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0596 - Geheimprojekt X

0596 - Geheimprojekt X

Titel: 0596 - Geheimprojekt X
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unklar? Der Transport müßte doch bereits laufen. Ich habe unmittelbar, nachdem Mr. Shackleton hier war, zwei Fahrzeuge mit zuverlässigen Fahrern losgeschickt. Warum kommt Mr. Shackleton denn jetzt noch einmal, und auch noch mit Ihrem Vize?«
    »Das hätte ich auch gern gewußt!« bellte Tendyke. »Sorry, Robson, aber hier scheint einiges nicht so zu laufen, wie es laufen soll. Stoppen Sie Ihre Trucks - sofort! Der Auftrag ist storniert !«
    Robson schnappte hörbar nach Luft.
    »Sir, wir…«
    »Entstandene Auslagen werden Ihnen ersetzt. Keine Sorge, ich denke, wir werden auch in Zukunft mit der RTC Zusammenarbeiten. Aber dieser Transport findet nicht statt, hören Sie?«
    »Das tut mir leid, Sir«, erwiderte Robson. »Aber wir haben keine Möglichkeit, die beiden Trucks zu erreichen. Sie dürfen keinen Funkkontakt aufnehmen.«
    »Na klasse!« knurrte Tendyke wütend. »Versuchen Sie es trotzdem. Und wenn Riker und Shackleton bei Ihnen aufkreuzen, halten Sie sie fest, rufen Sie mich dann auch sofort an! Meine Sekretärin gibt Ihnen im Anschluß meine Handy-Nummer, unter der bin ich in den nächsten Stunden auf jeden Fall erreichbar. Ende, Robson, weil ich gleich zum Hubschrauber muß. Danke für Ihre Mühe!«
    Tendyke schaltete das Gespräch ins Vorzimmer zurück und legte auf.
    Dann rief er das Druck-Menü auf, um eine Hardcopy zu erstellen, doch Nicole fiel ihm erneut in den Arm.
    »Was soll das?«
    »Mach mal Platz.« Sie konnte kommandieren wie ein Sergeant auf dem Exerzierplatz.
    Schon saß sie vor dem Bildschirm und rief die Datei-Info ab.
    »Hoppla, die ist schon einmal gedruckt worden. Vor drei Tagen… Nein, stopp, nicht gedruckt… Gesendet? Moment! Hängt der Rechner an einem Netzwerk?«
    »Natürlich!«
    »Intern, extern?«
    »Worauf willst du hinaus?« fragte Tendyke, der sich mit Computertechnik herzlich wenig auskannte.
    Nicole war da wesentlich geschulter, weil sie und Raffael Bois daheim im Château Zamorras EDV-System managten. Und sie hatte auch gut aufgepaßt, wenn Olaf Hawk an Zamorras Computersystem herumspielte, um es von Fall zu Fall zu optimieren.
    Schließlich wollte sie nicht dumm sterben. Und wenn schon Zehnjährige durchs Internet surften, mußte auch sie auf dem laufenden bleiben. Schließlich war sie nicht nur Zamorras Lebensgefährtin und Kampfpartnerin, sondern noch viel länger schon seine Sekretärin. Seit damals, als er sie einfach aus dem Wartezimmer einer Job-Vermittlung herausgefischt hatte, ohne sich erst lange mit der Vermittlung und Qualifikationsabfragen herumzuplagen.
    Jetzt mußte Marian Bowler noch einmal als Auskunftei fungieren. Augenblicke später war Nicole im Netzwerk und checkte die externe Verbindung.
    Sie grinste jungenhaft, als sie sah, daß die Vorgänge in Log-Dateien mitgeschnitten wurden.
    »Letzter Datei-Aufruf heute«, murmelte sie. »Gesendet… gesendet… hups, das war aber früh! Kurz nach Mitternacht schon. Schade, daß der Empfänger so nicht herauszufinden ist, aber das war ein download von draußen! Jemand hat sich eingeklinkt und die Datei abgerufen.«
    Zamorra und Tendyke verstanden nur Bahnhof, trotzdem fragte der Firmenchef:
    »Von draußen?«
    Nicole nickte, sie wies auf die Einträge, die über den Bildschirm flimmerten. »Hier… ist er 'reingekommen. Verzeichnispfade… hübsch durchgetastet von einem Unterverzeichnis zum anderen. Jetzt Paßworteingabe. Ein Platzhalter, also korrekt das X eingegeben! Und dann hat er sich diese versteckte Datei auf seinen eigenen Rechner heruntergeladen!«
    »Ich bin hell begeistert!« log Tendyke. »So einfach ist das, sich hier einzuhacken und an unsere Dateien zu kommen? War die nicht sogar versteckt? Wie konnte derjenige sie trotzdem finden?«
    »Indem er sich noch ein bißchen besser mit der Technik auskennt als ich!« erwiderte Nicole. »Ich kann jetzt anhand des Mitschnitts verfolgen, wie er hereingekommen ist, aber ich hätte mir diesen download selbst nie im Leben zugetraut! Da war ein Profi am Werk.«
    Wieder verstand Tendyke kein Wort.
    »Na schön. Kann ich das verdammte Zeugs jetzt ausdrucken oder nicht?«
    »Warte einen Moment, ich gehe wieder aus dem Netz 'raus. Wenn euer Betriebssystem so clever ist wie das einer gewissen Firma aus Redmond, Washington, beherrscht es echtes Multitasking nur im Handbuch, kann aber perfekt gleichzeitig booten und abstürzen… So, jetzt ist der Krempel zu, und du kannst drucken.«
    Grinsend gab sie den Sessel wieder frei.
    Tendyke seufzte. »Nach alledem
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