Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Flanke an Teris Beine und erwartete, gekrault zu werden. Aber er scheint mal wieder unterwegs zu sein. Vielleicht besucht er eine seiner Traumwelten.
    »In eine dieser Traumwelten muß ich auch«, sagte Teri. »Ich muß zum Silbermond. Vali stirbt. Oder ist schon gestorben. Etwas bedroht uns Druiden. Ich sah in einer Traumvision, wie Vali getötet wurde.«
    Etwas bedroht euch Druiden? Deshalb also bekomme ich keinen Kontakt mehr zu Gryf sann der Wolf. Das dünkt mich übel.
    »Was ist mit Gryf?« stieß Teri erschrocken hervor.
    Weiß ich doch nicht! Ich sagte: Ich bekomme keinen Kontakt mehr zu ihm! Muß ich's noch deutlicher ausdrücken? Vielleicht ein Bild in den Staub scharren, oder was?
    Er prustete, schüttelte sich und lief knurrend ein paar Schritte.
    »Und Julian - ist nicht hier?«
    Es sei denn, du hast ihn gefunden. Ich kam vor zwei Stunden. Einfach nur mal so für einen Freundschaftsbesuch. Wollte schauen, wie es ihm geht, was er so macht, wie er sich am besten hier langweilt. Aber die Burg ist leer. Nicht mal ’ne Dose Hundefutter gibt's hier. Werde wohl einen Ausflug ins Umland machen und einen Hasen fangen müssen. Aber die sind arg mager in diesem kalten Land. Nur Fell und Knochen, nix dran an den Biestern.
    Er kam wieder zu Teri zurück und stupste sie mit der feuchten Nase an. Was hältst du davon, Zamorra aus seiner beschaulichen Ruhe aufzuschrecken? Der kann ja auch mal was für seine Freunde tun.
    »Auch mal? Wenn es jemanden gibt, der ständig für seine Freunde da ist, dann ist es Zamorra«, erwiderte Teri. »Aber ich weiß nicht, ob er uns helfen kann. Es gibt eine Drohung…« Sie sandte auf telepathischer Basis dem Wolf zu, was sie bisher wußte - nicht gerade viel.
    Um so mehr ein Grund, Zamorra aus seiner beschaulichen Ruhe aufzuschrecken, verlangte Fenrir. Wenn einer euch Druiden helfen kann, dann ist er es.
    Aber Teri war sich dessen nicht so sicher. Vor allem konnte ihr Zamorra nicht den Weg zum Silbermond öffnen. Das konnte nur Julian Peters. Deshalb zögerte sie, Llewellyn Castle wieder zu verlassen.
    Wenn das stimmt, was du mir gerade an Erinnerungsbildern gezeigt hast, bemerkte Fenrir, hat es ohnehin keinen Sinn mehr, zum Silbermond zu gehen. Wir müssen das Übel an der Wurzel packen. Wir müssen denjenigen erwischen, der dafür verantwortlich ist. Und ich glaube nicht, daß wir ihn auf dem Silbermond finden. Hier kommen nur Merlin und Zamorra als Helfer in Frage. Also…?
    »Na schön«, seufzte Teri. »Vielleicht weiß er ja tatsächlich Rat. Also gut, schrecken wir Zamorra aus seiner beschaulichen Ruhe auf…«
    ***
    »Was, beim Knitterbart der Panzerhornschrexe, soll das denn schon wieder?« stöhnte Professor Zamorra weit entfernt von beschaulicher Ruhe. Er stieß mit der Schuhspitze gegen einen Holzpflock, den Mr. MacFool in den Boden gerammt hatte.
    Der Holzpflock war nur einer von vielen, und Mr. MacFool war ein Drache. Genauer gesagt, ein Jungdrache. Gerade mal wenig mehr als 100 Jahre auf den grünbraunen Schuppen, maß er aufrecht stehend 1,20 m bei recht rundlich ausgeprägtem Körperumfang - böswillige Menschen hätten ihn ›fett‹ genannt. Aber natürlich war er nur etwas zu klein für sein Gewicht. Kurze Fledermausflügel, ein Rückenkamm aus Hornplatten, der vom Kopf mit den Telleraugen und dem Krokodilmaul bis zur Schwanzspitze reichte und eine gehörige Portion Frechheit sowie die Fähigkeit, im unpassenden Moment Feuer zu speien, vervollständigten die Erscheinung.
    Die Holzpfähle, jeder etwa einen Meter aus dem Boden aufragend, säumten ein etwa zehn mal zehn Meter messendes Viereck in bester Hanglage. Wie ein alter Goldsucher im Wilden Westen hatte Fooly seinen ›Claim‹ abgesteckt und war gerade dabei, die letzten Pfähle in den Boden zu schlagen.
    Der seltsame Vorgang spielte sich auf dem Gelände hinter Château Montagne ab, wo Gras und Bäume wuchsen und noch niemand auf die Idee gekommen war, dieses Stückchen Land anderweitig zu nutzen. Es sei denn, man bezeichnete es als Nutzung, wenn der etwa viereinhalbjährige Rhett Saris und der hundert -undnochwasjährige Drache Fooly dort herumtobten und Räuber und Gendarm spielten. Sehr zum Entzücken der Waschmittelhersteller, die in Rhetts Mutter eine ihrer besten Kundinnen wußten. Denn Junge und Drache pflegten sich mit enormer Präzision stets dort im Gelände zu tummeln, wo's am schmutzigsten war. Erdhöhlen zu graben und sich darin zu verstecken, machte selbst bei schlechtestem Wetter Spaß - wen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher