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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiten Sprüngen hetzten sie davon!
    Drei waren es, die entkamen, weil sie es fertigbrachten, in einem aberwitzigen Zickzacklauf wie hüpfende Hasen Nicoles Blasterschüssen auszuweichen. Die anderen streckte sie einen nach dem anderen nieder.
    Dann stand sie erschöpft da, die Waffe immer noch schußbereit in der Hand, und sah sich um.
    Dunkel war es geworden.
    Und die Ungeheuer, die gekommen waren, um sie zu töten, hatten ihr Ziel nicht erreicht. Für einen kurzen Augenblick fürchtete sie, Comez sei während des Kampfes erwacht und entweder einer der Toten oder einer der drei, die davongelaufen waren.
    Aber er lag noch da, wo Nicole ihn liegengelassen hatte.
    Unwillkürlich atmete sie auf.
    Und spürte jetzt endlich auch den Regen, der schon während des Kampfes in voller Stärke eingesetzt hatte. Das Wasser lief über ihr Gesicht.
    Es störte sie jetzt nicht mehr.
    Was sie störte, war das völlig untypische Verhalten dieser Werwolfbestien, die sich erst in die Flucht schlagen ließen, als auch die letzten von ihnen keine Überlebenschance mehr sahen.
    Was konnte Werwölfe dazu bringen, ihrem Einzelgängertum abzuschwören und im Rudel zu jagen, wie es die echten Wölfe taten?
    Und was konnte sie dazu bringen, keine Rücksicht auf ihr eigenes Heil zu nehmen, sondern auch in aussichtsloser Lage noch anzugreifen?
    Hier war etwas absolut falsch.
    Aber was…?
    Sie zuckte mit den Schultern. Es wurde Zeit, daß Zamorra kam und sie abholte.
    Werwölfe rudelweise in Exeter… Werwölfe rudelweise hier in freier Landschaft… hatten diese Ungeheuer ihr Jagdrevier aus der Stadt aufs Land verlagert? Zogen sie etwa nomadenhaft durch die Landschaft? Das würde erklären, warum sie noch keine Schlagzeilen bei den Sensationsmedien gemacht hatten, die Verkaufszahlen und Einschaltquoten mit möglichst blutigen Geschichten in die Höhe zu treiben versuchten und man dabei nicht nach der Glaubwürdigkeit fragte.
    Als sie sich umsah, stellte sie fest, daß sie das Rudel gehörig dezimiert hatte. Das war schon mal ein kleiner Erfolg.
    Aber waren das wirklich alle gewesen, die hier ihr Unwesen trieben - die ›erlegten‹ und die anderen drei, die flüchten konnten?
    Selbst wenn das Rudel damit praktisch ausgelöscht war: drei Werwölfe waren immer noch drei zuviel. Und wenn es keine Möglichkeit gab, Comez zu befreien, der garantiert infiziert worden war, gab es entweder einen vierten Werwolf oder noch einen Toten!
    Dazwischen gab's nichts. Für Kompromisse hatte die Daseinsform der Werwölfe keinen Platz.
    Nicole hoffte, daß Zamorra bald auftauchte.
    Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, daß auch bei ihm irgend etwas schiefging…
    ***
    Brendon trat vor die Tür seines Pubs. Erschrocken sah er sich um. »Sind Sie wahnsinnig?« stieß er hervor. »Müssen Sie das hier in aller Öffentlichkeit machen? Wenn man Sie dabei gesehen hat…«
    Sein Besucher, der über Zamorra kauerte, grinste zu ihm empor. »Was glauben Sie, was passiert, wenn man nun auch noch Sie sieht, wie Sie untätig dastehen, ohne dem armen Opfer zu helfen? Sie Narr…«
    Einen Narren wollte Brendon sich nicht schimpfen lassen. »Verschwinden Sie endlich! Sie hätten nicht noch einmal hierher zurückkehren sollen! Und schon gar nicht diesen Mann hier direkt vor meiner Tür töten! Alles hat seine Grenzen!«
    »Wollen Sie jetzt auch eine Silberkugel in mich schießen?« fragte der Fremde spöttisch.
    »Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken«, sagte Brendon kalt.
    »Beruhigen Sie sich. Der hier ist noch nicht tot. Obgleich mir das nicht sonderlich behagt. Ich sollte es vielleicht ganz schnell ändern.« Er hatte die beiden Strahlwaffen Zamorras an sich genommen und betrachtete sie nachdenklich. »Haben Sie so etwas schon mal gesehen?«
    Er richtete die Mündung eines Blasters spielerisch auf Brendon, der blaß wurde, wo sein Prachtbart die Gesichtspartien nicht verdeckte.
    »Lassen Sie das gefälligst!« zischte der Wirt.
    Der Fremde richtete die Mündung jetzt nach oben und betätigte spielerisch den Strahlkontakt, der sich als Druckknopf zeigte und den Abzugbügel bei normalen Pistolen ersetzte. Ein blauroter Laserstrahl fauchte in den Nachthimmel hinauf.
    »Faszinierend«, stellte der Fremde fest. »Finden Sie das nicht auch?«
    Brendon verzog das Gesicht. »Nein!« stieß er hervor und dachte daran, wie haarscharf er vorhin am Tod vorbeigegangen war, als die Spanierin im Pub auf ihn schoß. »Jetzt verschwinden Sie endlich, um Gottes willen!«
    »Den lassen Sie
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