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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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koordinierte, über seinen Fund informiert. Noch bevor Matunaris Leute mit ihren Tast- und Suchgeräten eintrafen, hatte Lloyd sich auf eigene Faust an die Erforschung des Ganges gemacht.
    Vom ersten Augenblick an war dem Mutanten klargewesen, daß dieser Gang sich von anderen Gängen wesentlich unterschied. Einem Menschen ohne paraphysische Begabung wäre schwer klarzumachen gewesen, worin der Unterschied bestand. Fellmer Lloyd jedoch spürte die eigenartigen Schwingungen, die den Mentaläther erfüllten. Er spürte die Gefahr, die irgendwo hinter den Felswänden auf ihn lauerte. Er hatte im Laufe der letzten Minuten schon mehrere Male flüchtige Wahrnehmungen gemacht. Schattengebilde waren vor ihm durch den Gang gezogen, wie flüchtige Gedanken einer fremdartigen Intelligenz.
    Deswegen bewegte Lloyd sich wie einer, der einen gefährlichen Gegner anschleicht. Von Zeit zu Zeit griff er zum Kolben des Blasters, der im Gürtel stak. Die Anwesenheit der Waffe gab ihm zusätzliche Sicherheit. Fellmer Lloyd hatte genug Zeit im Bannbereich der Paramags und ihrer fremdartigen Technologie zugebracht, um zu wissen, wie tödlich sie sein konnten. Neben dem Blaster trug er einen Schocker, der ihm in dieser Umgebung jedoch nutzlos vorkam.
    Schocker wirkten auf Wesen aus Fleisch und Blut. Jetzt jedoch war keiner der Paramags mehr übrig - außer den Trägern der Mutantenbewußtseine. Was blieb, war die unheimliche Maschinerie, die die Seele dieses kosmischen Felsbrockens darstellte.
    Plötzlich, mitten in der Bewegung, erstarrte der Mutant. Ein fremder Gedanke ertönte in seinem Bewußtsein. Er war voller Haß und Feindseligkeit.
    „Beseitigt den Fremden!"
    Er zog den Blaster.
    Ein zweites Bewußtsein antwortete: „Wir gehorchen!"
    Fellmer Lloyd war alles andere als ein Feigling. In diesem Fall aber war die Größe der Gefahr, die auf ihn zukam, gänzlich unbekannt. Der Mutant hielt es für weiser, sich zurückzuziehen.
    Mit schußbereitem Blaster begann er zu retirieren. Wieder ortete er die Ausstrahlung eines fremden Bewußtseins. Der Gedanke war scharf und prägnant.
    „Er weicht. Verliert keine Zeit!"
    Und die Antwort: „Wir sind soweit."
    Einen Atemzug lang wurde es finster um Fellmer Lloyd. Als die Helligkeit von neuem erschien, hatte sie eine andere Farbe angenommen. Und die Welt ringsum hatte sich verändert.
    Der Mutant befand sich in einem weiten Talkessel. Gewächse, wie er sie nie gesehen hatte, bedeckten die steil ansteigenden Ränder und den Boden des Kessels. Eine riesige, rote Sonne strahlte aus dem wolkenlosen Himmel, und das Firmament war von türkisblauer Farbe. Es war heiß, und der Äther vibrierte unter den Ausstrahlungen zahlloser Gehirne.
    „Dort ist er! Greift an!"
    „Warum wir? Ihr seid ihm näher. Greift ihr doch an!"
    „Redet nicht so lange! Er wird uns noch entkommen, wenn ihr die Zeit verschwatzt!"
    „Also gut, wir greifen an!"
    Vor dem Mutanten teilte sich das Gebüsch. Eine Horde pygmäengroßer Wesen stürmte auf ihn zu. Sie bewegten sich auf kurzen Beinen, deren Füße drei sternförmig abstehende Zehen besaßen. Die rostbraunen, haarlosen Körper waren mit bunten, schillernden Monturen bekleidet, deren Ärmel kaum über die Hälfte der Arme herabreichten. Die pavianähnlichen Schädel waren kampfeslustig nach vorne gereckt. Die großen, unbeweglichen Facettenaugen richteten sich zornig auf den fremden Eindringling.
    Fellmer Lloyd hatte keine Zeit, zu ermitteln, was hier vorging.
    Wahrscheinlich stand er im Bann einer ungewöhnlich starken parahypnotischen Einwirkung; denn der Talkessel war zu groß, als daß er im Innern des kleinen Asteroiden hätte existieren können. Was er sah, war Vorspiegelung. Aber die Gedankenströme, die er empfing, waren wirklich, und er mußte damit rechnen, daß auch die Waffen, die die Paramags in den feingliedrigen Händen schwangen, so gefährlich wie die Wirklichkeit waren.
    Er feuerte, ohne zu zögern. Mit weit gefächertem Strahl bestrich er die Angriffsfront der Paramags. Die Wirkung war verblüffend.
    Die Angreifer, von dem hochenergetischen Strahl der Waffe getroffen, wurden zurückgeschleudert und stürzten zu Boden.
    Lloyd hörte sie schreien, und er empfand ihre peinerfüllten Gedanken. Aber dabei blieb es. Sie rafften sich schließlich wieder auf und stürmten von neuem gegen ihn an. Diesmal eröffneten sie schon von weitem das Feuer. Er sah die Waffen in ihren Händen aufblitzen. Violett leuchtende Lichtflecke rasten von allen Seiten auf ihn zu.
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