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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie
Autoren: Jason Dark
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der schweißfeuchten Hand, prallte zu Boden und zerbrach. Der restliche Gin lief aus, er verteilte sich in einer breiten Lache.
    Dimitri hatte erst lachen wollen. Das verging ihm, als er sah, was tatsächlich geschehen war.
    Für die Flammen schien es kein Hindernis zu geben. Sie krochen durch die festsitzende Eisenplatte von unten her in die Höhe. Und nicht nur das. Aus ihnen formte sich eine Gestalt, eine halbnackte Frau, die nur einen Tanga trug. Das blonde Haar fiel ihr bis über die nackten Brüste. In der rechten Hand hielt sie etwas, das aussah wie ein Revolver…
    ***
    Beide Männer konnten nicht sprechen. Sie waren zu entsetzt, um ein Wort hervorzubringen. Aber ihre Gedanken wirbelten, und sie dachten unabhängig voneinander das gleiche.
    Ingram hatte von einer Flammenfrau gesprochen, die ihm angeblich über den Weg gelaufen war.
    Und diese Flammenfrau war entstanden. Sie war aus der Tiefe gekommen und tanzte nun dicht oberhalb der Eisenplatte einen zuckenden Reigen, als wollte sie sich produzieren. Noch immer war den Männern nicht klar, ob es sich bei der Person um ein lebendes Wesen handelte oder um eine Spukerscheinung, denn Flammen zeichneten die Umrisse ihres Körpers mit einem dunklen Rot nach.
    Das Haar war lang und blond. Wenn die Frau sich schneller drehte, hob es an und wirbelte weg von ihren Brüsten.
    Das Gesicht der Person wirkte etwas gedrungen für eine Frau. Um eine Idee zu hart. Der Ausdruck zeigte den unbeugsamen Willen der Person.
    Sie hielt die Waffe fest, aber sie schoß nicht. Bei jeder Drehung wies die Mündung einmal für einen kurzen Augenblick auf Dimitri und wenig später auf Mouth.
    Sie bestand aus einem Flammenkreisel, der während ihrer Bewegungen auffauchte.
    Den Männern blieb die Sprache im Hals stecken. Sie konnten nicht begreifen, was da vor ihren Augen ablief, aber sie spürten die Wärme, die sie ausstrahlte.
    Plötzlich stoppte sie.
    In diesem Augenblick fielen auch die Flammen zusammen. Es sah so aus, als hätte sich die Person eines störenden Umhangs entledigt.
    Ohne sich zu bewegen, blieb sie stehen. Die Lippen waren fest zusammengekniffen und zeichneten eine harte Linie. Die rechte Hand mit dem Revolver sank nach unten.
    Unter ihrem Blick fühlten sich die Männer nicht nur unwohl, sondern auch ängstlich. Längst lag auf ihren Körpern eine Gänsehaut.
    Sie rechneten zudem mit dem Schlimmsten.
    Noch einmal schüttelte sich die fremde Blondine. Dann trat sie vor.
    Sie trug nicht einmal Schuhe. Bis auf den Tanga-Slip war sie nackt.
    Ihre Haut schimmerte hell, auch wenn sie einen dunkleren, feurigen Ton nicht verleugnen konnte. Den Männern kam es vor, als würde noch unter der Haut Feuer brennen.
    Etwa zwei Schritte vor ihnen blieb sie stehen und streckte den Arm aus. Dabei bewegte sie ihren Revolver, so daß die Mündung zwischen den beiden ständig wechselte.
    Dimitri und sein Kollege kamen sich vor, als überlegte die Person, wen sie zuerst erschießen sollte.
    Sie hoben die Hände.
    Um die Lippen der Frau glitt ein Lächeln. Dann öffnete sie den Mund, wobei sich plötzlich kleine Feuerzungen zeigten, die um ihre Lippen herum tanzten, ohne diese zu verbrennen oder auch nur die Gesichtshaut anzusengen.
    Auch die Augen waren anders als die eines normalen Menschen.
    Keine richtigen Pupillen, sondern Kreise, die an allmählich erkaltendes Feuer erinnerten. Ebenso wie die Haare. Auch sie schienen erkaltete Flammen zu sein, die schwer wie Blei über die Schultern hinweg ihren Rücken hinab hingen, wobei die Männer die Endspitzen der Haare nicht einmal sehen konnten.
    Dimitri schaute auf Mouth, der blickte seinen Kumpan an. Keiner wollte sich als erster äußern. Sie arbeiteten zwar in einem Krematorium an einer wirklich unheimlichen Stätte, aber mit Gestalten dieser Art hatten sie noch nie zu tun gehabt.
    Diese Person schien kein lebendes Wesen zu sein. Sie war aus dem Feuer geboren, das eigentlich hätte erloschen sein müssen. Und jetzt? Was geschah jetzt?
    Ohne sich um die Männer zu kümmern, schlug sie einen kleinen Bogen und ging dorthin, wo die Schalttafel hing. Dimitri und Mouth wagten nicht, sich zu rühren. Sie standen wie angewachsen auf der Stelle. Der Schweiß rann ihnen von der Stirn und über das Gesicht.
    Die Unbekannte streckte die freie Hand aus und berührte einen bestimmten Knopf.
    Ein kurzer Druck reichte aus, um die Plattform in Bewegung zu setzen. Langsam glitt sie nach unten.
    Aus der Verbrennungskammer drang fettiger, schwarzgrauer Rauch
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