Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gorman verdrängen zu können. Ihn hatte die teuflische Mind-Maschine aus den tiefsten Sphären der Hölle hervorgeholt und sorgte für den inneren Aufruhr.
    Ich war Ritter Tod, und so handelte ich auch.
    Das Pferd zeigte noch keine Erschöpfung, obwohl ich einen weiten Bogen geritten war. Dieser Asiate hatte mich aufhalten wollen und despektierlich behandelt. Sollte er mir noch einmal begegnen, würde ich kein Pardon kennen.
    Ich hatte mich an die etwas schaukelnden Gehgewohnheiten meines Pferdes gewöhnt. Wenn ich unter den Zweigen der hohen Bäume hinwegritt, musste ich mich jeweils tief ducken. Manchmal klammerte ich mich auch an der Mähne des Tieres fest.
    Vor mir lag das freie Feld. Links zog sich ein schmaler Weg hin, den ich nicht nahm. Ich trieb das Pferd statt dessen über die weiche Wiese.
    Der Feldweg verschwand, ein langer Schatten lief parallel zur Fahrbahn. Es waren die schlanken Pappeln am Straßenrand, die eine Allee bildeten. Noch einmal trieb ich das Pferd an, ging ziemlich rücksichtslos mit ihm um und erreichte sehr bald die ersten Bäume, die wegen ihrer Form nur spärlichen Schatten spendeten.
    Schaumflocken hatten sich vor dem Maul des Pferdes gebildet. Es war erhitzt, erschöpft, brauchte Ruhe, das wusste ich, doch ich blieb weiterhin auf seinem Rücken hocken. Es trottete an den Straßengraben, in dem es noch Wasserpfützen gab.
    Ich ließ das Tier saufen. Wie ein Denkmal hockte ich auf seinem Rücken. Durch die Lücken zwischen den Bäumen blickte ich auf die Fahrbahn. Hin und wieder wunderte ich mich über die schnellen Gegenstände auf vier Rädern, die an mir vorbeihuschten. Die Gebilde kannte ich nicht, obwohl tief in meiner Erinnerung etwas rumorte. Nur fand ich keine Erklärung dafür, der andere Geist und sein Denken füllten mich ganz aus.
    Ich wartete. Die Sonne brannte auf meiner Rüstung, sie heizte das Metall auf, das seine Wärme natürlich an mich weitergab und mich zum Schwitzen brachte. Dennoch würde ich die Rüstung nicht verlassen, ich brauchte sie als Schutz.
    Bisher war mir niemand begegnet. In dieser Welt war alles so anders. Ich sah keine Bauern mehr auf den Feldern und auch nicht ihre Häuser, wo ich mir hätte Proviant besorgen können. Die Bauern hatten die guten Dinge oft versteckt, auch Gold, wie ich aus Erfahrung wusste. Ich brauchte mal wieder eine Plünderung.
    Es tat gut, allein unterwegs zu sein, den eigenen Weg zu gehen und Angst und Schrecken zu verbreiten. Nach verrichteter Arbeit hatte ich vor, zu Gwendolyn zurückzukehren, einer Frau, deren Vater mehrere Schiffe befehligte und als Pirat galt. In ihren Armen würde ich für die nächsten Nächte Vergessen finden.
    War sie auch in dieser Welt?
    Ich zog die Zügel wieder härter an, mein Pferd schnaubte ungeduldig. Es wollte noch immer nicht gehen. Ich zwang es dazu, ritt aber nicht auf dem glatten Weg, sondern parallel dazu und hinter den schlanken Bäumen einher.
    Es war noch nicht viel Zeit vergangen, als mich etwas störte. Hin und wieder warf ich einen Blick durch die Lücken auf die andere Straßenseite hinüber. Dort stand einer dieser Gegenstände, die auf vier Rädern daherrollten.
    Zuerst konnte ich es kaum fassen, schaute genauer hin und erkannte, dass ich ihn schon einmal gesehen hatte. Es war der Gegenstand, aus dem der Asiate gestiegen war und mich verspottet hatte.
    Ich hatte ihn gewarnt, doch er hatte meine Warnung missachtet.
    Wer so etwas tat, musste auch die Folgen tragen, dafür war Ritter Tod hinlänglich bekannt.
    Noch wartete ich einen günstigen Moment ab. Der Mann sah mich nicht. Er saß in dem Gehäuse. Was er dort tat, konnte ich leider nicht sehen, das Fensterglas war zu dunkel, obwohl die Sonne hell vom Himmel schien.
    Ein Brummen schreckte mich aus meinen Gedanken. Das große Ungetüm auf vier Rädern jagte selbst mir Furcht ein. Es fuhr heran, auch vorbei und war schnell verschwunden.
    Der schwarze Kasten stand noch immer da.
    Um meine Lippen zuckte ein böses Lächeln. Ich hatte es ihm versprochen, und ich würde das Versprechen halten. Das Pferd zog ich leicht um die Hand. Ich brauchte nur über den Weg zu reiten, dann war ich da und konnte ihn zerstören.
    Das Schwert hatte ich noch nicht in die Scheide gesteckt. Ich hob den Arm. Es war schwer, die Rüstung hing an mir wie eine starke Last, aber ich brauchte sie.
    Dann ritt ich an!
    ***
    Suko glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Wie erstarrt hockte er hinter dem Lenkrad. Ritter Tod wollte sein Versprechen wahr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher