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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ziemlich alt. Nationalitätskennzeichen am Heck fehlt. Rechter vorderer Scheinwerfer zertrümmert, ein paar Beulen und Schrammen. Der Spiegel links… rechts fehlt einer… haben Sie zufällig auch noch einen Wohnwagen verloren, Mister?«
    »Zufällig? Wohl kaum«, sagte Grissom verärgert. »Darf ich Sie nach dem Grund für Ihren ironischen Unterton fragen?«
    Der Beamte stützte sich mit beiden Händen auf die zerkratzte Motorhaube und knurrte: »Weil mir das alles ein bißchen nach Unfallflucht aussieht, Sir.«
    »Dann wäre ich ja wohl weitergerast, als ich Sie bemerkt habe, oder?«
    »Sie geben also zu, daß Sie gerast sind.«
    »Ich gebe gar nichts zu!« fuhr Grissom auf. »Sie tun gerade so, als wäre ich ein Verbrecher! Da hinten -da sind die Verbrecher!« Er deutete auf die Straße, aus der er gekommen war. »Natürlich war es Flucht - vor dieser Mörderbande! Die wollten mich umbringen!«
    »Ach, ja? Wie ist das denn nun mit Ihrem Führerschein?« fragte der erste Beamte.
    Grissom tastete seine Taschen ab und wurde fündig, reichte dem Uniformierten das Etui.
    »Antony Grissom«, las der. »Das sind Sie?«
    »Sieht hier noch jemand so aus wie auf dem Paßfoto?« fragte Grissom aggressiv zurück. Da war er gerade noch mit dem Leben davongekommen, und diese Polizisten gingen nicht auf den Überfall ein, sondern machten sich ihren Spaß daraus, ihn zu kontrollieren! Unterdessen konnte diese Bande von unheimlichen Gestalten in aller Ruhe verschwinden - oder zunächst den Wohnwagen ausplündern!
    Sofern von seiner Einrichtung überhaupt noch etwas heil geblieben war!
    Na, Julio und Cosima würden sich freuen!
    Er war vorausgefahren. Es war Julios Wohnwagen, und es war Cosimas Auto. Freunde aus Spanien. Julio hatte noch einen Tag in Barcelona zu tun, und die beiden wollten per Flugzeug nachkommen. Unterdessen wollte Antony den Wohnwagen zum Campingplatz bringen und schon alles vorbereiten für den gemeinsamen Urlaub. Er arbeitete in Spanien und hatte die beiden Freunde dort kennen- und schätzengelernt. So hatte er sie eingeladen, Urlaub in seiner Heimat zu machen und ihnen die Schönheiten der Grafschaft Devon zu zeigen. Und da sie überzeugte Camping-Fans waren, wurde das natürlich ein Wohnwagen-Urlaub, nur war in der Firma jemand ausgefallen, und Julio mußte kurzfristig einspringen, bis die Vertretung organisiert war, obgleich er eigentlich bereits Urlaub hatte. Deshalb konnten Julio und seine Verlobte erst einen Tag später anreisen. Und entsprechend einen Tag später wieder nach Spanien zurückkehren.
    Was Antony nicht daran gehindert hatte, mit dem Wohnwagengespann schon mal vorauszufahren. Sein Urlaub ließ sich nämlich nicht um einen oder zwei Tage verschieben.
    Und nun das hier!
    Was sollte er den beiden erzählen, wenn er sie morgen am Exeter-Regionalflughafen abholte?
    »Das ist nicht Ihr Fahrzeug«, sagte der Polizist, der Grissoms Papiere prüfte.
    »Natürlich nicht! Würden Sie sich bitte mal um das kümmern, was ich Ihnen zu erzählen habe? Ich bin überfallen worden, verdammt noch mal!«
    »Eines nach dem anderen. Woher haben Sie dieses Fahrzeug?«
    »Die Eigentümerin hat es mir geliehen!«
    »Eine Spanierin.«
    »Ja. Cosima Cordona.«
    »Sie sind Brite.«
    »So steht's in meinem Ausweis und in meinem Führerschein, und so fühle ich mich auch.«
    »Sie sind nicht berechtigt, als Brite in Großbritannien ein im Ausland zugelassenes Fahrzeug zu lenken.«
    »Wie bitte?« Grissom schnappte nach Luft. »Das - das ist alles, was Ihnen einfällt? Mann, ich… Sie…« Er rang nach Worten. »Hören Sie mir gut zu, mein Bester! Sie ignorieren, daß ich überfallen worden bin. Ich werde mich über Sie beschweren. Ich werde ein Disziplinarverfahren gegen Sie anstrengen lassen. Was tun Sie eigentlich hier?«
    »Ich glaube nicht, daß Sie sich beschweren werden«, sagte der Polizist. Er schob die kantige Schnauze vor und bleckte die Zähne, ließ die Papiere aus seinen pelzigen Klauen fallen.
    Fassungslos und gelähmt vor Entsetzen verfolgte Grissom die schaurige Verwandlung des Mannes. Unwillkürlich wartete er darauf, daß die Uniform auseinanderplatzte und der gesamte Körper sich zu dem eines Wolfes verformte, aber er blieb halb menschlich. Knurrend und geifernd schnappte er nach dem Menschen.
    Grissom ließ sich rückwärts in den Wagen fallen und riß die Fahrertür zu.
    Die vorschnellende Hand des Werwolf-Polizisten wurde eingeklemmt. Das Ungeheuer heulte wild auf, zog die Hand zurück. Grissom
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