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0600 - Die unsichtbare Grenze

Titel: 0600 - Die unsichtbare Grenze
Autoren: Unbekannt
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glühenden Metalls prasselte auf das Landefeld nieder.
    Die drei Emotionauten erschienen im Kommandoraum und nahmen ihre Plätze ein. Die SERT-Hauben senkten sich über ihre Köpfe. Korom-Khan übernahm die Leitung des Schiffes.
    Senco Ahrat war für die Geschützstände verantwortlich, Mentro Kosum manipulierte die Schutzschirme. Mit Hilfe ihrer Fähigkeit, mentale Schaltimpulse mit unvorstellbarer Geschwindigkeit zu formen und sie, nachdem sie durch die SERT-Haube verstärkt waren, auf die Schaltorgane des Schiffsmechanismus zu leiten, waren sie in der Lage, selbst ein so gewaltiges Fahrzeug wie die MARCO POLO mühelos zu handhaben.
    Die Ausbootung der Gefangenen war abgeschlossen. Der letzte der Ausbrecher befand sich an Bord. Mentro Kosum hatte das Signal kaum erhalten, da entstand der erste Hochüberladungsschirm und legte sich glitzernd und flimmernd um die metallene Hülle des Schiffes. Es war höchste Zeit. Der Gegner hatte eingesehen, daß er immer weiter ins Hintertreffen geriet. Im Nachthimmel über dem Raumhafen Terrania erschien eine Gruppe Leichter Kreuzer. Der Gegner hatte sich entschlossen, die schwere Artillerie aufzufahren.
    Perry Rhodan befand sich mit den Mutanten im Kommandostand, um den Start zu verfolgen. Besorgt musterte er die anfliegende Formation. Unter normalen Umständen wurden die Schirmfelder der MARCO POLO selbst einem konzentrierten Beschuß ohne weiteres standhalten. Während des Starts jedoch bestand die Möglichkeit, daß die von den Schutzschirmen absorbierten Energien mit Elas Korom-Khans Schaltimpulsen interferierten und das Schiff dadurch in Gefahr brachten.
    Die MARCO POLO startete. Noch war kein einziger Schuß gefallen. Einer der Kreuzer feuerte eine schwere Desintegratorsalve gegen das majestätisch in die Höhe gleitende Riesenschiff, aber die Schirmfelder neutralisierten die Geschützenergien ohne Mühe.
    „Transformgeschütze bereit, Sir!" meldete Mentro Kosum.
    „Feuern Sie aus zwei Kilometern Abstand!" befahl Rhodan.
    Er beobachtete die Kreuzerflottille. Die MARCO POLO beschleunigte mit Höchstwerten und vergrößerte den Abstand zu den Verfolgern ohne Mühe.
    „Zwei Kilometer, Sir!" rief Mentro Kosum.
    Unwillkürlich hob Perry Rhodan die Hand zur Stirn, um die Augen zu schirmen. Unten, in der Tiefe, entstand ein greller Feuerball, der sich blitzschnell ausbreitete und die Nacht über dem riesigen Raumhafen in hellen Tag verwandelte. In gespenstischem Licht, von scharfen Schlagschatten begleitet, erschienen die Leiber der Schiffe, die auf dem Landefeld standen.
    „Wirkungstreffer, Sir!" meldete Kosum.
    „Können Sie den Schaden abschätzen?"
    „Das Schiff steht noch, Sir. Anscheinend haben sie in den letzten Sekunden ein paar Schirmfelder aktivieren können. Aber die Bordwand ist an einer Stelle aufgerissen, und von Raumtüchtigkeit ist im Augenblick keine Spur mehr."
    Perry Rhodan atmete auf. Das Flaggschiff des Gegners war lahmgelegt. Das einzige Raumschiff dieses Universums, das er zu fürchten hatte, weil es dem seinen ebenbürtig war, wurde sich vorerst an der Verfolgung nicht beteiligen können. Erst jetzt hatten die Flüchtenden das Recht, sich einigermaßen sicher zu fühlen.
    Perry Rhodan sah auf. Der Feuerball war in sich zusammengesunken. Eine breite Fläche dunkelrot glühenden Materials umgab den Punkt, auf dem die andere MARCO POLO stand. Das Schiff der Fliehenden hatte mittlerweile eine Höhe von zwanzig Kilometern erreicht. Aus diesem Abstand war das mächtige Flaggschiff des Gegners nur noch ein schwarzer Fleck in der Nacht, der die dunkelrote Glut drohend und düster reflektierte.
    Die Kreuzerflottille geriet durch den unerwarteten Feuerüberfall durcheinander. In offensichtlicher Verwirrung glitten die einzelnen Fahrzeuge hierhin, dorthin und feuerten einige Salven ab, die wirkungslos verpufften, ohne dem fliehenden Schiffsriesen auch nur nahe zu kommen.
    Hier, überlegte Perry Rhodan, endete die Planung. War es ihnen schon im Gefängnis in der Ausstellungshalle als optimistisch erschienen, an einen Erfolg des Ausbruchsversuches zu glauben, so hatten sie noch viel weniger den Mut gefunden, Pläne zu machen, die über die Wiedereroberung der MARCO POLO und den Start vom Raumhafen hinausgingen.
    Der weitere Plan ergab sich nun aus dem Gebot der Stunde.
    Das fliehende Schiff mußte soviel Abstand wie möglich zwischen sich und die Erde legen. Ein Ort mußte gefunden werden, an dem die MARCO POLO sicher landen konnte und wo sich den achttausend
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