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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mal aus dem Spiel«, fauchte der andere. »Hier hat seine Konkurrenz das Sagen, vergessen Sie das nicht, Reverend! Was ist mit der Frau, die vorhin da reinging?« Mit der Blastermündung wies der Fremde an Brendon vorbei auf die Tür.
    »Sie wollte mich erschießen. Zamorra hat sie - betäubt. Er kam gerade noch rechtzeitig. Ich verdanke ihm mein Leben.« - »Sollte mich das beeindrucken? Gehen Sie ins Haus und sorgen Sie dafür, daß die Frau stirbt. Wir lassen sie später unauffällig verschwinden. Um den hier kümmere ich mich jetzt gleich. Los, machen Sie schon, Herr Doktor!«
    Brendon schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Freundchen«, sagte er leise. »Nicht mehr. Es ist genug. Ich habe Ihnen oder Ihresgleichen lange genug zugearbeitet, viele Jahre, fast mein ganzes Leben. Aber irgendwo ist eine Grenze. Ich lasse mich nicht mehr länger von Ihnen und Ihresgleichen erpressen, und ich lasse es auch nicht zu, daß Sie hier weiter morden.«
    Der andere duckte sichleicht wie ein Raubtier, das zum Sprung ansetzt.
    »Glauben Sie, wir sind eine kleine Gangsterorganisation, bei der man jederzeit aussteigen und als Kronzeuge zur Polizei flitzen kann, wenn einem etwas nicht mehr paßt? Brendon, bei uns steigt man nicht aus. Bei uns stirbt man.«
    Er steckte die beiden Blaster ein, holte aus und zerfetzte Brendon mit einem wilden Prankenhieb die Kehle.
    Noch während der Wirt zusammensank, schreien wollte und es nicht konnte, weil er keine Luft mehr bekam und das Blut aus der aufgerissenen Schlagader hervorschoß, fuhr der Fremde die Krallen wieder unter die Fingerkuppen zurück, bückte sich, packte zu und riß Zamorra mit spielerischer Leichtigkeit vom Boden hoch, um ihn sich wie einen Sack über die Schulter zu packen.
    Aus weit aufgerissenen Augen sah der Sterbende ihm nach. Er krümmte sich, rang um Luft, tastete nach der Verletzung und erreichte sie nicht mehr. Die Sinne schwanden ihm.
    Sein Mörder schritt, mit Zamorra über der Schulter, in Richtung des Mercedes. Er achtete nicht darauf, ob er vielleicht von Menschen beobachtet wurde.
    Es war ihm völlig egal.
    Ihn würde niemand verfolgen. Ihm konnte das Gesetz nichts anhaben.
    Er führte seinen Plan aus und brachte ihn zu Ende. Danach war das Dorf Longdown für ihn so oder so uninteressant…
    ***
    Nicole prüfte, ob die Werwölfe, die sie niedergestreckt hatte, auch wirklich keine Gefahr mehr darstellten. Sie wollte keine Überraschung erleben, die darin bestand, daß eine der Bestien sich nur totstellte und plötzlich doch wieder erhob, um ihr hinterrücks den Garaus zu machen.
    Aber von den Ungeheuern lebte kein einziges mehr. Bei einigen dieser Bestien hatte bereits ein rapider Zerfallsprozeß eingesetzt; deutliches Zeichen dafür, daß diese Geschöpfe ihr Werwolfs-Dasein schon über die natürliche Lebensspanne der Menschen hinaus fristeten, aus denen sie einst entstanden waren. Jetzt, nachdem der magische Keim sie nicht mehr künstlich am Leben hielt, verlangte die Natur ihr Recht und holte nach, was ihr lange verwehrt geblieben war.
    Bei Antony Grissom war von einem beschleunigten Fäulnisprozeß nichts zu bemerken. Er war ja noch im besten biologischen Alter gewesen, nur die wölfischen Merkmale zeigte er auch jetzt noch. Die würde sein Leichnam wohl nicht mehr verlieren.
    Nicole ging wieder zu Julio Comez hinüber.
    Der war immer noch nicht wieder aus seiner Paralyse erwacht.
    Dafür hatte der Regen wieder aufgehört. Wenigstens ein kleiner Lichtblick…
    Sie dachte wieder an die drei geflohenen Werwölfe. Die hatten sich in Richtung Longdown entfernt. Das besagte aber nicht viel; der Weg führte durch einen Waldstreifen, in dem sich diese Bestien verstecken und ihre Wunden lecken konnten. Nicole konnte sich nicht vorstellen, daß sie jetzt das Dorf überfielen, nachdem der Schock dieser gewaltigen Niederlage noch tief in ihnen stecken mußte.
    Sie hatten sich so sicher gefühlt, und Nicole konnte es selbst immer noch nicht glauben, daß sie mit dem Leben davongekommen war. Bei einer solchen Übermacht…
    Wieder mußte sie an Zamorra denken. Sie fühlte, daß er sich in Gefahr befand, aber warum rief e r dann nicht das Amulett zu sich? Ihm mußte doch klar sein, daß sie es jederzeit wieder zurückrufen konnte, wenn sie selbst es benötigte, um sich zu schützen und zu retten!
    Warum also zögerte er?
    Plötzlich glaubte sie einen Motor zu hören.
    Dann kam Lichtschein im Südosten über die Hügelkuppe. Augenblicke später tauchte der helle
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