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0620 - Die Götzenhöhle

0620 - Die Götzenhöhle

Titel: 0620 - Die Götzenhöhle
Autoren: Jason Dark
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entlanglaufenden Galerie verbreiterte. Wahrscheinlich folgte sie dem gesamten Umfang des Tals.
    Mir blieb zunächst nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Ich war noch nicht lange gegangen, als mir etwas auffiel. Aus einem Felsen, von dem ich nur die Rückseite sah, mußte sich vorn eine gewisse Helligkeit oder ein breites Lichtband ausbreiten, das auch die einzelnen Feuer erfaßte und ihnen einen gewissen Glanz gab.
    Mich irritierte dieser Glanz, der mir so fremdartig vorkam, als gehörte er nicht in dieses Tal. Da ich keine eigene Quelle entdeckte, mußte er aus dem Berg strömen, was wiederum nur heißen konnte, daß die Lichtquelle innerhalb dieses Massivs saß und durch eine Öffnung ins Freie strömen konnte, wobei ich natürlich sofort an einen Eingang oder einen Tunnel dachte.
    Ein Tunnel, der in den Berg führte, wahrscheinlich zum Zentrum des Grauens.
    Die Idee war plötzlich zu einem feststehenden Begriff geworden.
    Über meinen Rücken rann ein eisiger Hauch. Ich hatte feuchte Hände bekommen und spürte auch die innere Spannung, die mich erfüllte.
    Leider konnte ich mich auf dem schmalen Felsband nicht so schnell bewegen, wie ich es gern gehabt hätte. Zudem wußte ich nicht, wie sicher die Unterlage war. An der linken Außenkante schimmerten einige helle Flecken, für mich ein Zeichen, daß das Gestein dort abgebröckelt war.
    Der schmale Weg beschrieb eine Linkskurve. Ich hatte ihren Scheitelpunkt noch nicht erreicht, als mein Blick wieder frei in das Tal fiel und ich auch gegen den bewußten Felsen schauen konnte, wobei sich meine Annahme bestätigte.
    Er hatte sich in der Tat geöffnet und einen mit ungewöhnlichem Licht erfüllten Eingang freigegeben. Mir kam es vor, als würde er mich anlocken, aber ich wartete noch ab, weil ich sichergehen wollte, von keinem beobachtet zu werden.
    Nichts bewegte sich im Tal. Nur die kleiner gewordenen Flammenarme tanzten von einer Seite zur anderen. Ich mußte einfach davon ausgehen, daß die Ashaten in den Stollen hineingegangen waren und wahrscheinlich die magische Quelle erreichen wollten.
    Es war nicht einfach für mich, denn ich vermißte meine beiden Freunde Suko und Utak.
    Wo konnten sie sich aufhalten? Waren sie den Menschen ebenfalls in den Berg gefolgt?
    Bestimmt, denn ich hätte an ihrer Stelle das gleiche getan. Dieser Eingang lockte mich förmlich, er besaß eine gewisse Anziehungskraft, der auch ich nicht widerstehen konnte.
    Da ich mich auf halber Höhe der Felswand befand, mußte ich einen Weg nach unten finden.
    Springen konnte ich nicht, ich hätte mir sonst alle Knochen gebrochen. Wie kam ich nach unten?
    Irgendwie hatte mich ein Fieber gepackt. Ich wußte, daß ich dicht vor der Lösung des Falles stand, es waren praktisch nur wenige Schritte, dann hatte ich es geschafft.
    Die Treppe sah ich durch einen Zufall. Es waren nur wenige Stufen. Sie endeten vor einer provisorischen Leiter, die in einer Zickzack-Linie dem Erdboden entgegenführte.
    Die Sprossen waren breit und federten nach, als ich sie belastete, aber sie hielten.
    Sehr vorsichtig kletterte ich tiefer. An manchen Stellen waren sie äußerst rutschig, so daß ich mich nur mit einer gewissen Mühe halten konnte. Aber ich packte es.
    Die vorletzten Stufen übersprang ich und stand schließlich in dem Tal, wo mich die Wärme eines langsam niederbrennenden Feuers umschmeichelte.
    Der Stolleneingang lag links von mir. Mit wenigen Schritten mußte ich ihn erreicht haben.
    Das Licht brannte nicht ruhig, es flackerte ein wenig, aber es besaß keine natürliche Quelle, soweit ich das erkennen konnte. Der Schein drang aus den Felsporen und füllte den Stollen sehr warm aus.
    Etwas irritierte mich.
    Genau in der Eingangsöffnung zitterte etwas wie Glas, als hätte jemand eine durchsichtige, halbrunde Kuppel davorgelegt. Doch niemand schob eine Glaswand von innen heran.
    Was da durch den Tunnel geglitten war und jetzt den Eingang erreicht hatte, war eine Blase.
    Noch hielt sie sich in der Nähe des Ausgangs auf, aber sie hatte den Befehl bekommen, sich vorzuschieben.
    Manchmal hat man wahnsinnige Ideen. Auch mir ergeht es nicht anders. Ich erschrak im ersten Augenblick selbst über meinen Einfall, dachte dann näher darüber nach und fand ihn überhaupt nicht so schlecht. Im Gegenteil, er war irre, toll, und ich konnte nur hoffen, daß er gelang, wobei ich mich natürlich auf mein Kreuz verlassen mußte.
    Ich wartete nicht ab, bis die Blase mich erreichte, sondern schritt ihr entgegen.
    Mir
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