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0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte
Autoren: Unbekannt
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Konservierten die Nahrung für ihre Betrachtungen gezogen hatten.
    Jetzt suchten sie nach dem Fremdling, der gekommen war, um ihnen neue Nahrung für ihre philosophischen Meditationen zu geben. Sie suchten ihn mit der Hartnäckigkeit von Kindern, die nicht einschlafen wollten, ohne daß man ihnen eine Geschichte erzählte.
    Sie suchten ihn, Rhodan, um ein weiteres Problem gestellt zu bekommen!
    Rhodan lachte kurz.
    „Wie?"
    „Sie lassen uns nicht gehen, ohne daß wir ihnen ein Abschiedsgeschenk gemacht haben!" erklärte Rhodan.
    „Ihre Sache!" rief Gayt-Coor vertrauensvoll. Zeno lächelte aufmunternd. Rhodan schloß die Augen und lehnte sich an die staubige Rückwand der kleinen Halle. Er dachte an die Galaxien, die er zuletzt gesehen hatte und versuchte, ein Problem zu erfinden, das die Materie einige Zeit beschäftigen würde.
    Dann dachte er an die Erde.
    An Terra, an seine Freunde, an seinen „Stellvertreter".
    Er schilderte in Gedanken den Weg seines Gehirns und die Austauschaktion. Und dann stellte er, einsam vor sich hin meditierend, Überlegungen darüber an, wie sich die Aktionen seines Körpers mit einem fremden Verstand philosophisch begründen und betrachten ließen. Desgleichen dachte er an seine eigene Lage und daran, wie sein Hirn von einem Körper in den anderen sprang.
    Dann fühlte er wieder, wie der Ruf schwächer und schwächer wurde. Die Konservierten zogen sich zurück.
    Schweigen „Wir können gehen!" sagte er mit Nachdruck. „Allerdings sollten wir ziemlich weit gehen."
    „Haben Sie sie beruhigt?"
    „Ich habe ihnen mein letztes Problem zur Diskussion gestellt", versicherte Rhodan grimmig. „Ich beabsichtige aber keineswegs, das Ende Diskussion abzuwarten. Ich fürchte die Materie, wenn ihre Bestandteile wütend werden."
    „Nichts hält uns hier!" kommentierte Gayt-Coor.
    Sie verließen schnell den Saal. Inzwischen war die Nacht vergangen, und es herrschte wieder jenes finstere Tagesgrau.
    Sie richteten mit vereinten Kräften den Fluggleiter auf und entfernten die Schicht aus Schmutz und Geröll, dann legte sich Gayt-Coor hinter die Steuerung und schaltete die Maschinen ein.
    „Ich bin Ihr Gast und kann keine Forderungen stellten", sagte Zeno. „Aber was haben Sie vor? Findet sich in Ihren Plänen für mich eine Möglichkeit, eine Chance?"
    „Das ist wohl selbstverständlich!" sagte Gayt-Coor fast vorwurfsvoll und deutete neben sich. „Sie kommen mit."
    „Danke! Und wohin?"
    Sie setzten sich rechts und links neben den Petraczer auf die Plattform und hielten sich dann, als die Maschine zu schweben begann und die Terrasse verließ, liegend an den Griffen fest.
    „Erst einmal aus der Stadt hinaus!" ordnete Rhodan an.
    Die Plattform wurde schneller und stieg schräg in den dunklen Himmel. Unter den drei Männern blieb die sterbende Stadt zurück. Noch immer lag sie auf der Oberfläche des Planeten und rührte sich nicht.
    Aber in absehbarer Zeit würde sie wieder hochklettern und weiterfliegen bis sie eines Tages für immer liegenblieb.
    Sie überholten ein fliegendes Haus und gingen auf einen neuen Kurs.
    „Welches Ziel haben Sie?" fragte Rhodan. Noch bewegten sie sich in einer Zone, in der die Luft zwar kühl, aber atembar war.
    „Eigentlich keines. Ich suche nur einen Platz, an dem wir landen können, und an dem bestimmte Annehmlichkeiten vorhanden sind."
    „In Ordnung."
    Rhodan erklärte Zeno, daß sie auf die Rückkehr des Schiffes mit Heltamosch warteten. Ob es Tage oder Wochen dauern würde, war unklar, aber sie waren gut ausgerüstet. Nachdem dies geklärt war, sagte Zeno: „Wenn Sie mehrere Stunden Flug auf sich nehmen wollen, können wir die Bequemlichkeiten eines Organverbrecher-Depots haben. Dort findet sich sogar heißes Wasser."
    Gayt-Coor rief begeistert: „Geben Sie mir sofort die Koordinaten! Genau das, wonach ich mich schon seit Tagen sehne!"
    Zunächst waren sie einigermaßen gut gelaunt, weil sie der Gefahr entkommen waren. Die Schwammmaterie hatte ihre Kraft verloren. Aber Rhodan wußte, daß die Niedergeschlagenheit sie einholen würde.
    Der Gleiter verschwand jenseits des Randes. Die Felsabstürze der Stadt Nuprel lagen hinter ihnen und wurden immer kleiner.
    Sie flogen nach Süden und in die Richtung, die Zeno angab.
     
    *
     
    Als sie unter der durchsichtigen Kuppel des eingegrabenen Depots saßen und die Anzüge abgelegt hatten, sagte Zeno nachdenklich: „Es ist merkwürdig. Ich habe in all den eineinhalb Jahren keine Antwort darauf gefunden. In
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