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0596 - Planetoid im Hypersturm

Titel: 0596 - Planetoid im Hypersturm
Autoren: Unbekannt
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Intensität steigt weiter an."
    Ich bedankte mich und unterbrach die Verbindung. Zu Atlan gewandt erklärte ich: „Unter diesen Umständen werde ich kein einziges Schiff ausschleusen, Atlan. Ich darf das Leben der Besatzungen nicht aufs Spiel setzen."
    Atlans Blick wurde hart.
    „Du änderst dich wohl nie, was? Wenn die Existenz der solaren Menschheit bedroht ist, hat die Sicherheit von Raumschiffsbesatzungen zurückzustehen. Ich bin bereit, das Kommando über einen Kreuzer zu übernehmen."
    „Abgelehnt", entgegnete ich schroff. „Erstens bin ich nicht bereit, ein so wertvolles Gehirn wie deines zu opfern - und zweitens wissen wir gar nicht, ob die solare Menschheit tatsächlich bedroht ist."
    Ich schaltete abermals den Interkom ein. Diesmal tastete ich eine Verbindung zu Guckys Kabine. Der Mausbiber hatte sich auf meinen ausdrücklichen Befehl in die Koje gelegt. Er sollte Kräfte sammeln, denn ich rechnete damit, ihn in absehbarer Zeit einsetzen zu müssen.
    Gucky meldete sich sofort. Anscheinend hatte er nicht geschlafen. Er zeigte andeutungsweise seinen Nagezahn und meinte: „Langweilst du dich ohne mich, Chef?"
    „Keineswegs", erwiderte ich. „Wir haben genug Clowns in diesem Zirkus, der sich MARCO POLO nennt. Hast du Verbindung zu Betty?"
    Sein Grinsen erlosch.
    „Zur Zeit nicht. Wahrscheinlich fährt sie auf PEW-Schienen kreuz und quer durch WABE I. Ich konnte sie jedenfalls bisher nicht erreichen."
    Er hatte es also doch nicht lassen können. Ich seufzte. Betty Toufry und der Ilt waren schon immer gute Freunde gewesen, und die Tatsache, daß Betty derzeit in einem Paramag-Körper hauste, änderte daran nichts. Offensichtlich sorgte er sich um sie, auch wenn er sich bemühte, es mir gegenüber nicht zu zeigen.
    „Komm bitte in die Hauptzentrale, Gucky", sagte ich. „Du kannst deine Bemühungen ebenso gut von hier aus fortsetzen."
    Der Mausbiber antwortete nicht, sondern unterbrach die Verbindung. Im nächsten Moment rematerialisierte er unmittelbar vor mir. Eine neue Erschütterung warf ihn mir direkt in die Arme.
    Ich hielt ihn fest.
    Als die Erschütterung abklang, teleportierte der Ilt in den nächsten freien Sessel und sagte: „Danke für die herzliche Begrüßung, Perry." Er blickte den Arkoniden an. „Ah, unser Kristallprinz ist auch anwesend. Wie fühlen sich Eure Lordschaft?"
    „Laß die Faxen!" wies ich Gucky zurecht. „Wir brauchen dringend deine telepathische Verbindung mit Betty, damit wir wissen, was auf WABE Ivor sich geht."
    Der Mausbiber wurde ernst. Seine Augen verschleierten sich, als er sich konzentrierte.
    Erst zehn Minuten später verriet mir das Aufleuchten seiner Augen, daß der telepathische Kontakt mit Betty Toufry hergestellt war. Die Telepathin und Telekinetin befand sich mit den übrigen sieben Alt-Mutanten auf WABE I, dem größten und wichtigsten Planetoiden des Paramag-Alpha-Systems. Wie in Trance sagte Gucky: „Betty läßt Grüße ausrichten. Sie hat mit Wuriu einen Erkundungsgang in die Nähe des PEW-Bezugstransdeformators unternommen, wobei die beiden Mutanten erstens erhöhte Sicherheitsvorkehrungen und zweitens die Bereitstellung einer Armee feststellten. Einzelne Kommandos der Paramags haben WABE Ibereits mittels Paratransaugen verlassen. Betty meint, es wäre möglich, daß diese Kommandos im Solsystem Brückenköpfe für eine bevorstehende Großinvasion bilden sollen."
    Sein Blick wurde wieder normal.
    „Das war das, was dich interessiert, Chef. Ansonsten gibt es keine wesentlichen Änderungen der Lage unserer Alt-Mutanten."
    Atlan räusperte sich energisch und sagte: „Das genügt vollkommen. Perry, ich denke, es ist an der Zeit, alle Bedenken über Bord zu werfen und WABE Ianzugreifen. Der PEW-Bezugstransdeformator muß zerstört werden, bevor die Invasionsarmee der Paramags das Solsystem überschwemmt."
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    „Wir dürfen uns nicht von Emotionen leiten lassen, mein Freund. Selbstverständlich muß ich etwas unternehmen, sobald ich weiß, daß die Paramags das Solsystem ernstlich bedrohen.
    Doch dafür gibt es keinen Beweis. Verstehe mich recht, Atlan, ein Angriff der MARCO POLO auf WABE Iwürde zahlreiche Opfer unter den Paramags fordern. Ich kann mich zu einem solchen Schritt erst dann entschließen, wenn eine echte Notwehrsituation gegeben ist."
    Ich sah an Atlans Gesicht, wie wenig den Arkoniden diese Antwort befriedigte. Sie befriedigte mich selber nicht. Aber lieber ließ ich mich einen Zauderer nennen, als Gewalt
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