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0589 - Station der Gegenwelt

Titel: 0589 - Station der Gegenwelt
Autoren: Unbekannt
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der Großadministrator. „Bleiben die Geistermutanten im bisherigen Zustand der Scheintodstarre, tritt wahrscheinlich keine neue Stabilisierungskrise ein.
    Aber das ist natürlich kein Zustand für alle Zeiten. Erwachen sie jedoch aus dieser Starre, werden ihre Egos sich nicht mehr lange in den Trägerkörpern halten können. Sie werden in ihr altes Gefängnis im Hyperraum zurückgeschleudert."
    „Was wir nicht zulassen dürfen", ergänzte Atlan, „weil sie dann früher oder später abermals zur Ursache einer Katastrophe würden."
    „Richtig. Da wir beide uns einig sind, daß es Mord wäre, ihre Egos mitsamt den Trägerkörpern zu vernichten, gibt es nur eine Alternative: Wir müssen sie zum Meteoriten bringen."
    Der Arkonide seufzte.
    „Ich wollte, ich könnte eine andere Alternative aufzeigen, Perry.
    Da ich es nicht kann, bleibt mir weiter nichts übrig, als deine Absicht zu unterstützen. Wann starten wir aus der Kreisbahn?"
    „Kurz nach Mitternacht, also am 8. Juli, und zwar 2:30:00 Uhr, Atlan. Ich habe entsprechende Befehle für Mike vorbereitet, der die Hilfsaktion für Asporc leiten und zu Ende führen wird.
    Aber sprich bitte vorläufig mit niemandem über unsere Absicht, die Geistermutanten zum Riesenmeteoriten zu bringen."
    „Selbstverständlich, Perry. Hoffentlich tun wir das Richtige."
    „Hoffentlich. Wir werden es jedenfalls versuchen."
    Während der letzten Sekunden hatte ich gegen einen starken Schluckauf angekämpft. Nun konnte ich ihn nicht länger zurückhalten.
    Gleich darauf hörte ich, wie Rhodan und Atlan aufsprangen.
    „Kommen Sie heraus!" befahl der Großadministrator mit eisiger Stimme.
    Schicksalsergeben kroch ich unter der Couch vor, die Kognakflasche fest umklammernd.
    „Es tut mir leid, Sir", sagte ich zerknirscht, „aber ich wollte nicht lauschen, ganz bestimmt nicht. Ich wollte mich nur auf einen Platz zurückziehen, an dem mich niemand stört." Abermals peinigte mich ein Schluckauf.
    „Das sehe ich", meinte der Großadministrator empört.
    „Schämen Sie sich nicht, Captain a Hainu? Ich sollte Sie vom Dienst suspendieren."
    „Wirklich?" erwiderte ich strahlend. „Wollen Sie das wirklich für mich tun, Sir?"
    „Das kannst du nicht", flüsterte Atlan dem Großadministrator zu.
    Er dachte sicher, ich verstünde ihn nicht, aber Marsianer der a-Klasse haben ein feines Gehör. „Denke an Rorvic! Er ist wertlos, wenn sein Partner nicht bei ihm ist."
    „Hm!" machte Rhodan.
    Er wandte sich wieder mir zu und sagte streng: „Ich will die Angelegenheit auf sich beruhen lassen, Captain a Hainu. Allerdings müssen Sie mir versprechen, daß Sie niemandem ein Wort von dem sagen, was hier zwischen Atlan und mir besprochen wurde."
    Ich dachte nach.
    Einerseits lockte natürlich der Gedanke an die Wiederaufnahme des Zivillebens, andererseits eröffnete die Erkenntnis, daß der fette Tibeter offenbar ohne mich ein Nichts war, völlig neue Aspekte.
    „Sie haben das Wort eines Marsianers der a-Klasse, Sir", erklärte ich feierlich.
    Perry Rhodan lächelte versöhnlich.
    „Danke, Captain."
    Das Schott öffnete sich. Dalaimocs Mondgesicht tauchte auf.
    „Verzeihung, Sir", sagte er zu Rhodan, „aber könnten Sie mir sagen, wo der marsianische..."
    In diesem Moment sah er mich. Seine Augen weiteten sich.
    „Captain Hainu!" sagte er drohend. „Beinahe wäre ich erfroren, weil Sie mir die Klimaanlage abgestellt hatten!"
    Ich zeigte ihm die fast noch volle Kognakflasche.
    „Damit wärmen wir uns wieder auf, Sir." Ich sah den Großadministrator fragend an. „Darf ich die Flasche behalten?"
    Rhodans Mundwinkel zuckten.
    „Selbstverständlich, Tatcher."
    Er ging zum Automaten und tastete eine zweite Flasche Kognak, dann reichte er sie dem Tibeter.
    „Und die ist für Sie, Dalaimoc. Ich kann Ihnen schließlich nicht zumuten, aus der gleichen Flasche zu trinken wie Tatcher."
    Rorvic griff hastig danach.
    „Nein, das können Sie nicht, Sir." Er runzelte die Stirn. „Warum eigentlich nicht? Tatcher ist mir so lieb wie ein leiblicher Sohn.
    Wenn Sie ihn kränken, kränken Sie auch mich, Sir."
    „Und umgekehrt gilt das gleiche, Sir", warf ich ein.
    „Ich zähle bis drei, dann...!" sagte der Großadministrator.
    Dalaimoc und ich beeilten uns, aus dem Raum zu kommen.
     
    ENDE
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