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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower
Autoren: Jason Dark
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auch nicht sagen. Ich kenne mich gut aus, das stimmt, aber…«
    Suko fragte zwischen. »Wie wäre es denn mit dem Bloody Tower, dem Blutturm. Wenn ich richtig informiert bin, sind dort zahlreiche Menschen durch grausame Folter ums Leben gekommen.«
    »Das… das stimmt.«
    »Sie sind nervös?« fragte ich.
    »Klar!« rief er, »klar. Überlegen Sie mal, der Bloody Tower kann besichtigt werden. Wenn ich daran denke, daß sich dort ein Killer die Jahre über versteckt gehalten hat…« Er schüttelte sich und bekam eine Gänsehaut.
    »Noch steht es nicht fest.«
    »Es ist schon so schlimm genug, daß derartige Dinge überhaupt passieren könnten.«
    Ich kam wieder zur Sache. »Gut, dann wollen wir uns den Bloody Tower mal anschauen.«
    Der Bloody Tower bildete einen Teil der inneren Festungsanlage.
    Es war ein viereckiger, mächtiger Turm, ein regelrechtes Bollwerk innerhalb der Mauer, und er war vor langer Zeit von Heinrich VIII als Staatsgefängnis eingerichtet worden.
    In dieser Zeit waren furchtbare Dinge geschehen, über Einzelheiten schwieg man sich besser aus.
    Wir hatten Cyril Meat zwischen uns genommen. »Und Sie besitzen auch zu diesem Turm den Schlüssel?«
    »Natürlich, Mr. Sinclair. Welch eine Frage!«
    »Sorry, aber ich wollte nur sichergehen.«
    Es war schon komisch, durch das Gelände zu schreiten, das gewaltige Ausmaße besaß. Wir waren die einzigen Menschen auf diesem Gelände.
    Der Weg, den wir nahmen, hieß Water Lane. Er führte praktisch parallel zur Themse entlang, nur eben geschützt durch die mächtigen Mauern. Unsere Schritte warfen Echos. Es war kühl geworden.
    Mr. Meat trug einen dunklen Mantel, den er eng um seinen Körper geschlungen hatte.
    Dann hatten wir das Ziel erreicht.
    Ich legte den Kopf in den Nacken, um an der Südwand des Turms hochschauen zu können.
    Nur wenige Fensteröffnungen durchbrachen das Mauerwerk. Und wenn, dann lagen sie ziemlich hoch. Auf dem Dach befand sich ein Wehrgang. Zwischen den kantigen Steinen des Wehrgangs befanden sich genügend große Verteidigungslücken. Das Licht unserer Lampen würde nicht bis dort oben hinreichen, deshalb ließen wir sie stecken.
    »Haben Sie etwas gesehen?« flüsterte Mr. Meat.
    »Nein, nichts.« Ich hob die Schultern. »Wenn, dann wird sich der Zombie im Innern aufhalten.«
    Meat bewegte unruhig die Schultern. »Dann… dann werde ich Ihnen mal öffnen.«
    »Tun Sie das.«
    Wir tauchten durch das breite Tor und wurden von einer dichten Finsternis verschluckt. Cyril Meat hatte eine Lampe mitgenommen, die sehr lichtstark war.
    »Sind die Türen oder Tore innen auch noch verschlossen?« erkundigte sich Suko.
    »Nein.«
    »Das ist gut, Mr. Meat, dann könnten Sie hier zurückbleiben.«
    »Warum?«
    »Weil wir nicht dafür garantieren können, daß der Zombie nicht durchdreht.«
    Und Suko fügte hinzu. »Sie sollen auch noch in den folgenden Jahren, die Tore und Türen auf- und zuschließen können.«
    »Soll ich dann hier warten?«
    »Das bleibt Ihnen überlassen. Ihre Aufgabe ist eigentlich durch das Aufschließen beendet.«
    Er schaute mich an. »Wie Sie wollen, Mr. Sinclair. Diesmal haben Sie hier das Sagen.«
    »Bis später dann.«
    »Aber es war abgeschlossen«, sagte er noch. »Der… der Eindringling« – das Wort Zombie wollte ihm nicht über die Lippen – »muß einen anderen Weg gefunden haben.«
    »Davon sind wir ausgegangen.«
    »Und wenn er nun nicht im Bloody Tower steckt?«
    »Dann sehe ich schwarz.«
    »Werden Sie den gesamten Tower durchsuchen?«
    Ich hob die Schultern. »Etwas anderes bleibt uns wohl nicht übrig. Aber bitte, Mr. Meat, gehen Sie. Am besten setzen Sie sich in Ihren Wagen. Dort sind Sie sicher.«
    »Ja, natürlich.« Er ging, später hörten wir ihn rennen, als säße ihm jemand im Nacken.
    Suko nickte mir zu, als er seine Lampe hervorholte. »Dann wollen wir mal, Alter…«
    »Und ob.«
    »Wer geht vor?«
    »Du natürlich«, erwiderte ich grinsend.
    ***
    Kann man Folter, Tod und Grauen riechen? Mit den Sinnen aufnehmen und dann weiter darüber nachdenken?
    Eigentlich nicht, das jedenfalls ist meine Ansicht, aber der mächtige Bloody Tower mit seiner grauenhaften Geschichte kam mir so vor, als wären all diese schrecklichen Dinge vorhanden und hielten sich nur versteckt.
    Etwas moderner war der Tower geworden. Hatten früher Fackeln oder brennende Kerzen einem Besucher den Weg geleuchtet, so waren die Bauten nun mit elektrischem Licht versehen worden.
    Im Schein der Lampen entdeckten wir mehrere
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