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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin
Autoren: Jason Dark
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konkreter?«
    »Nein.«
    »Dann laß uns nachschauen.«
    Shao hatte die Armbrust von ihrer Schulter rutschen lassen, einen Pfeil aufgelegt und die Sehne gespannt. Dicht hinter Suko betrat sie einen schmalen Flur, von dem Türen abzweigten, wobei eine spaltbreit offenstand. Suko schloß die Wohnungstür und sah Shao in eine bestimmte Richtung nicken.
    »Da müssen wir hin!« hauchte sie.
    Es war das Zimmer hinter der leicht geöffneten Tür. Aus ihm vernahmen sie auch gewisse Geräusche, von denen sie nicht wußten, woher sie stammten.
    Ein leises Summen, dazwischen ein Klicken oder tippen, dünn klingende Anschläge.
    Suko wußte Bescheid. »Das ist das Geräusch eines Computers«, hauchte er.
    Shao runzelte die Stirn. »Das habe ich nicht gemeint, glaube ich. Die Gefahr muß von etwas anderem ausgehen. Aber der Computer paßt zu Sagari. Denk daran, was uns Takita Ogu gesagt hat.«
    »Klar.« Suko überlegte. »Willst du dich zuerst in dem Zimmer umschauen?«
    »Ja.«
    Suko zog Shao die Tür auf. Er tat es sehr langsam, um jedes Geräusch zu vermeiden.
    Da brauchten sie keine Furcht zu haben. Die Tür schwang ihnen lautlos entgegen, und sie war so weit offen, daß sie einen Blick in das Zimmer werfen konnten.
    Beide schwiegen, beide konnten oder wollten es nicht glauben, und beide standen auf dem Fleck wie angenagelt.
    Pete Sagari hockte vor seinem Computer und drehte ihnen den Rücken zu. Er verdeckte mit seinem Körper auch den Monitor, aber er gab hastig Informationen ein und dabei mit einer schon außergewöhnlichen Geschwindigkeit, als würde er unter einem gewaltigen Streß stehen.
    Was ihn zu dieser wilden Arbeit getrieben hatte, wußten weder Suko noch Shao. Es brauchte sie auch nicht zu interessieren. Viel wichtiger und abscheulicher waren die an silbrigen Fäden hängenden Schrumpfköpfe, die zwar starr nach unten durchhingen, aber trotzdem leicht zitterten. Da sie ihnen ihre Rückseiten zudrehten, konnten sie die Gesichter der kleinen Schädel nicht sehen.
    Suko spürte den Schweiß auf den Handflächen. Auch Shao hatte eine steinerne Haltung angenommen.
    Sieben Köpfe zählte sie.
    Kleine, zusammengeschrumpfte, widerlich graublaue Schädel, kaum größer als ein dicker Apfel, aber ungemein gefährlich, das stand für sie fest.
    Noch taten die Schädel nichts. Sie hingen nur da, zitterten leicht vor sich hin. Die restlichen Haare sahen aus, als wären sie auf den Schädel festgeklebt worden.
    Zuerst bewegte sich Shao.
    Sie selbst blieb auf der Stelle stehen, nur die Zielrichtung ihrer Armbrust korrigierte sie, denn sie wollte auf einen der Schädel schießen.
    »Noch nicht!« wisperte Suko. Die Schrumpfköpfe hatten ihnen bisher nichts getan. Er hatte vor, Pete Sagari anzusprechen und ihn vor allen Dingen zu überraschen.
    Unhörbar bewegte er sich über den graublauen Teppich. Er atmete nur flach, und der Mann am Computer schöpfte nicht die Spur eines Verdachts.
    Shao blieb nahe der Tür zurück als Rückendeckung. Suko riskierte es noch nicht, seine Dämonenpeitsche zu ziehen. Das Geräusch der herausrutschenden Riemen hätte ihn verraten können.
    Sagari tippte.
    Die Schädel taten nichts. Sie hingen unbeweglich und beobachteten nur. Suko gewann den Eindruck, als stünden sie unter einem fremden Befehl. Erst wenn er geändert wurde, unternahmen sie etwas.
    Einen halben Schritt hinter Sagari blieb er stehen. Und in diesem Augenblick fiel dem Mann etwas auf. Wahrscheinlich war es Sukos Schatten gewesen, der auf den Monitor gefallen war.
    Der Inspektor hatte auch lesen können, was sich auf dem Schirm abzeichnete. Japanische Schrift, einige Zeichen, die aussahen wie winzige Graphiken, was momentan nicht interessant für ihn war, denn Sagari fuhr auf dem Stuhl sitzend herum.
    Beide starrten sich an.
    Pete Sagari wollte etwas sagen. Er hatte den Mund auch geöffnet, nur drang kein Laut über seine Lippen. Er hockte da wie ein stummer Fisch, die Augen verdreht, die Überraschung mußte ihn wie ein Messerstich getroffen haben.
    »Guten Tag, Mr. Sagari«, sagte Suko.
    Pete atmete zischend aus. Er schielte auf die Schädel, schaute wieder zurück und entdeckte auf Sukos Lippen das eisige Lächeln.
    »Wer… wer sind Sie?«
    »Ich bin Inspektor Suko.«
    »Po… Polizei?«
    »Richtig.«
    Sagari wurde nervös. Seine Hände rutschten mit den Flächen über den Hosenstoff der Oberschenkel. »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, Mister? Ich habe mich keiner Straftat schuldig gemacht.«
    »Und die Köpfe?«
    »Das
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