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0616 - Die Andro-Pest

Titel: 0616 - Die Andro-Pest
Autoren: Unbekannt
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Dinge ein, die er unter der Einwirkung des Para-Virus „vergessen" hatte.
    Er holte das Versäumte sofort nach und ließ die Wartungsroboter, die sich an Bord befanden, deaktivieren, bevor sie Unheil anrichteten. Die Spezialmaschinen hatten die Aufgabe, während eines Raumfluges auftretende Schäden schnell zu beheben und bei eventuellen Fehlschaltungen korrigierend einzuspringen.
    Fatal war nur, daß diese Spezialroboter Gehirnzusätze aus lebendem Bioplasma besaßen - und noch fataler wäre es geworden, wenn diese Tatsache unberücksichtigt geblieben wäre. Die Irregulär reagierenden Wartungsmaschinen hätten auftretende Schäden nicht mehr beheben können, sondern. sie höchstens noch verschlimmert, indem sie ziel - und planlos in den mechanischen „Eingeweiden" von Aggregaten herumgewühlt hätten.
    Tifflor schwitzte, als er sich darüber klar wurde.
    Die Desaktivierung der Wartungsroboter nahm rund eine halbe Stunde in Anspruch. Deshalb verschob der Solarmarschall den Start des Schiffes um dreißig Minuten.
    Er und die einundvierzig Mann Besatzung arbeiteten fieberhaft, denn die überall in diesem Sektor der Lookout-Station aufgestellten Warngeräte meldeten zunehmende Aktivität der Maahks. Verschiedentlich explodierten Minen, wenn Voraustrupps der Wasserstoffatmer die Vibrationszünder auslösten.
    Als das Schiff dann endlich als startklar gelten könnte, wurde es allerhöchste Zeit. Der Autopilot stellte zwar immer neue Zusatzfragen, doch Tifflor sah sich gezwungen, sie zu ignorieren.
    Er erteilte den Startbefehl.
    Die hundertacht Kernfusionsreaktoren wurden hochgeschaltet, und die Energie floß zu den Antigravprojektoren und den Impulstriebwerken im äquatorialen Ringwulst des Schiffes.
    Dann brüllten die Triebwerke auf, die MESACION löst sich aus ihren provisorischen Verankerungen im tiefliegenden Reparaturschacht der Plattformwerft und stieg kometengleich empor, eine Spur der Zerstörung und Verwüstung hinter sich zurücklassend.
    Unmittelbar vor dem Austritt in den freien Weltraum begannen die Triebwerke zu stottern. Eine rotleuchtende Warnplatte zeigte an, daß der Synchronisationsautomat ausgefallen war. Siedend heiß fiel es dem Solarmarschall ein, daß dieser Automat ebenfalls einen Plasmazusatz besaß. Niemand hatte daran gedacht. Folglich war er nicht ausgeschaltet worden.
    Es wäre außerdem nicht möglich gewesen, denn auf den Synchronisationsautomaten konnten sie nicht verzichten. Die von der PAD-Seuche befallenen Menschen waren nicht in der Lage, Arbeiten, die ein derartiges Fingerspitzengefühl erforderten, manuell auszuführen. Julian Tifflor versuchte es dennoch.
    Das unregelmäßige Donnern der Triebwerke verwandelte sich in ein halbwegs gleichmäßiges Dröhnen. Mehrmals schlug die Schiffshülle hart gegen die Schachtwandung, doch dann befand es sich im Freien und raste auf leicht gewellter Bahn davon, Wäre die Maahk-Besatzung von Lookout gesund gewesen, hätte die MESACION nicht die geringste Chance gehabt. So aber reagierten die Maahks infolge ihrer Erkrankung zu langsam.
    Ein einziges Impulsgeschütz eröffnete das Feuer auf das fliehende Raumschiff, verfehlte es aber möglicherweise weil der Zielautomat des Geschützes sich nicht auf den unberechenbaren Kurs der MESACION einzustellen vermochte. Als weitere Geschütze einfielen, war das Schiff bereits zu weit entfernt.
    Die Energiebahnen verpufften kraftlos in den Schutzschirmen.
    Tifflor atmete erleichtert auf, als der Synchronisationsautomat wieder zu arbeiten begann. Die Triebwerke arbeiteten wohltuend gleichmäßig, und während das Schiff immer noch beschleunigte, konnte der Autopilot es genau auf den vorprogrammierten Kurs ausrichten, der es nach Überwindung von rund 400.000 Lichtjahren in die heimatliche Galaxis zurückbringen würde.
    Wenn alles gut ging ... .
    Aber es ging schon vor dem ersten Linearmanöver nicht alles gut.
    Wenige Sekunden vor der Aktivierung des Waring - Konverters arbeitete der Hochenergie - Schirmfeldprojektor eines Ringwulsttriebwerkes plötzlich unregelmäßig.
    Beinahe explosionsartig peitschten ungebändigte Energieströme aus der Triebwerksöffnung.
    Der Autopilot schaltete das betreffende Triebwerk zwar sofort ab, doch im nächsten Augenblick aktivierte die Synchronisationsautomatik es wieder. Sie sabotierte damit ihre eigene Funktion, denn kurz darauf brach der Hochenergie - Schirmfeldprojektor des Triebwerks, der die Abstrahldüse mittels energetischer Felder gegen die sonnenheißen
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