Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war Alaska Saedelaere zum Handeln bereit.
    Es hatte nicht nur einige Zeit gedauert, bis es ihnen gelungen war, die Drogen mit hypnosuggestiver Wirkung auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen, Saedelaere mußte auch noch auf einen günstigen Zeitpunkt warten.
    Dann, am 16. August, war es soweit. Alaska Saedelaere hatte zusammen mit Mentro Kosum in mühevoller Memo-Arbeit das Losungswort für diesen Tag eruiert. Außerdem glaubte er sich ziemlich genau daran zu erinnern, daß sein Doppelgänger am Nachmittag dieses Tages in Imperium-Alpha zu tun hatte. Aber selbst wenn es zu einer Begegnung kommen würde, glaubte sich Saedelaere in seiner Maske sicher.
    Der Plan wurde noch einmal bis in alle Einzelheiten durchgesprochen: Saedelaere würde um 15 Uhr 30 am Raumhafen eintreffen und ein Lokal aufsuchen. Er würde eine Bio-Maske tragen. Das „Christon" war bekannt dafür, daß dort der Großteil des Bodenpersonals einkehrte, auch jene Soldaten und Techniker, die auf der MARCO POLO zu tun hatten.
    Saedelaere würde Kontakt zu einem Transmitter-Techniker aufnehmen, den er persönlich gut kannte, und mit ihm einen Ort aufsuchen, wo sie ungestört waren. Dann erst wollte SaedeIaere seine Bio-Maske abnehmen und sich zu erkennen geben. Er würde dem Techniker beauftragen, in einem Laderaum einen Miniatur-Materie-Transmitter zu installieren und ihn so zu schalten, daß er zwei Tage später, am 18. August um 19 Uhr, auf einer ganz bestimmten Frequenz empfing und auch die entsprechenden Peilzeichen aussandte, nach denen der Sende-Transmitter justiert werden konnte.
    Der Plan hatte einige schwache Punkte. Zum Beispiel, daß der Transmitter-Techniker den von ihm erhaltenen Auftrag weitermelden würde. Dadurch würde aber das ganze Unternehmen platzen. Deshalb benötigte Saedelaere die Drogen.
    Er mußte sich dem Techniker zu erkennen geben, damit dieser seinen Auftraggeber akzeptierte. Wenn dies geschehen war, mußte Saedelaere ihm aber die Drogen verabreichen, um ihm zu befehlen, zu niemandem über ihn und den Geheimauftrag zu sprechen, und ihm den posthypnotischen Befehl zu erteilen, alles, was mit dem Auftrag zusammenhing, nach der Erledigung zu vergessen.
    Es waren nur noch vier Tage bis zum Start!
    Saedelaere kam einige Minuten nach 15 Uhr ins „Christon".
    Er blickte sich suchend in dem Lokal um und entdeckte an der Bar sein Opfer. Es handelte sich um einen jungen Ingenieur namens Berthold Fräem, der zwar nicht zur Mannschaft der MARCO POLO gehörte, aber bei den Startvorbereitungen eine wichtige Position einnahm.
    Er ging geradewegs auf den Transmitter-Ingenieur zu und sagte zu ihm: „Ich möchte mich unter vier Augen mit Ihnen unterhalten, Fräem."
    Der Techniker blickte ihn überrascht an.
    „Wer sind Sie, daß Sie annehmen, ich würde Ihrem Wunsch nachkommen?"
    „Transmitter-Vollzugstest, Phase Zero", sagte Saedelaere nur; das war die Codebezeichnung für die in zwei Tagen auf der MARCO POLO stattfindende Überprüfung der bordeigenen Transmitter.
    Daraufhin folgte ihm der Techniker in eine leere Nische.
    Saedelaere erledigte sich der Bio-Maske und gab sich, dem Transmitter-Ingenieur zu erkennen.
    „Warum dieses Versteckspiel, Sir?" wunderte sich Berthold Fräem.
    „Ich habe einen Geheimauftrag für Sie, deshalb", antwortete Saedelaere und teilte dem Techniker mit, was er von ihm wollte: Er sollte in einem kaum frequentierten Lagerraum der MARCO POLO einen tragbaren Transmitter installieren und eine Zeitschaltung anbringen, die den Transmitter am 18. August um 19 Uhr aktivieren würde.
    Saedelaere hatte schon vorher beim Tischroboter zwei Getränke bestellt. Als sie jetzt in der Transportklappe erschienen, ergriff sie der Maskenträger schnell und servierte die beiden Gläser. Dabei ließ er in Fräems Getränk die staubkorngroße Hypno-Droge fallen.
    Er prostete dem Techniker zu, der sein Glas in einem Zug austrank. Saedelaere wartete einige Minuten, bis die Droge zu wirken begann, bevor er dem Techniker einsuggerierte: „Sie dürfen zu niemandem über diesen Auftrag sprechen, auch darf niemand etwas von der Aufstellung des Mini-Transmitters merken. Wenn Sie den Auftrag ausgeführt haben, werden Sie alles, was damit in Zusammenhang steht, wieder vergessen. Sie werden sich an nichts mehr erinnern können, Fräem!"
    Saedelaere entließ den Transmitter-Techniker, stülpte sich die bereits arg in Mitleidenschaft genommene Bio-Maske über und verließ das Lokal.
    In zwei Tagen würde es sich herausstellen, ob sie diesmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher