseher und beschimpfte oder lobte die Fußballmannschaften, die gerade gegeneinander antraten.
    »Die Kinder«, flüsterte Nadine.
    Daran hatte Nicole längst gedacht. Vielleicht handelte es sich bei der Attacke um ein Ablenkungsmanöver, das sie hier auf der Straße festhalten sollte.
    »Bleib im Wagen«, verlangte sie. »Setz dich ans Lenkrad, schnell! Und mach, daß du wegkommst, wenn
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