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0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger
Autoren: Unbekannt
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ändern.
    Doynschto stand auf und ging zum Tisch. Percto hatte Saft und Früchte für ihn bereitgestellt.
    Der Wissenschaftler aß und trank, dann kleidete er sich an.
    Heute wollte er wieder seinen üblichen Rundgang durch die Klinik machen.
    Er rief Percto herein und unterrichtete ihn von seinen Absichten.
    Der Bordin-Diener senkte den Kopf und schwieg.
    „Ist irgend etwas nicht in Ordnung?" fragte Doynschto.
    „Draußen stehen Beamte des GOKs", erwiderte Percto niedergeschlagen. „Sie sind bereits seit gestern da, aber ich konnte sie zurückhalten, indem ich Ihnen sagte, daß Sie schwer krank sind."
    Doynschto starrte auf die polierte Tischplatte, in der er sein Gesicht spiegeln konnte.
    Also doch! dachte er.
    Man wollte ihn abholen.
    „Führe den Offizier der Gruppe herein!" befahl er Percto.
    Wenige Augenblicke kamen der Bordin und ein untersetzter Yaanztroner in den Privatraum. Doynschto fiel auf, daß der GOK-Beamte keine Waffe trug. Das war Höflichkeit, die nicht unbedingt ein gutes Zeichen bedeutete. Der Offizier wußte seine Beamten draußen auf dem Korridor. Er konnte ein Risiko eingehen.
    „Mein Name ist Kerdoysch", stellte sich der Offizier vor. „Wir möchten Ihnen nicht viel Schwierigkeiten machen, aber wir müssen Sie für ein paar Stunden ins Yaanzardoscht bringen."
    „Wozu?" erkundigte sich der Wissenschaftler.
    Kerdoysch zögerte.
    „Das weiß ich auch nicht genau", versetzte er. „Der Tschatro sprach von einer notwendig gewordenen Gedächtniskorrektur.
    Sie soll allerdings unbedeutend sein."
    „Sie sollten sich widersetzen!" brach es aus Percto hervor. „Sie brauchen nicht mitzugehen. Sagen Sie mir, was ich tun soll."
    „Danke, Percto!" rief Doynschto. „Aber Widerstand hätte keinen Sinn. Er würde nur härtere Maßnahmen der Regierung herausfordern."
    „Wollen Sie mitgehen?"
    „Ja", sagte Doynschto. Er ahnte, daß es um sein Wissen über den Yuloc ging. Der Jäger hatte den Tschatro also unterrichtet.
    Doynschto glaubte dem GOK-Beamten, daß er nicht mehr über die Sache wußte.
    Kerdoysch schien erleichtert zu sein, daß der prominente Verhaftete keine Schwierigkeiten machte.
    „Sie brauchen keine persönlichen Eigentümer mitzunehmen", sagte er. „Der Tschatro sichert Ihnen zu, daß Sie in ein paar Stunden zurück sein werden. Er empfahl mir, Sie in Gegenwart eines Zeugen zu verhaften, damit Sie eine Sicherheit haben."
    „Percto genügt mir als Zeuge", erwiderte Doynschto. Er verschloß seinen Umhang. „Ich werde Sie durch meinen Privatausgang führen, denn ich bin ebenfalls daran interessiert, kein Aufsehen zu erregen. Es würde nur dem guten Ruf meiner Klinik schaden."
    Er hatte sich diesen Seitenhieb gegen das GOK nicht verkneifen können, obwohl Männer wie Kerdoysch bestimmt nicht an der mangelnden Popularität des GOKs schuldig waren.
    Wenige Minuten später bestieg Doynschto einen Gleiter des GOKs. Nur Kerdoysch und ein Pilot folgten ihm an Bord. Die anderen GOK-Beamten, die sich in der Klinik aufgehalten hatten, benutzten einen zweiten Gleiter.
    Doynschto beobachtete den Offizier.
    Was hinderte ihn daran, Kerdoysch von den beiden Jägern zu erzählen?
    Der Wissenschaftler zuckte unwillkürlich mit den Schultern, denn er ahnte, daß ihm ein solches Vorgehen wenig genutzt hätte. Der Tschatro hatte für diese Aktion nur zuverlässige Beamte ausgewählt. Wenn sie ein Geheimnis erfuhren, würden sie sich freiwillig einer Gedächtniskorrektur unterziehen.
    Doynschto bedauerte, daß er sein Wissen über das Ceynach-Suchkommando wieder verlieren würde, aber er sah ein, daß sich das nicht verhindern ließ. Er hatte mit weitaus strengeren Maßnahmen der Regierung gerechnet.
    Der Gleiter kreiste jetzt über dem Gebiet des Yaanzardoscht.
    Doynschto blickte aus dem Seitenfenster und sah den mächtigen Komplex unter sich liegen. Welche Geheimnisse bargen diese stählernen Mauern? Was wurde in den Tiefen dieses festungsähnlichen Gebäudes alles aufbewahrt? Das Yaanzardoscht war eng mit der Geschichte der yaanztronischen Zivilisation verbunden. Der Doynschto bedauerte, daß er seine Forschungen nicht auch auf dieses Gebäude konzentriert hatte.
    Bestimmt gab es noch alte Unterlagen, denen man wichtige Informationen entnehmen konnte.
    „Wir landen jetzt", drang Kerdoyschs Stimme in seine Gedanken.
    Die unverbindliche Liebeswürdigkeit des Offiziers begann Doynschto auf die Nerven zu gehen. Seine anfängliche Sympathie für diesen Mann schmolz dahin.
    „Sie werden mit dem
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