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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower
Autoren: Jason Dark
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Er hat zumindest zwei Waffen. Einmal den verdammten Knochen und die Axt.«
    Ich leuchtete das Verließ ab. Sogar noch die Eisenkörbe waren ausgestellt, in die die Schädel hineinrollten, wenn sie abgeschlagen worden waren.
    »Er kann überall lauern«, sagte Suko. »Wir werden noch tiefer in den Turm und…«
    Er verstummte, denn er hatte vom Ende der Treppe her ein Geräusch gehört, das selbst mir nicht entgangen war.
    Wie ein Blitz war Suko aus dem Verlies. Ich lief hinter ihm her und hätte mir fast noch den Kopf gestoßen.
    Dann hörten wir den Ruf. Ich muß ehrlich sagen, er war ein Idiot, er hätte verschwinden sollen, aber war uns nachgekommen und hatte den Zombie entdeckt.
    »Da ist er… nein … o Gott …!«
    Schreie, die Cyril Meat in höchster Todesangst ausstieß.
    Wir waren auf die breite Treppe zugerannt, leuchteten die Stufen hoch und sahen an ihrem Ende ein zuckendes, gespenstisches Bild, wie zwei sich heftig bewegende Schattenrisse.
    Der Zombie war da, und er hatte tatsächlich die Axt. Die Decke war hoch genug, so konnte er die Axt über den Kopf schwingen.
    Wir schossen zugleich.
    Ob wir getroffen hatten, war nicht zu sehen, denn Cyril Meat warf sich zurück.
    Und dort genau begann die Treppe. Er verfehlte die erste Stufe, kam auf der zweiten auf, warf die Arme hoch, und sein Mantel breitete sich aus wie die Flügel einer Fledermaus, als er rücklings die Stufen hinabsegelte.
    Eine Verletzung war bei Cyril Meat nicht zu erkennen. Aber der Zombie hatte die Axt nach unten gedroschen.
    Meat tickte auf wie ein Ball, als er uns entgegenrollte. Dabei schlug er mit den Armen um sich, und seine Beine hämmerten ständig gegen die Kanten.
    Mateo war verschwunden; wir mußten uns um den Mann kümmern. Bei einem derartigen Sturz konnte sich ein Ungeübter leicht das Genick brechen. Meat war alles, nur kein Stuntman.
    Er rollte uns vor die Füße, das heißt, wir stoppten ihn und beugten uns gemeinsam zu ihm herab.
    Cyril Meat war nicht tot, nur so ungemein bleich im Gesicht. Aus seiner Nase rann Blut. Die Augen wirkten wie glasige Knöpfe, die jemand in die Höhlen hineingedrückt hatte. Schweißbedeckt seine Stirn. »Ich… ich kann mich nicht mehr bewegen!« stieß er mühsam hervor.
    »Okay, Mr. Meat«, flüsterte ich scharf. »Wir kommen gleich wieder. Bleiben Sie um Himmels willen still liegen.«
    »Ja, ja…«
    Ich machte ihm keinen Vorwurf, daß er nicht verschwunden war.
    Es hatte keinen Sinn. Typen wie er besaßen eben ihren eigenen Kopf, und nicht einmal über Traditionen konnten sie sich hinwegsetzen.
    Sie sahen im Tower ihr Eigentum, das beschützt werden mußte.
    Irrsinnig, aber eben nicht zu ändern.
    Ich folgte Suko, der schon hochgelaufen war, und fand ihn am Treppenende mit der gezogenen Beretta.
    »Er ist nicht da, John. Wir müssen den verdammten Zombie beide verfehlt haben.«
    »Mal wieder.«
    »Melde uns schon beim nächsten Schießkursus an.«
    Wir leuchteten den Absatz gemeinsam aus. Zwar fanden wir zwei deformierte Silbergeschosse, aber keinen Zombie. Der war die Treppe nach oben gestiegen.
    Ob er dort auf uns wartete?
    Wenn ja, zu hören war er jedenfalls nicht. Wir nahmen den gleichen Weg, schritten rechts und links auf den Stufen und hielten uns dabei ziemlich dicht an der Wand.
    Im ersten Raum blieben wir stehen. Unser Licht strahlte in jede Ecke, keine Spur von ihm.
    Aber die Tür nach draußen stand offen. Durch sie konnte er ebenfalls geflüchtet sein.
    Beide schauten wir uns an. Das hatte uns noch gefehlt, den Untoten durch den Tower zu hetzen.
    Ohne daß einer von uns etwas gesagt hatte, meinte Suko: »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.«
    »Leider.«
    Mir war auch nicht wohl bei der Suche, denn wir mußten den verletzten Cyril Meat zurücklassen. Nebelschwaden zogen durch den Tower, nahmen uns einen Teil der Sicht, was dem Zombie wieder zugute kam.
    Diese Jagd gestaltete sich allmählich zu einem tödlichen Versteckspiel, das mir überhaupt nicht in den Kram paßte. Viel mächtigere und stärkere Feinde hatten wir gestellt und auch aus der Welt geschafft, doch dieser Untote hielt uns zum Narren.
    Der Nebel waberte zwischen den Mauern. Es sah so aus, als hätte er sich an dem alten Gestein festgekrallt und war so dicht, daß er sich kaum bewegte, wenn einmal ein Windstoß in die Wolken hineinfuhr.
    Eine bessere Deckung konnte es für den Zombie nicht geben. Auch schluckte der Nebel einen Teil des Schalls. Wenn der Untote auf uns zukam, würden wir ihn erst im
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