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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod
Autoren: Jason Dark
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nur Sir James Powell geben konnte.
    Zwischen zwei Pappeln, an einer etwas breiteren Stelle der Straße, stoppte er den Wagen, ließ die beiden Seitenscheiben nach unten surren und tippte die Nummer in die Tastatur. Er hoffte nur, dass er Sir James auch erreichen würde, sonst sah es finster aus.
    Suko hatte Glück. Die Stimme seines Chefs klang etwas gehetzt, als wäre dieser zum Telefon gelaufen.
    »Suko hier, Sir.«
    »Aha. Bitte, ich muss zu einer Besprechung. Ist es dringend, Inspektor?«
    Diesmal konnte sich Suko ein Lachen nicht verbeißen. »Dringend, Sir? Es brennt. Sie werden wohl Ihre Konferenz sausen lassen müssen.«
    »Was ist los?«
    Suko, sonst die Ruhe selbst, gab mit flatternder und zitternder Stimme einen Bericht ab. Er klang unglaublich, ungeheuerlich, und selbst Sir James, der einiges gewohnt war, konnte oder wollte dem Inspektor nicht glauben. »Das meinen Sie doch nicht im Ernst, Suko – oder?«
    »Sir, so wahr ich hier in meinem Wagen am Rand einer Straße hocke, es ist kein Wort gelogen. John Sinclair ist diese verdammte Mind-Maschine zum Verhängnis geworden, wie sie auch den anderen Verwandelten zum Verhängnis wurde.«
    »Und er ist ein Ritter? Oder fühlt sich als Ritter?«
    »Ja, Ritter Tod. Er griff mich an und erklärte mir, dass er nach London reiten würde.«
    »Rechnen Sie mit Gewalttaten seinerseits?« Sir James fragte mit einer Stimme, in der gleichzeitig die Hoffnung mitschwang, dass Suko verneinen würde.
    Das tat er nicht. »Sir, ich bin ehrlich Ihnen gegenüber. Ja, ich rechne mit Gewalttaten. Der Geist dieses Mordritters muss in John gefahren sein.«
    »Aber er hat doch seinen Schutz. Ich denke an das Kreuz und…«
    »Besitzt er das tatsächlich noch? Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher.«
    Sir James legte eine Pause ein, da er die Antwort verdauen musste. Suko konnte sich vorstellen, wie sein Chef ins Schwitzen geriet, deswegen gelang ihm nicht einmal ein Lächeln.
    »Sie meinen also, dass er sein Kreuz nicht mehr hat?« Sir James räusperte sich bei dieser Frage einige Male.
    »So ist es.«
    Sir James atmete schnaufend. »Das wäre natürlich fatal. Dann – dann ist er diesem Geist des anderen hilflos ausgeliefert.«
    »Das meine ich auch, Sir.«
    »Sie werden ihn finden, Suko. Sie müssen einfach verhindern, dass ein Unglück geschieht. Wenn John oder dieser Ritter Tod durchdreht, dürfen wir nicht zögern, ihn kaltzustellen. Was das bedeutet, brauche ich Ihnen wohl nicht näher zu erklären.«
    »Nein, Sir, ich habe begriffen.« Suko flüsterte die Antwort in den Hörer.
    »Ich werde an dieser Konferenz natürlich nicht teilnehmen und bleibe für Sie erreichbar. Wir werden alles tun müssen, um das größte Unheil zu verhindern.«
    »Wollen Sie strategisch wichtige Stellen überwachen lassen, Sir? Wenn John nach London reitet…«
    »Das geht nicht und wäre auch nicht sinnvoll. Ein mittelalterlicher Ritter fällt auf. Wir werden genügend Hinweise erhalten, verlassen Sie sich darauf. Aber Sie sind gefordert, Suko. Finden Sie John, bevor es andere tun.«
    »Da wäre noch das Problem Dr. Franklin.«
    »Ah, der Erfinder dieser Maschine. Haben Sie mit ihm geredet?«
    »Nein, Sir, mir blieb nicht die Zeit. Ich würde ihn mir gern vornehmen.«
    »Sinclair ist wichtiger.«
    »Selbstverständlich, Sir. Nach ihm.«
    »Gut, ich lasse Ihnen auch da freie Hand, Suko. Ich halte Einsatzkräfte zurück. Wir können uns nur alle die Daumen drücken. Ich höre wieder von Ihnen.«
    »Ja, Sir.« Suko legte auf und schaute sich den Schweißfilm an, der auf dem Hörer matt glänzte. Tief atmete er durch. Zwischen Kehle und Magen saß ein Kloß wie ein Felsklotz. Selten in der letzten Zeit hatte er sich derart mies gefühlt wie in diesen langen Augenblicken.
    Sein Blick glitt nach vorn und wieder über die Fahrbahn hinweg.
    Sie war leer, kein Wagen rollte auf ihn zu. Stehen bleiben oder weiterfahren? Suko wollte noch warten, den Wagen dabei verlassen und sich jenseits der Straße umsehen.
    Er parkte auf der linken Seite. Man ließ ihm nicht mehr die Zeit, um die Tür aufzustoßen, denn von der gegenüberliegenden Seite löste sich eine Gestalt auf einem Pferd und ritt mit gezogenem Schwert auf den BMW zu…
    ***
    War ich noch ich?
    Eine Antwort konnte ich mir selbst nicht mehr geben. Natürlich, es gab winzige Momente, in denen mein wahres Ich die Überhand gewann und wie aus den tiefen eines Vulkans in die Höhe stieg, aber es war nicht so stark, um den Geist des Knight of
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