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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie
Autoren: Jason Dark
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aber ich kann deinen Gedankengängen einfach nicht folgen. Reva ist es nicht, die hast du mit einigen geweihten Silberkugeln erledigt. Ob sie zu Reva eine Verbindung gehabt hat, weiß keiner von uns. Jedenfalls werden wir uns mit ihr beschäftigen müssen.«
    »Über Reva. Wir sollten in London nachforschen, sollten versuchen, in ihrer Vergangenheit zu stöbern. Denke auch daran, daß Reva und Mallmann ein Paar gebildet haben, und daß dieser verfluchte Vampir noch immer deine Mutter hat.«
    »Ja, zum Henker, daran denke ich Tag und Nacht.« Ich lief rot an und spürte zugleich den Druck im Magen. Die Entführung meiner Mutter durch den Vampir Mallmann gehörte zum dunkelsten Kapitel in meinem bisherigen Leben. Ich hatte dieses Kidnapping nicht verhindern können und war seit dieser Zeit erpreßbar.
    Allerdings besaß ich einen Trumpf. Mallmann mußte, wenn er überleben wollte, den Blutstein haben, und der wiederum befand sich in meinem Besitz. Es war alles nicht einfach.
    »Ich werde mal nach oben zu den beiden Mitarbeitern gehen«, sagte Ingram. »Vielleicht haben die etwas erfahren.«
    »Haben Sie überhaupt mit ihnen gesprochen?« erkundigte ich mich. »Ich meine, über den Fall, diese Frau.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und?«
    Er fing an zu lachen. »Die… die haben mich für verrückt und altersschwach gehalten.«
    »Okay.« Ich nickte und deutete zum Ausgang. »Dann wollen wir mal verschwinden.«
    Ingram ging auf die Tür zu, erreichte sie als erster, legte eine Hand auf die Klinke und drückte sie nach unten. Er wollte die Tür aufziehen, wir hörten ihn fluchen, mit der Klinke mehrmals rappeln, aber die Tür blieb verschlossen.
    »Was ist denn los?«
    Langsam drehte sich Ingram um. Seine graue Gesichtsfarbe war weiß geworden. »Man hat uns eingesperrt«, berichtete er flüsternd…
    ***
    Die beiden Helfer schauten zu, wie sich die Klappe schloß, nachdem der Sarg in der Tiefe des Verbrennungsraums verschwunden war.
    »Der erste«, sagte Dimitri, ein dunkelhaariger Mann mit Boxernase, der aus Rumänien stammte und froh war, einen Job bekommen zu haben.
    Sein Kollege hieß Mouth, nickte nur und griff in die Tasche des Kittels. In ihr steckte stets eine Flasche Gin. Jedesmal, wenn sie einen Sarg nach unten gefahren hatten, mußte er einen Schluck nehmen.
    Ein letztes Cheers auf den Toten.
    Nachdem er die Flasche wieder weggesteckt hatte, strich er seine dünnen Haare nach vorn. »Wie viele sind es heute?«
    »Da ist noch einer nachgekommen.«
    »Also vier.«
    »Richtig.«
    Mouth grinste schief. »Wir hatten schon mal mehr.« Er schaute zur Seite, obwohl er seinen Kollegen ansah, aber Mouth schielte, was Dimitri kaum noch sah, denn er hatte sich daran gewöhnt.
    Der eingewanderte Rumäne zündete sich eine Zigarette an. Er hockte auf einem Stuhl mit Metallbeinen und einer leicht rissigen Sitzplatte aus Holz. Der Raum, in dem sich die beiden befanden, hätte vielen Leuten Furcht eingejagt, denn zwei Särge standen für die folgenden Verbrennungen bereit.
    Sie hatten sie aus der Kühlkammer geholt, wo die Toten oft eine Woche und länger aufgebahrt wurden, bevor es zur Verbrennung kam. Vorher nämlich mußten sie noch untersucht werden. Das übernahm jeweils ein Arzt, der nach Metallteilen, wie einem Herzschrittmacher, zum Beispiel, forschte.
    »Wenn der Sommer um ist, werden es wieder mehr«, meinte Dimitri. »Dann haben wir Hochbetrieb.«
    »Mit Sicherheit.« Mouth hatte andere Sorgen. »Hör mal, die beiden Typen sahen aus wie Bullen.«
    »Die sahen nicht nur so aus, das waren Bullen.«
    »Okay, was wollen die hier?«
    Mouth hob die Schultern. »Weiß ich doch nicht. Ich nehme an, daß Ingram sie geholt hat.«
    Dimitri verzog den Mund. »Was sollte er für einen Grund gehabt haben, die Bullen zu holen. Die haben sich bestimmt vor das Sichtfenster gestellt, um nachzuschauen, wie der Sarg verbrennt.«
    Mouth deutete mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn. »Kann sein, daß die Typen nicht ganz richtig im Hirn sind. Denen macht es Spaß zu beobachten, wie der Sarg verkohlt.«
    »Würde dir das denn Spaß machen?«
    »Ich bin ja kein Bulle.«
    Dimitri lachte. »Da hast du recht. Meine Sorgen sind es nicht. Ich bin scharf auf den Feierabend.«
    »Willst du einen draufmachen?«
    »Klar.«
    »Was denn?«
    »Ich habe einen alten Kumpel getroffen. Wir wollen in eine rumänische Kneipe gehen und uns mal so richtig vollaufen lassen. Das muß mal sein.«
    »Klar, verstehe ich.« Mouth holte wieder die Ginflasche hervor
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