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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
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uns trennen und diese Richtung absuchen. Bill, wir müssen sie finden, und wir werden sie finden.«
    »Was geschieht dann?«
    Sir James hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Aber halten Sie nach einem Gegenstand Ausschau, der Ihnen ungewöhnlich erscheint. Ich möchte diese ungewöhnliche Atmosphäre auch erhalten wissen, deshalb lassen wir die Vorhänge vor den Fenstern.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    »Dann kommen Sie bitte.«
    Der Superintendent war nicht zu halten. So hatte ihn Bill noch nie erlebt. In ihm steckte eine Unrast, als stünde er dicht vor der Lösung eines Rätsels.
    Je mehr sie die Nähe des Schreibtisches verließen, um so stärker umgab sie die Dunkelheit. Auch durch die Spalten zwischen den Vorhängen sickerte nur wenig Licht.
    Bill hätte die Vorhänge geöffnet, doch Sir James wollte nicht. Er musste sich in der veränderten Atmosphäre bewegen, das möglichst leise, um sich auf das Summen konzentrieren zu können.
    Als Sir James nickte, da blieb auch Bill stehen. »Nehmen Sie Ihr Feuerzeug und leuchten Sie bitte. Ich glaube, wir stehen dicht vor dem Ziel.«
    Bill holte den schmalen »Flammenwerfer« hervor. Er drehte am Rädchen. Gas zischte, entzündete sich, und eine kleine Flamme leckte hoch. Die helle Insel bewegte sich erst, als Bill in die Hocke ging. Der Widerschein verteilte sich nicht nur auf dem Boden, er traf auch ein Ziel.
    In einem goldenen Reflex leuchtete der auf dem Boden liegende Helm. Er war so gefallen, dass er mit der Öffnung schräg nach oben lag und man hineinschauen konnte.
    Bill löschte die Flamme. Sir James stand gebückt neben ihm, den Blick zu Boden und auf den sich schattenhaft abzeichnenden Helm gerichtet.
    »Das ist sie«, sagte er leise. »Das ist die Mind-Maschine. Ich bin mir völlig sicher.« Er räusperte sich. »Haben Sie mehr erkennen können, Bill?«
    »Noch nicht.«
    »Sehen Sie nach.«
    Das Summen strömte tatsächlich aus der Öffnung. Es war jetzt, wo sie neben der Mind-Maschine standen, ziemlich laut geworden, wirkte sogar etwas störend.
    Bill brachte seine Hand über den Helm. Dann knipste er das Feuerzeug noch einmal an. Die Flamme leuchtete in das Innere, sie füllte es nicht ganz aus, das war auch nicht nötig.
    Beide Männer bekamen große Augen. Die Szene, die sie sahen, war unglaublich.
    Die Öffnung des Helms beinhaltete eine fremde, neue und auch völlig andere Welt. In deren Mitte befand sich ein Gegenstand. John Sinclairs Kreuz!
    Das war nicht alles, denn er selbst war ebenfalls deutlich zu erkennen…
    ***
    Der Schrei gellte so laut in meinen Ohren, als wäre er nur geboren worden, um mein Trommelfell zu zerstören. Ausgestoßen hatte ihn der Engel der Geister, eine Person, die zur Mörderin hatte werden wollen, im letzten Augenblick aber davon abgehalten worden war, denn in diese Welt war mit Vehemenz etwas hereingebrochen, mit dem ich nie mehr gerechnet hatte.
    Die graue Schwärze riss auf. Ich lag und konnte mit meinen eigenen Blicken verfolgen, was sich tat.
    Nicht nur Valesca geriet in den rasanten Wirbel, der sie packte und hoch schleuderte, nein, auch an einer anderen Stelle war die Finsternis zerrissen worden.
    Aus einer grundlosen Tiefe schleuderte etwas in die Höhe. Es war groß, übergroß sogar und dementsprechend mächtig – ein Kreuz! Aber nicht irgendeines, sondern das Kreuz, das normalerweise vor meiner Brust hing und mir abgenommen worden war.
    Jetzt war es wie ein Torpedo in diese Welt hineingerast und hatte eine immense Lücke gerissen, wobei es übergroß dastand wie ein Fanal des Guten, der Rettung und der Hoffnung.
    Es strahlte seine Kräfte ab, und diese waren so mächtig, dass auch Valesca nicht gegen sie ankommen konnte.
    Sie war aus ihrer leicht gebückten Haltung in die Höhe gerissen worden. Grund hatten wir beide nicht unter den Füßen gehabt, doch das Schweben war mir noch nie so deutlich vorgekommen wie in diesen Augenblicken. Ja, sie schwebte.
    Etwas zerrte. Das dunkle Haar stand zitternd vom Kopf ab, wie mit festigendem Lack besprüht. Ihr Gesicht zeigte die Panik. Nicht nur verzerrt, sondern auch vom äußerlichen her verändert. Da schien die Haut im nächsten Augenblick reißen zu wollen, doch sie hielt. Mitgerissen wurde allein der Engel der Geister.
    Das zischende, in ein Fauchen übergehende Geräusch wiederholte sich. Diesmal packte die Kraft Valesca noch stärker und wuchtete sie in einem Halbbogen auf das neue Ziel zu.
    Ich wollte es nicht glauben, es war in diesem Moment unfassbar für
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