Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Unzählige Nadeln schienen ihm durch die Haut zu dringen und hüllten ihn in eine Welle verzehrenden Schmerzes. Das dauerte eine halbe Sekunde lang, dann war alles vorbei.
    Fellmer Lloyd grinste bitter, während er sich hastig in die Deckung eines dornigen Gebüschs verzog. Sein Thermostrahler fruchtete nichts gegen die wütenden Paramags. Aber die Umkehrung der physikalischen Gesetze wirkte sich beidseitig aus. Die Waffen des Gegners blieben bei ihm auch relativ wirkungslos.
    Er bewegte sich in Richtung der Kesselwand. Wichtiger als alles andere erschien ihm, einen Überblick über die Lage zu gewinnen. Von der Höhe aus war das leichter möglich als aus der unübersichtlichen Tiefe des Kessels. Vor allen Dingen mußte er wissen, wie viele Feinde ihm gegenüberstanden. Obwohl sein Blaster nicht die übliche Wirkung hatte, würde es ihm vielleicht doch gelingen, die Paramags durch heftigen Beschuß so einzuschüchtern, daß sie von weiteren Feindseligkeiten absahen.
    Womöglich konnte er einen von ihnen gefangen nehmen und auf telepathischem Wege ausfragen.
    Sein Fluchtmanöver schien den Gegner verwirrt zu haben. Er hörte ihre Gedanken.
    „Er reißt aus!"
    „Ihm nach!"
    „Wir müssen dem Roten Bescheid geben."
    „Richtig. Ein Mann nach hinten! Du, sag dem Roten, daß der Feind sich absetzen will. Wir warten auf Befehle!"
    Der Mutant nickte zustimmend. Solange sie warteten, konnte er sich weiter zurückziehen. Die Felswand lag etwa achtzig Meter entfernt. Es gab vielerlei Kanten und Vorsprünge, die ihm das Klettern erleichtern würden. Obendrein hatten sich auf den Kanten so viel Pflanzen angesiedelt, daß er sich beim Klettern leicht verstecken konnte. Der Rote war anscheinend der Befehlshaber der Paramags. Wenn er ihn einschüchtern konnte, war der Kampf gewonnen.
    Unbehindert erreichte Fellmer Lloyd die Felswand. Erst als er sich an den Aufstieg machte, empfing er von neuem einen drängenden Gedankenimpuls.
    „Der Rote befiehlt sofortige Verfolgung!"
    „Gut. Unsere Späher wissen, wohin er sich verzogen hat. Ihm nach!"
    Fellmer Lloyd strengte seine Muskeln an und überwand mühelos die ersten zehn oder zwölf Meter. Von einem nicht mehr als zwei Meter breiten Vorsprung aus, dessen vorderer Rand mit blattreichem Gebüsch bewachsen war, spähte er in die Tiefe.
    Zwei der Späher, von denen er soeben erfahren hatte, waren inzwischen ebenfalls am Fuße der Felswand angelangt und blickten in die Höhe. Hinter dem dichten Gestrüpp war es ihm ein leichtes, ihren Augen zu entgehen. Er wartete, bis sie ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung wandten, dann kletterte er vorsichtig weiter. Etwa fünfundzwanzig Meter über dem Talboden erreichte er eine Felsleiste, die sich zu Verteidigungszwecken vorzüglich eignete. In ihrem Hintergrund grub sich in den Felsen eine schmale Nische, in der er sich den Blicken des Gegners völlig entziehen konnte, sobald es notwendig wurde.
    Er spähte nach unten. Von hier aus konnte er die Angreifer vorzüglich ausmachen. Es gab vier Gruppen. Die eine war ihm auf den Fersen. Hinter ihren vorgeschobenen Spähern her hatten rund fünfzehn Paramags den Fuß der Kesselwand nun ebenfalls erreicht und schickten sich zum Aufstieg an. Die übrigen drei Gruppen befanden sich ebenfalls in Bewegung und näherten sich der Wand des Kessels. Drei Gruppen waren von annähernd gleicher Stärke. Die vierte, die sich weiter im Hintergrund hielt, bestand nur aus fünf Paramags. Einer davon fesselte Fellmer Lloyds Aufmerksamkeit. Er war in ein grellrotes Gewand gekleidet. Ohne Zweifel handelte es sich um den Befehlshaber.
    Die Kleidung seiner Begleiter wich ebenso wie die seine von dem ab, was üblicherweise im paramagschen Lager getragen wurde.
    Während alle übrigen Gegner buntschillernde Gewänder trugen, war einer der vier Begleiter des Roten in leuchtendes Grün gekleidet. Die übrigen drei trugen einfarbig blaue Monturen.
    Die Entfernung von seinem Versteck bis zum Standort des Roten schätzte der Mutant auf vierhundert Meter. Das Ziel lag also innerhalb der Reichweite seines Blasters. Er legte an und zielte sorgfältig, aber bevor er noch dazu kam, den Auslöser zu drücken, wurde es unter ihm lebendig.
    Im Eifer hatte er sich zu weit vorgewagt. Die Paramags, die hinter ihm her waren, hatten sein Versteck entdeckt. Violette Lichtblitze huschten auf ihn zu. Ein wilder Schmerzschauer machte ihn eine Sekunde lang kampfunfähig. Mit letzter Kraft warf er sich zurück und geriet damit aus der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher