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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wirken beginnt. Wir wollen doch nicht, daß die falsche Person verschwindet, nicht wahr?«
    Er murmelte einen Zauberspruch.
    Zamorra spitzte die Ohren.
    Er kannte die Laute, die Rano artikulierte! Wenn es noch eines Beweises bedurfte hatte, daß Rano tatsächlich Magie anwandte, dies war er!
    Es war eine sehr alte Zauberformel, nur konnte Zamorra nicht gleich sagen, ob er sie im Zusammenhang mit Weißer oder Schwarzer Magie schon einmal gehört hatte!
    Diese Unsicherheit bestürzte ihn!
    Er sah zu Nicole, Ted und Carlotta. Die drei verfolgten das ›Zauberkunststück‹ mit gespannter Aufmerksamkeit.
    »Wenn Sie den Kasten jetzt bitte wieder öffnen möchten?« bot Rano an.
    Robin öffnete die Schlösser und klappte die Tür auf. Der Kästen war leer.
    ***
    Jaques deRoguette war überrascht. Zum einen über die Magie des Zauberers, den er eingeladen hatte, um seine Gäste für eine Weile zu unterhalten.
    Zum anderen über das, was dieser Zauberer so ganz beiläufig offenbarte!
    Die römische Kleidung, die deRoguette jetzt trug, war auf jeden Fall echt, allerdings hatte er nicht einmal gespürt, wie sie ausgetauscht worden war. Erst die Reaktion seiner Gäste hatte ihm gezeigt, daß tatsächlich etwas mit ihm geschehen war, und er beschloß, den Zauberer dafür zur Rechenschaft zu ziehen.
    Er, Jaques deRoguette, war kein Versuchskaninchen dieses - zugegeben - genialen Taschenspielers! Daß Rano sich an seinem Gastgeber vergriffen hatte, würde ihn einiges kosten.
    Denn das war im Vertrag nicht vorgesehen!
    Ranos Assistentin, die eigentlich als Blickfang dienen sollte, spielte im Moment fast gar keine Rolle. Sie ging zwar den ›Kandidaten‹, die Rano zu sich holte, zur Hand, aber trotz ihrer Schönheit achtete tatsächlich kaum jemand wirklich auf sie.
    Einer der beiden Männer, die Patricia Saris ap Llewellyn mitgebracht hatte, war also Parapsychologe!
    Das konnte kein Zufall sein. Auch nicht, daß Adriennes neue Freundin Michelle Garon einen Polizisten mitgebracht hatte!
    Den Parapsychologen stufte deRoguette als weniger wichtig ein. Der interessierte sich garantiert nur für den Zauberer.
    Aber der Polizist…
    Der war gefährlich!
    Wenn deRoguette ansonsten Polizisten zu Gast in seinem Haus hatte, dann, weil er sie selbst eingeladen hatte, um ihr Gehalt ein wenig aufzubessern und bestimmte Strategien mit ihnen abzusprechen. Dieser Mann aber stand nicht auf der Lohnliste des adligen Multimillionärs.
    Außerdem reichte es schon, daß heute schon einmal ein Polizist hiergewesen war. Ein gewisser Joel Wisslaire. Der hatte Fragen nach Jeanette Calvin gestellt. DeRoguettes Nichte war am vergangenen Abend oder in der vergangenen Nacht Opfer eines Verkehrsunfalls geworden.
    Diese Nachricht war auch für Jaques deRoguette ein böser Schlag gewesen. Er hatte seiner Frau und auch Adrienne noch gar nichts davon erzählt, um ihnen nicht diese Party zu verderben. Zumindest seine Frau hatte sich schon wochenlang darauf gefreut.
    Daß Jeanette tot war, konnte man ihr hinterher immer noch sagen.
    DeRoguette runzelte die Stirn. Fremde Polizisten im Haus waren lästig und außerdem schlecht fürs Renomme.
    Verwandtschaft und Geschäftspartner goutierten derlei nicht.
    Er beschloß, den Mann genau beobachten zu lassen. Und auch, mit Adriennes Freundin zu reden.
    Vielleicht war sie selbst Polizistin! Schlich sich in Adriennes Vertrauen und damit ins Haus!
    Wie auch immer - es war nicht gut, daß deRoguettes ausgeklügelte Abschirmung auf diese Weise unterlaufen worden war.
    Vielleicht war es am sichersten, wenn diese beiden Gäste nach der Party bei ihrer Heimfahrt einem Verkehrsunfall zum Opfer fielen?
    Nein, durchzuckte es ihn. Wenn dieser Robin wirklich dienstlich hier ist, weiß seine Dienststelle das natürlich, und man wird über den Unfall stolpern!
    Es war eines der wenigen Male in seinem Leben, daß Jaques deRoguette ratlos war.
    Da trat jemand zu ihm. Einer seiner Leibwächter.
    Er flüsterte nur.
    »Comte, Ihre Tochter soll vor den Augen eines der Diener spurlos verschwunden sein, und der Bursche will im Pavillon jemanden schreien gehört haben…!«
    Das alarmierte deRoguette.
    Was geschah auf seinem Grund und Boden?
    »Wir klären das«, zischte er. »Sofort!«
    Die Show des Zauberers sollten seine Gäste allein genießen.
    DeRoguette hatte jetzt anderes, Wichtigeres zu tun.
    Seine Tochter spurlos verschwunden?
    Die Angst um Adrienne und die Furcht, die Kontrolle über das zu verlieren, was hier geschah, sprangen ihn an
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