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0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte
Autoren: Unbekannt
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verfilzten Gräsern an den Rändern. Weit voraus, sich undeutlich gegen den fahlen Himmel abzeichnend, fegte mit torkelnden Bewegungen ein fliegendes Haus oder eine ähnliche Anlage von links nach rechts und verschwand wieder in dem Dunst, aus dem sie gekommen war.
    „Sehen Sie eine geeignete Stelle?"
    Rhodan deutete hinter dem halbkugeligen Schutzschirm nach rechts vorn.
    „Vielleicht dort, auf dem Felsenabsatz", sagte er laut, um das Geräusch des schneidenden Fahrtwinds zu übertönen. „Dort ist auch Wasser!"
    „Richtig!" bestätigte Gayt-Coor.
    „Ich rechne mit weiteren Angriffen unseres unsichtbaren Gegners!" sagte der Mann neben ihm und steuerte die Plattform lautlos zwischen Felsen, dornigem Gestrüpp und einer Gruppe halbhoher Bäume auf den gekennzeichneten Landepunkt zu.
    „Offensichtlich ist dieser Mann im Gegensatz zu allen anderen Bewohnern hier mit einer Menge technischer Möglichkeiten ausgerüstet!"
    Die Plattform wurde langsamer.
    Der Wind, der sie umwehte und kleine Wirbel hinter dem gekrümmten Schutzschild verursachte, war kühl und roch merkwürdig: nach Rauch, nach Staub und nach feuchter Erde, die niemals helles Sonnenlicht gesehen hatte. Als sie, noch mehrere Meter über dem Boden, auf den Felsen zusteuerten, wand sich ein weißhäutiges Ding, das wie eine Kreuzung zwischen Schlange und Krokodil aussah, davon und verschwand im Unterholz, zwischen hochliegenden, hornigen Wurzeln von schwefelgelber Farbe.
    „Der Mann oder die Gruppe!" korrigierte Rhodan und spähte nach allen Seiten. Er fühlte sich im Kampfanzug nicht besonders wohl. Der Schutz reichte nicht aus, wenn der Gegner mit atomaren Waffen dieser Größenordnung arbeitete.
    „Jedenfalls ist er keiner der PGT-Verfahrenskrüppel!" meinte der Petraczer. Er setzte das Fluggerät zwischen einigen Felsentrümmern am Rand eines kleinen Plateaus ab.
    Die Plattform war von drei Seiten gut geschützt. Sie befand sich mit ihrer oberen Kante nur wenige Handbreit über dem Spiegel eines kleinen Tümpels.
    „Lassen Sie die Plattform flugfertig eingeschaltet!" warnte Rhodan. Er wußte inzwischen, daß der Unbekannte sich nicht mit der Zerstörung des Beiboots zufriedengab. Wieder bemächtigte sich die Nervosität des Gejagten des Gehirns in dem so absolut fremden Körper.
    „Selbstverständlich!"
    Die Männer standen auf und gingen langsam auf das Wasser zu. Plötzlich fühlte auch Rhodan alias Toraschtyn Hunger und Durst.
    „Im Gegensatz zu den anderen, die ihre ursprüngliche Intelligenz zum Teil durch einen PGT-Unfall verloren haben, muß unser geheimnisvoller Freund durchaus in der Lage sein, sich der Einrichtungen des Planeten Traecther zu bedienen!"
    Ein Gesicht, bedeckt mit türkisfarbenen Gliederschuppen, grinste ihn an. Es war ein kaltes, humorloses Grinsen, das die heraufziehende Gefahr ahnen ließ.
    „Und zwar ausschließlich die Waffen und andere gefährliche Gerätschaften, die uns umbringen können", sagte Gayt-Coor leise. „Sie sind hochentwickelt, diese Waffen. Mein Freund, ich fürchte..."
    Rhodan beendete den angefangenen Satz.
    „ich fürchte auch, daß wir auf der Suche nach der geheimnisumwitterten Stadt Nuprel nicht die Suchenden, sondern die Verfolgten sind."
    „Das eröffnet einige Erkenntnisse und einige Reihen von Überlegungen!" gestand der Galaktologe ein.
    Rhodan nickte und sagte: „Vermutlich versteht oder verstand es der Unbekannte, eine bestimmte Menge der Geschädigten für seine Zwecke einzusetzen. Sonst wären wir nicht so schnell gefunden und angegriffen worden."
    Eine Vision begann langsam Gestalt anzunehmen.
    Bilder tauchten in Rhodans Überlegungen auf. Er kannte diese Bilder und die Schemata, die dahinter lagen. Es war immer dieselbe Technik von Versprechung, Verführung und demonstrierter Macht - man mußte nur die Individuen oder ihr Aussehen austauschen. Hier und auf anderen Planeten. Ein durchaus menschlicher Aspekt.
    Als hätte Gayt-Coor Rhodans Gedanken erahnt, flüsterte er: „Der Fremde verhält sich geschickt. Sehr geschickt. Er muß um sich eine Armee von Schwachsinnigen gruppiert haben."
    Sie sahen sich an und wußten im gleichen Moment, daß, sie beide dieselben Bilder sahen: Die Verfahrenskrüppel waren vor Jahrhunderten auf Traecther gebracht worden. Sie waren trotz ihrer Behinderung sehr darum bemüht, das Leben, das sie in der Galaxis Naupaum geführt hatten, zu erhalten. Es waren sehr langlebige Wesen, die nichts anderes mehr kannten als ein einziges Ziel: Sie wollten
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