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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt
Autoren: Unbekannt
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sich natürlich um einen ganz anderen Vorgang handelte."
    „Richtig", ergänzte Ras. „Das genügte, um uns nicht als Gucky und Tschubai materialisieren zu lassen, sondern als ein, sagen wir, teilstabilisierter Rematerialisierungskörper."
    Der Ilt erschauderte.
    „Wenn ich daran denke, daß wir möglicherweise für immer in diesem schrecklichen Gefängnis hätten leben müssen!"
    Ras lächelte flüchtig.
    „Wenigstens wären wir nicht in Einzelhaft gehalten worden." Er wurde schlagartig wieder ernst. „Wodurch können die beiden Entund Rematerialisierungen bewirkt worden sein? Ein Unfall?"
    „Wir müssen in die Zentrale", meinte Gucky. „Hilf mir hoch, Ras.
    Danach wollen wir versuchen, ob wir noch teleportieren können."
    „Faul wie eh und je", murmelte Tschubai, während er dem Mausbiber auf die Füße half. „Aber ich bin auch noch zu schwach zum Gehen. Notfalls werden wir kriechen. Ich hoffe, alle Lebewesen, die sich vor den Ent- und Rematerialisationen im Normalzustand befunden haben, liegen jetzt so flach wie diese Katzen."
    Gucky nickte nur.
    Die beiden Personen faßten sich an den Händen, konzentrierten sich auf die Hauptzentrale der MARCO POLO - und verwandelten sich in schwach leuchtende Schemen.
    Im nächsten Augenblick nahmen sie ihre normale Erscheinungsform an, ohne sich einen Millimeter fortbewegt zu haben.
    „Das war keine olympiareife Leistung", bemerkte Tschubai trocken.
    Der Ilt zeigte ein müdes Lächeln.
    „Es gibt sowieso noch keine parapsychische Disziplin bei der Galaktischen Olympiade. Eigentlich eine Schande."
    „Kein Olympiastadion wäre groß genug für unsere Sprünge, Kleiner", erwiderte Tschubai. „Gehen wir!"
    Er stieß sich von der Wand ab und taumelte auf das Schott der Kabine zu, Gucky an der Hand hinter sich herziehend. Als der Mausbiber in den Knien einknickte, stürzte auch Ras.
    „So geht es also nicht. Kriechen wir, Gucky."
    Er kroch auf allen Vieren zum Schott.
    „Ihr Terraner seid unvollkommen", murrte der Ilt hinter ihm.
    „Wenn ihr Schwänze hättet wie wir Mausbiber, könnte ich mich von dir ziehen lassen."
    Ras Tschubai ging nicht darauf ein. Er zog sich am Kabinenschott hoch und legte die Hand auf das Impulsschloß.
    Nichts geschah.
    Das Schott blieb geschlossen.
    Gucky setzte sich hin und kratzte sich intensiv hinter den Ohren.
    „Daran hätten wir denken sollen, Ras. Unsere alten Freunde sind auch nicht stärker auf den Kopf gefallen als wir.
    Selbstverständlich haben sie alle Schotts fernsteuertechnisch blockiert."
    Plötzlich zeigte er seinen Nagezahn in voller Größe, richtete seine Augen starr auf das Schott - und im nächsten Moment glitten die stählernen Hälften etwa einen Meter weit auseinander.
    Danach verbogen sie sich schwach, so daß sie nicht automatisch zufallen konnten.
    „Es hat funktioniert!" rief der Ilt triumphierend. „Gucky, du bist der Größte!"
    „Stimmt nicht! Gucky ist ein Angeber!" widersprach Tschubai von draußen. Er hatte, als die Schotthälften zurückgeglitten waren, den Halt verloren und war in den Korridor gefallen.
    Langsam wälzte er sich herum und setzte sich auf. Er befühlte die Schwellung über dem rechten Auge.
    Doch der Mausbiber ließ sich die Freude über den Erfolg nicht verderben. Heiter erklärte er: „Jetzt sitzt dein Kopf schief, Ras."
    Tschubai stieß eine Verwünschung aus und kroch auf Händen und Knien durch den Korridor in Richtung Hauptzentrale. Da die Transportbänder stillgelegt waren, fielen sie als Beförderungsmittel aus.
    Der Ilt sah seinem Freund nach, bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war. Er dachte nach, dann faßte er einen Entschluß.
    Er schloß die Augen und konzentrierte sich abermals auf die Hauptzentrale.
    Diesmal gelang die Teleportation.
    Gucky rematerialisierte neben dem Kartentisch, verdrehte die Augen und brach bewußtlos zusammen. Die Anstrengung war zuviel für ihn gewesen.
    Im Korridor kroch Ras Tschubai unterdessen verbissen vorwärts. Ab und zu drehte er den Kopf. Als er merkte, daß der Ilt ihm nicht folgte, gelangte er zu dem Schluß, Gucky könnte eine zweite Teleportation versucht und diesmal Erfolg gehabt haben.
    Doch warum handelte er nicht, wenn er in die Hauptzentrale gelangt war?
    Hatten die Alt-Mutanten ihn überwältigt?
    Die Sorge um den Freund aktivierte Energiereserven, von denen Ras bisher nichts geahnt hatte. Unter Aufbietung aller Willenskräfte konzentrierte er sich auf die Hauptzentrale - und sprang.
    Tschubai schwankte nach der
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