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0599 - Die Kralle

0599 - Die Kralle

Titel: 0599 - Die Kralle
Autoren: Jason Dark
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Collins einen nicht unwesentlichen Anteil gehabt hatte.
    Nun, das lag zurück, mir ging es wieder besser, und selbst die Dämonen schienen eine Sommerpause eingelegt zu haben. Jedenfalls lag nichts Akutes an.
    Man stöhnte über die Hitze. Ich arbeitete ein paar Akten auf und freute mich über Bills Anruf, der mich an einem Morgen erreichte, wo die Luft in den Büros mehr als stickig war.
    »Ach, du lebst auch noch, altes Schlitzohr.«
    Bill lachte. »Und wie ich lebe. Ich sitze hier im Garten, werde gleich in den Pool springen…«
    »Halt ja die Klappe, sonst sorge ich dafür, daß wir tauschen. Dann plätschere ich mit deinem Eheweib in den Fluten.«
    »Das kannst du heute abend.«
    »Du willst mich einladen?«
    »Ja, und Suko auch, wenn er Lust hat.«
    Ich schaute meinen Freund an, der mir gegenübersaß und den Kopf schüttelte. Er hatte etwas anderes vor.
    »Nein, Suko will nicht. Er hat Angst vor dir. Dann komme ich allein.«
    »Ja, das paßt. Es ist auch dienstlich.«
    »Wie?«
    »Hast du einen Smoking, John?«
    Ich holte tief Luft. »Hör mal zu, Tiger. Hat dir die Sonne den letzten Rest Verstand aus dem Schädel gebrannt? Weshalb fragst du mich so einen Schwachsinn?«
    »Hört sich zwar so an, es ist aber kein Schwachsinn. Es geht wirklich darum.«
    »Zur Not werde ich mir einen leihen.«
    »Wunderbar, dann komm heute abend. Aber nicht im Smoking, den brauchst du später. Viel Spaß noch.« Bill legte auf, und ich starrte Suko an, der den Kopf schüttelte und mit der Hand vor seinen Augen hin- und herfuhr. »Ist er nun dicht, oder ist er nicht dicht?« fragte er.
    »Das wissen die Götter.«
    »Du fährst aber hin, oder?«
    »Klar. Bill hat was auf dem Herzen. Wahrscheinlich muß ich die Beretta laden.«
    »Dann tu das. Es ist sonst nichts los, selbst Glenda hat Urlaub genommen.«
    »Ja, stimmt.« Ich schnickte mit den Fingern. »Wo steckt sie eigentlich, die Kleine?«
    »An der Küste, wo keine Algen sind, hat sie gesagt.«
    »Gibt es das noch?«
    »Muß wohl, sonst wäre sie nicht gefahren.« Suko streckte die Beine aus. »Ich habe keine Lust.«
    »Ich auch nicht.«
    »Dann laß uns verschwinden.« Er schaute auf die Uhr. »Etwas Salat könnte ich schon vertragen. Bei diesem Wetter ist es die beste Nahrung, die man zu sich nehmen kann.«
    Ich widersprach nicht. Wir gingen zu unserem Stamm-Italiener direkt am Yard und wurden wie zwei verlorene Söhne begrüßt, denn wir waren lange nicht mehr dort gewesen.
    Wir sollten sogar einen Grappa auf Kosten des Hauses trinken. Mit viel Überredungskunst gelang es uns, ihn in einen Espresso umzuwandeln. Alkohol bei dieser Hitze – nein danke!
    Den Nachmittag bekamen wir auch rum. Ich verließ das Büro früher, fuhr mit dem Rover zu meiner Wohnung, was natürlich wieder dauerte, duschte und machte mich landfein. Das heißt, ich schlüpfte in den leichten Bieranzug. Lockeres Hemd, eine dünnen Hose und eine dieser federleichten Jacken, die ich über die Schulter hängte.
    Die Conollys wohnten im Londoner Süden, eine ziemliche Ecke von meiner Wohnung entfernt.
    Auch jetzt brannte die Sonne noch. Das Wetter sollte auch über das Wochenende so bleiben, was mir im Prinzip nicht gefiel. Etwas kühler hätte es schon sein können.
    Auch wenn die Conollys ziemlich weit von der City entfernt lebten, einen Vorteil hatte die Sache doch. Die Luft war viel besser als in den Straßenschluchten. Hier konnte wenigstens noch ein Lüftchen wehen, zudem bildeten zahlreiche Bäume und andere Grünpflanzen so etwas wie eine herrliche Lunge.
    Ich bog in die stille Straße ein, an der das Haus der Conollys in einem Vorgarten versteckt lag. Das Tor brauchte nicht mehr geöffnet zu werden, es stand bereits offen.
    Bill Conolly erwartete mich zusammen mit der Wölfin Nadine, die am Rover hochsprang, als ich auf das Grundstück einbog und dicht hinter dem Tor stoppte.
    Es gelang mir vorerst nicht, Bill zu begrüßen, denn Nadine wollte zu ihrem Recht kommen. Sie sprang an mir hoch, ich spürte ihre Zunge am Kinn und schaute zudem in die menschlichen Augen der Wölfin, die einmal eine Frau gewesen war. Noch steckte die Seele der Nadine Berger in ihrem Körper, und wir wollten nicht hoffen, daß es eine Ewigkeit so weiterging. Vielleicht ergab sich einmal die Chance für eine Trennung.
    Danach war Bill an der Reihe. Er schlug mir auf die Schultern und freute sich, daß es uns gelungen war, meine Mutter aus den Klauen des Blutsaugers zu befreien.
    »Ja, da haben wir Glück gehabt.«
    »Und
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