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0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

0612 - Nachts jagt die schwarze Katze

Titel: 0612 - Nachts jagt die schwarze Katze
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Fluch, den sie nun endlich würde brechen können.
    Aber dann hob sie den Kopf und lauschte.
    Etwas, das im Haus geschah, weckte ihre Aufmerksamkeit.
    Und ihren Zorn, ihren Haß.
    Vielleicht würde es in dieser Nacht nicht bei einem Opfer bleiben. Auch wenn es sicher schwieriger war, eine zweite Seele so kurz nach der ersten zu fangen.
    Lautlos schlich sie durch die Nacht, neuer Beute entgegen…
    ***
    Robin stand plötzlich wieder neben Zamorra. Er stieß den Parapsychologen an.
    Zamorra sah, daß der Chefinspektor die Lippen bewegte.
    Zamorra konnte die Worte davon ablesen, die niemand außer ihm mitbekommen sollte: Da stimmt etwas nicht. Ich kenne Michelle. Sie würde sich nie für so etwas hergeben.
    Zamorra nickte knapp zum Zeichen, daß er verstanden hatte, weil Robin selbst die Kunst des Lippenlesens nicht beherrschte.
    In der Zwischenzeit war Michelle vorn bei Rano und seiner Assistentin angekommen. Der Zauberer begrüßte die Polizistin, erkundigte sich nach ihrem Namen und verkündete dem Publikum dann, er werde vor aller Augen diese junge Frau verschwinden lassen.
    Er bat noch jemanden zu sich.
    Inzwischen war ein schrankartiger Kasten herangebracht und aufgestellt worden, und Rano ließ den Zuschauer den Kasten öffnen und genau prüfen.
    »Achten Sie auch auf den Boden«, empfahl Rano. »Suchen Sie nach einer Falltür, lassen Sie sich notfalls von unserem Gastgeber Baupläne des Hauses zeigen, um sich zu vergewissern, daß es hier keine Trick-Öffnung gibt, durch die jemand den Kasten heimlich verlassen oder betreten könnte. Messen Sie den Kasten genau aus, um zu prüfen, ob es vielleicht eine Art Geheimfach gibt, in das ein Mensch vorübergehend verschwinden kann.«
    Geschwätz, dachte Zamorra. Damit versucht er nur, die Leute einzulullen!
    Er selbst achtete aus der ersten Reihe heraus auf alle erdenklichen Einzelheiten.
    Die leicht bekleidete Assistentin zerlegte den Kasten sogar teilweise.
    Wenn jemand etwas nicht sehen soll, zeige ihm alles, was genau daneben liegt, damit er sich nur darauf konzentriert, dachte Zamorra.
    Aber auch er konnte keinen faulen Trick erkennen. Es sah so aus, als habe dieser Kasten tatsächlich keinen doppelten Boden!
    Nun, wenn Rano wirklich mit Magie arbeitete, hatte er solche Tricks auch nicht nötig…
    Aber welche Art von Magie war es?
    Immer noch fand Zamorra keinen Blickkontakt zu seiner Gefährtin.
    Nun bat Rano die Under-Cover-Polizistin, den Kasten zu betreten. Und dann…
    …winkte er Zamorra zu sich!
    »Würden Sie bitte so freundlich sein, Professor, diesen Kasten ordnungsgemäß zu verschließen? So, daß auf keinen Fall mehr jemand hinein oder heraus kann?«
    Zamorra seufzte. Dieser verflixte Zauberer zog ihn schon wieder in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses!
    Zamorra winkte ab. »Ich glaube nicht, daß ich dafür geeignet bin«, sagte er. »Hinterher sagt uns beiden noch jemand nach, wir als Kollegen würden zusammenarbeiten, nicht wahr?«
    »Da haben Sie natürlich recht, Professor«, gestand der Zauberer. »Einem solchen Verdacht dürfen wir uns natürlich nicht aussetzen. Gut, vielleicht ist jemand hier, der zwar nichts mit Zauberei, dafür aber mit Türen, Siegeln und Schlössern zu tun hat. Nehmen wir einen Polizisten. Darf ich nun Sie zu mir bitten - Chefinspektor Robin?«
    »Merde«, flüsterte Robin.
    Das hatte gerade noch gefehlt! Auf einer Party eines mutmaßlichen Kriminellen als Polizist enttarnt zu werden!
    Und damit war auch Michelles Tarnung zerstört. Sie würde gewaltige Probleme bekommen, zu erklären, weshalb sie, Adrienne deRoguettes Freundin, ausgerechnet einen Polizisten angeschleppt hatte!
    Und Schuld daran trug nun auch noch Zamorra, weil er sich geweigert hatte, das Spiel des Zauberers mitzumachen! Nur deshalb hatte sich dessen Aufmerksamkeit auf einen anderen in der Runde konzentriert!
    Zamorra fragte sich, woher Rano die entsprechenden Informationen hatte. Auch durch seine Magie?
    Robin gab sich einen Ruck. »Wenn Sie die Dame einsperren wollen, haben Sie doch sicher einen gültigen Haftbefehl«, zwang er sich einen Witz ab und trat vor.
    »Ist ja nur eine vorläufige Festnahme«, gab der Zauberer gelassen zurück. »Wenn Sie nun bitte das Gefängnis… äh, diesen Kasten verschließen und sichern wollen?«
    Robin machte sich an dem Objekt zu schaffen. »Michelle?« fragte er leise, erhielt aber keine Antwort.
    »Bitte zurücktreten«, verlangte Rano nun. »Nicht, daß jemand in Gefahr gerät, wenn meine Magie zu
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