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0620 - Reise durch den Zeitstrom

Titel: 0620 - Reise durch den Zeitstrom
Autoren: Unbekannt
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Nullzeit-Deformator irreparable Schäden verursachen. Hören Sie, Kosum!"
    Der Flottentender wurde auf einmal merklich langsamer.
    Die Andruckabsorber glichen die Begleiterscheinungen des Verzögerungsfluges zwar gänzlich aus, aber Kol Mimo konnte vom Geschwindigkeitsmesser ablesen, daß sie langsamer wurden. Kosum hatte seinen Appell gehört und ihn befolgt.
    Kol Mimo atmete auf.
    Der Höhenmesser zeigte bald darauf an, daß sie die 100-Kilometer-Grenze unterschritten hatten. Als sie sich vom Pazifischen Ozean her der Antarktis näherten, wandte sich Kol Mimo wieder dem Emotionauten zu.
    „Landen Sie im Südpolgebiet, Kosum!" sagte er eindringlich.
    „Eine weitere Erdumkreisung können wir uns nicht mehr leisten.
    Wir müssen landen, sonst verlieren wir zuviel Zeit."
    Er sah, wie sich Kosums Hände verkrampften und sofort wieder entspannten. Die glitzernde Eisfläche der Antarktis tauchte bereits am gewölbten Horizont auf.
    Plötzlich durchlief die Kugelzelle des Flottentenders ein Zittern, als Kosum sämtliche Bremsdüsen mit voller Kapazität einsetzte.
    Kol Mimo wankte, als die Andruckabsorber die durch den Bremsvorgang freigewordenen Kräfte nicht hundertprozentig ausgleichen konnten. Er rechnete schon damit, daß die Aggregate der Belastung nicht standhalten konnten und er wie ein Geschoß durch die Kommandozentrale geschleudert würde.
    Instinktiv klammerte er sich an den Kontursessel. Aber die befürchtete Katastrophe blieb aus.
    Auf dem Bildschirm wurden die bizarren, hochaufragenden Eisgebirge der Antarktis sichtbar, auf die der Flottentender in spitzem Winkel zuschoß.
    Kol Mimo schloß die Augen, als der Flottentender praktisch zum Stillstand kam und unweit einer Eiswand senkrecht in die Tiefe sank...
    Und dann war alles vorbei.
    Mentro Kosum hatte das monströse Raumschiff sicher im Eis der Antarktis gelandet.
     
    *
     
    „Wir haben es geschafft", sagte Alaska Saedelaere.
    „Nach der ersten Phase unseres Unternehmens werden wir uns sogleich an die Durchführung der zweiten machen", erklärte Kol Mimo. Er wollte den Gefährten keine Atempause gönnen, damit sie sich nicht sofort wieder der Apathie ergeben konnten.
    „Schalten Sie noch nicht ab, Kosum, Ihre Hilfe wird noch gebraucht." Kol Mimo blickte vom Bildschirm auf, der die Eiswüste zeigte, und wandte sich dann an Goshmo-Khan. „Wo sollten wir Ihrer Meinung nach den Nullzeit-Deformator aufstellen, Goshmo-Khan?"
    Der Wissenschaftler aus dem Waringer-Team hob leicht den Kopf, als er angesprochen wurde.
    „Das werden Sie besser wissen als ich", sagte er unwillig.
    Kol Mimo deutete ungerührt auf eine fünfhundert Meter aufragende Gletscherwand, an deren Fuß sich eine breite Schlucht dahinzog.
    „Was würden Sie davon halten, wenn wir den Nullzeit-Deformator in dieser Schlucht dort stationierten", sagte er. „Das ist ein windgeschützter Platz."
    „Ja, und es ist auch anzunehmen, daß diese Schlucht schon vor zehn Monaten existiert hat", fügte Alaska Saedelaere ohne besondere Betonung hinzu.
    „Wozu wäre das wichtig?" fragte Goshmo-Khan desinteressiert.
    „Weil wir einen Zeitsprung von etwa zehn Monaten vorhaben", antwortete Mentro Kosum an Saedelaeres Stelle.
    Kol Mimo grinste. Es war äußerst erfreulich, daß seine Gefährten mitdachten.
    „Wollen Sie uns helfen, den Nullzeit-Deformator an seinen Standort zu bringen, Professor?" fragte Kol Mimo.
    „Wie könnte ich Ihren schon behilflich sein", meinte Goshmo-Khan knurrend, erhob sich aber doch aus seinem Kontursessel.
    Er kam zum Panoramabildschirm und betrachtete die Eislandschaft. „Bis zu einer windgeschützten Stelle sind es bestimmt mehr als dreihundert Meter. Ich weiß nicht, ob die Antigraveinrichtung des Flottentenders so weit reicht."
    „Wir könnten die Zeitmaschine zehnmal soweit befördern", behauptete Kosum.
    „Dann machen wir uns an die Arbeit", empfahl Kol Mimo.
    Ihm war fast so, als hätten die Gefährten nie unter der PAD-Seuche zu leiden gehabt. Wenn sie auch nicht mit Feuereifer bei der Sache waren, so bekundeten sie zumindest ihr Interesse.
    Aber er durfte sich keinen Illusionen hingeben, es konnte bei ihnen jederzeit wieder zu einem Rückfall kommen, und ob er dann noch etwas mit den Psychopharmaka würde ausrichten können, war äußerst zweifelhaft.
    „Übernehmen Sie die Hauptkontrollen, Kosum", sagte er schnell. „Und unterweisen Sie Professor Goshmo-Khan und Saedelaere."
    „Flottentender sind nicht gerade meine Stärke", sagte Mentro Kosum und nahm
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