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0610 - Die Macht der Schlange

0610 - Die Macht der Schlange

Titel: 0610 - Die Macht der Schlange
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Einheiten. Die Häuser sind alt, stammen zum Teil noch aus der Zeit vor dem letzten Weltkrieg. Zwei, maximal acht Wohnungen in einem Haus.«
    »Irgendwelche Häuser, die als eine Art Tempel fungieren könnten?«
    »Schon möglich«, sagte Bancroft. »So genau weiß man das nie. Es gibt Dutzende von Religionsgemeinschaften hier, die überall ihre Zentren haben. Heute macht die eine wegen Anhängerschwund zu, morgen die nächste auf. Die größeren Gruppierungen sind recht stabil, manche haben eigene Kirchengebäude oder Gemeinderäume, andere veranstalten ihre Gebetsabende in Privatwohnungen.«
    »Wenn Sie eine Sekte zu führen hätten, wo würden Sie das Zentrum einrichten?« fragte Nicole.
    Der Sheriff zuckte mit den Schultern. »Fragen Sie mich was Leichteres. Ich habe dahingehend nicht die geringsten Ambitionen und mir deshalb auch noch nie Gedanken darum gemacht.«
    »Und wenn Sie Bankräuber, Terrorist oder sonstwas wären und ein Versteck suchten?«
    »Dann«, grinste Bancroft, »würde ich mich in unmittelbarer Nähe der Polizei einquartieren. Da vermutet mich nämlich keiner.«
    Er stutzte.
    »Warten Sie mal, Lady. Das meinen Sie doch nicht etwa ernst? - Doch, das meinen Sie ernst! Oh, Shit! Doch nicht hier!«
    »Wir befinden uns nicht innerhalb des Umkreises«, meinte Nicole. »Also immer mit der Ruhe.«
    »Aber dort gibt es auch eine Polizeistation«, sagte Bancroft und tippte mit dem Zeigefinger auf einen Punkt der Karte.
    »Eine ganz kleine nur, sollte schon vor einem Jahrzehnt aufgelöst werden, als man daran ging, zu sparen und alles zu zentralisieren. Glauben Sie, daß dort…?«
    »In der Nähe vielleicht. Sehen Sie selbst. Diese Polizeiwache liegt in der Richtung, in der sich die Schlange davongemacht hat.«
    »Dann schauen wir uns mal in der Nähe um«, schlug Bancroft vor.
    ***
    Summerfield hatte die Rückseite des Hauses erreicht.
    In der Tat fand er hier eine weitere Tür, die zudem noch unverschlossen war.
    Er sah sich um, Zamorra und Tendyke waren ihm nicht gefolgt, dann schob er die Tür auf und trat ein. Er wollte danach die Haustür von innen öffnen und Zamorra und Tendyke hereinlassen. Aber er war noch nicht ganz in der Nähe der vorderen Eingangstür, als er die Bewegung sah.
    Doch jemand im Haus?
    Der Sheriff fuhr herum. Er sah einen Mann, der aus einer Nische auf ihn zusprang. Noch ehe Summerfield reagieren konnte, schleuderte der Mann ihn hart gegen die Wand.
    Verdammt, was sollte das? Sah der Bursche denn nicht den Stern an Summerfields Hemd? Der junge Mann fauchte etwas Unverständliches. Öffnete den Mund, unglaublich weit.
    Spitze, lange Vorderzähne wurden sichtbar. Eine gespaltene Zunge zuckte hervor. Hinter dem Mann sah Summerfield auch noch eine Frau auftauchen.
    Eine Frau mit einem Schlangenkopf! Ihre Haut schimmerte in einem metallischen Blau. Und Summerfield schrie auf, als der Mann seine Zähne in seinen Hals schlug Der Sheriff riß noch den Dienstrevolver aus dem Holster, und er schoß!
    Die Kugel durchschlug den Körper des Mannes, der ihn ergriffen hatte, ihn gepackt hielt und zugebissen hatte.
    Die Mündung hatte der Sheriff genau auf die Brust des Mannes gepreßt, die Kugel durchschlug seinen Leib.
    Keine Reaktion!
    »Zu alt«, fauchte die Frau mit dem Schlangenkopf.
    »Er ist nicht gut!«
    Der Mann, der den Durchschuß ungerührt hingenommen hatte, schlug Summerfield jetzt den Revolver aus der Hand.
    Der Sheriff schrie immer noch. Der Schmerz, der von der Bißwunde ausging, war schier unerträglich.
    »Nicht gut? Nutzlos?« zischte der Mann mit dem weit geöffneten Mund und den spitzen Zähnen.
    Wie kann er sprechen, wenn er den Mund nicht bewegt? dachte Summerfield unwillkürlich, während der Schmerz wie Lava durch seinen Körper rann.
    »Nutzlos. Töte ihn.«
    Der Mann faßte mit beiden Händen nach Summerfields Kopf, um ihn mit einem schnellen Ruck herumzudrehen und ihm das Genick zu brechen…
    ***
    Etwa’s zog Dany zurück zu Franco. Sie konnte nicht genau sagen, was es war, aber sie fühlte, daß sie zu ihm mußte.
    Er war im Begriff, etwas zu tun, was er nicht tun durfte.
    Und nur sie konnte das verhindern!
    Sie hatte ihre Wohnung schon erreicht, und auf dem Weg war sie einer Menge Menschen begegnet. Viele von ihnen waren jung und voller Lebenskraft. Sie spürte das unterschwellige Verlangen, diese Lebensenergie aufzunehmen.
    Aber das war nicht ihre Aufgabe. Sie war zu Höherem berufen. Sie machte sich wieder auf den Weg zurück. Franco durfte jetzt keinen
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