Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0628 - Der Ceynach-Jäger

Titel: 0628 - Der Ceynach-Jäger
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Tschatro zusammentreffen", verkündete Kerdoysch.
    Doynschto nickte teilnahmslos. Mehr als ein paar höfliche Floskeln würde er vom Regierungschef doch nicht zu hören bekommen.
    Die Maschine setzte in einem Hof des Yaanzardoscht auf.
    Offenbar war dieser Teil des Gebäudes vorher geräumt worden, denn Doynschto konnte niemand sehen. Der Tschatro wollte zu keinen Gerüchten Anlaß geben.
    Doynschto kletterte ins Freie. Er konnte das schwache Flimmern der Energieglocke über dem Yaanzardoscht sehen. Die Strukturschleuse, durch die der Gleiter eingedrungen war, hatte sich längst wieder geschlossen.
    „Bitte folgen Sie mir!" forderte Kerdoysch den Paratransplantator auf. Er deutete auf ein rechteckiges Tor im Hintergrund. Ein Gefühl der Beklemmung machte sich in Doynschto breit. Er fürchtete, bewußt in eine Falle gegangen zu sein, deren Ausmaße er erst allmählich erkannte.
    Die anderen GOK-Beamten blieben zurück. Am Tor wartete ein Mann. Es war Transplan-Regulator Serveyn. Doynschto kannte ihn von Gesprächen, die er mit Regierungsmitgliedern bei früheren Gelegenheiten geführt hatte. Serveyn war der wissenschaftliche Berater der Regierung. Ob er wußte, worum es ging?
    Serveyn streckte herzlich beide Hände aus, um den Ankömmling kurz zu umarmen.
    „Sie sehen prächtig aus", sagte er.
    Doynschto lächelte verzerrt.
    „Ersparen Sie sich solche Komplimente. Ich weiß genau, wie ich im Augenblick aussehe. Ich habe ein paar schlimme Tage hinter mir."
    Serveyn legte einen Arm um Doynschtos Schulter und zog ihn mit ins Innere des Gebäudes.
    „Sie sind eingeweiht!" erriet der Paratransplantator.
    „Ich gehöre zu den sieben Transplan-Regulatoren, die das Geheimnis des Ceynach-Suchkommandos kennen", gab Serveyn zu.
    Doynschto blieb stehen.
    „Und Sie lassen es zu, daß zwei fremde Wesen soviel Einfluß bekommen?"
    „Bisher haben sie sich nur um die Ceynach-Gehirne gekümmert, die wir von ihnen jagen ließen!"
    „Woher wissen Sie das? Sind Sie immer dabei, wenn die beiden Yulocs auf Jagd gehen?"
    Serveyn blickte auf den Boden.
    „Sie sind zu mißtrauisch. Wir brauchen Torytrae und Noc.
    Sie haben bisher jedes Ceynach-Verbrechen aufgeklärt. Ich bin der Ansicht, daß die Ceynach-Gehirne viel gefährlicher sind als die Yulocs. Die Regierung muß das Ceynach-Suchkommando akzeptieren."
    „Es gibt andere Möglichkeiten, Ceynach-Verbrechen aufzuklären."
    Es war offensichtlich, daß Serveyn über diese Wendung des Gesprächs nicht besonders glücklich war.
    „Ich glaube, daß keiner der eingeweihten Transplan-Regulatoren ein besonderer Freund der beiden Yulocs ist", drängte Doynschto. Er sah plötzlich eine Chance, einen Fürsprecher zu gewinnen. Vielleicht ließ sich eine Gedächtniskorrektur noch aufschieben oder sogar verhindern.
    Doch die nächsten Worte des Regierungsmitglieds machten all seine Illusionen zunichte.
    „Bisher haben die Yulocs immer gute Arbeit geleistet.
    Die Befehle des Tschatros wurden befolgt. Gewiß, Noc und Torytrae sind fremdartig; wir verstehen sie nicht immer. Aber an ihrer Loyalität ist nicht zu zweifeln. Vergessen Sie nicht, daß die beiden letzten Endes von uns abhängig sind."
    Serveyn gab deutlich zu erkennen, daß das Gespräch damit für ihn abgeschlossen war.
    Sie gingen weiter. Am Ende des Korridors stand ein kugelförmiges Fahrzeug, das auf einer Seite offen war. Die beiden Männer stiegen ein. Der Wagen besaß einen Antigravantrieb. Serveyn steuerte ihn in eine Museumshalle. Zum erstenmal seit seiner Ankunft sah Doynschto andere Yaanztroner.
    Durch mehrere Hallen und Gänge gelangten die beiden Männer schließlich zur wissenschaftlichen Abteilung.
    Vor einer kleinen Tür hielt Serveyn den Wagen an.
    „Ich warte hier", sagte er. „Der Tschatro wird mit Ihnen sprechen."
    Doynschto hatte das Gefühl, in eine unbarmherzige Maschinerie geraten zu sein, die sich nicht mehr aufhalten ließ.
    Er öffnete die Tür und blickte in einen beleuchteten Raum, der geschmackvoll eingerichtet war.
    Der Tschatro stand vor einer breiten Liege und sah Doynschto an.
    „Schließen Sie bitte die Tür", sagte er. „Ich möchte mit Ihnen sprechen, ohne daß jemand zuhört."
    Neue Hoffnung keimte in Doynschto auf. War vielleicht der Tschatro selbst zu Maßnahmen gegen das Ceynach-Suchkommando bereit? Der Paratransplantator schloß die Tür und ließ sich nach einer einladenden Handbewegung des Regierungschefs auf der Liege nieder.
    „Ich wünschte, wir wären unter anderen Umständen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher