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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sheriff mißtrauisch.
    »Ich teste«, erwiderte Zamorra freundlich lächelnd.
    Er beobachtete die Reaktionen einiger magischer Substanzen.
    Nichts.
    Auch Merlins Stern registrierte keine Schwarze Magie.
    Die Bißmale reagierten auch nicht.
    »Verstehe ich nicht«, raunte Zamorra seinem Freund zu. »Es ist, als wäre Martinez nie mit Magie in Verbindung geraten.«
    »Deshalb hat er sich vielleicht auch nicht verwandelt«, überlegte Tendyke.
    »Wovon reden Sie?« wollte Summerfield wissen. »Magie? Voodoo-Zauber oder so etwas?«
    »Oder so etwas«, bestätigte Zamorra. »Lachen Sie uns jetzt bloß nicht aus.«
    »Ich versuch’s. Aber ein Zombie ist der Typ ja wohl nicht, oder? Ich meine, dafür ist er doch nun wirklich zu tot.«
    »Wir sollten uns den Ort einmal ansehen, an dem Martinez starb«, sagte Tendyke. »Geht das, Sheriff?«
    Es ging. Summerfield persönlich fuhr sie zu dem Haus.
    Währenddessen plauderte er weiter: »Da hat sich vor ein paar Stunden eine ältere Dame gemeldet und faselt von einem Kunst- oder Antiquitätentrödler, den es angeblich vorgestern noch nicht gab und der heute offenbar auch nicht mehr existiert. Ein Laden in der deSoto Road. Da soll dieser Martinez der Dame übrigens begegnet sein, und der gestrige Ladeninhaber, ein Inder, soll ihm eine komische Skulptur geschenkt haben. Die haben wir aber in Martinez’ Zimmer nicht gefunden. Und der heutige Ladeninhaber, ein Chinese, der weiß überhaupt von gar nichts.«
    »Den Laden müßten wir uns ansehen«, murrte Tendyke. »Die Dame sicher auch.«
    »Alles zu seiner Zeit«, meinte Zamorra. »Erst mal interessiert mich der Fundort von Senor Martinez.«
    Wenig später erreichten sie das Haus. Summerfield vergrub den Klingelknopf unter seinem breiten Daumen.
    Niemand öffnete.
    »Sind wohl alle ausgeflogen, wie?« murmelte der Sheriff.
    Zamorra bemerkte, daß Rob Tendyke etwas geistesabwesend wirkte. Der Abenteurer machte den Eindruck, als würde er sich mit jemandem unterhalten.
    Aber es war niemand zu sehen…
    Doch Zamorra ahnte etwas!
    Unwillkürlich aktivierte er mit einem Gedankenbefehl das Amulett, das er unter dem Hemd vor der Brust trug. Er wollte Überraschungen vorbeugen.
    Summerfield drückte auf den zweiten Klingelknopf. Dahinter waren mehrere Namen aufgeführt und angekreuzt, wie oft man jeweils für den jeweiligen Mieter klingeln sollte.
    Einmal für Brannigan, zweimal für Martinez - das erübrigte sich ja nun - und dreimal für einen dermaßen unleserlichen Namen, daß zumindest Zamorra schon glaubte, daß dort kein Mensch hausen konnte. Wieder keine Reaktion.
    Summerfield seufzte.
    Er trat von der Haustür zurück, sah an dem kleinen Gebäude empor und setzte sich dann in Marsch, um es zu umrunden und nach einer Hintertür zu suchen.
    Zamorra wollte ihm folgen, aber Te ndyke hielt ihn zurück.
    »Warte«, sagte er. »Die Vermieterin ist ermordet worden.«
    Zamorra nickte. »Die Leiche mit dem Genickbruch, ich weiß.«
    »Sie hat mir gerade was Wichtiges gesagt«, fuhr Tendyke fort. »Die Polizei weiß nichts davon, aber die Mörder befinden sich noch im Haus. Es sind die beiden anderen Mieter. Eine junge arbeitslose Frau und ein Student. Sie haben die Eigentümerin ermordet. Sie sind Schlangen.«
    Zamorra fragte nicht, woher der Abenteurer das wußte.
    Robert Tendyke besaß die eigentümliche Fähigkeit, Gespenster zu sehen. Offenbar hatte sich der ruhelose Geist der Ermordeten ihm gezeigt und zu ihm gesprochen.
    »Schlangen?« wiederholte Zamorra. »Menschen, die sich in Schlangen verwandeln können?«
    »Offenbar. Ich wollte es dir nicht sagen, als Summerfield dabei war. Der ist zwar relativ offen, aber ich fürchte, irgendwo hat auch er seine Grenzen. Außerdem sollten wir ein wenig auf ihn aufpassen. Der Mann ist leichtsinnig und…«
    Er verstummte, schien wieder zu lauschen.
    »Bullshit!« stieß er dann hervor. »Los, komm! Schnell! Summerfield…«
    Er begann bereits zu laufen. Zamorra folgte ihm.
    Während er lief, löste er den E-Blaster von der Magnetplatte, die er unter der leichten Anzugjacke am Gürtel trug.
    Und dann hörte er einen langgezogenen Schrei.
    Ein Schuß fiel, aber der Schrei nahm dennoch kein Ende…
    ***
    Sheriff Bancroft tippte auf eine Stelle der Karte. »Das hier sieht nach so etwas wie einem Mittelpunkt aus, nicht wahr?«
    Nicole schürzte die Lippen. »Was sind das für Gebäude?«
    »Wohnhäuser«, erklärte Bancroft. »Keine riesigen Wolkenkratzer aus Glas und Beton, sondern kleinere
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