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0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

Titel: 0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe
Autoren: Andreas Kasprzak
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das Innere der Erde vordrang. Möglicherweise war der Grund dafür die Luftqualität, die mit jedem Schritt in die Tiefe schlechter und schaler wurde. Oder die Tatsache, daß es in dem Gang verflucht kalt war - so kalt, daß Zamorras Atem zu kleinen Wölkchen kondensierte, sobald er die warme Höhle des Mundes verließ.
    Was auch immer es war, das die Insekten nach und nach verschwinden ließ, es sorgte dafür, daß Zamorra nach einer Weile nicht mal mehr Silberfischchen entdeckte…
    Dann, nachdem er etwa zwanzig Minuten über die schmalen Stufen gegangen war, begann sich plötzlich etwas zu verändern. Es war nichts Sichtbares, Greifbares, sondern eher eine Art Wandel der Atmosphäre. Es hatte wahrscheinlich damit zu tun, daß der Druck, der auf Zamorra lastete, mit jedem Schritt zunahm, bis der Parapsychologe schließlich das Gefühl hatte, die Luft ringsum mit den Händen greifen zu können.
    Nicht sonderlich angenehm…
    Doch das war noch nicht alles. Irgendwann schien die Dunkelheit, die in dem Gang herrschte, ein wenig nachzulassen, als ob die Schwärze ihre Undurchdringlichkeit verlor, und es wurde langsam, nach und nach, heller, bis Zamorra auch ohne Fackel den Weg fand.
    Aber es war nicht die Art Helligkeit, die Zamorra kannte. Vielmehr war es ein bläuliches, schwach phosphoreszierendes Leuchten, wie man es manchmal in der Tiefsee vorfand. Das Leuchten hier kam jedoch direkt aus den Wänden.
    Zamorra nahm an, daß er sich allmählich dem Ziel seiner Expedition näherte, und ging noch schneller.
    Dann waren die Stufen plötzlich zu Ende, und ein breiter Korridor tat sich vor Zamorra auf. Die hohen Felswände waren mit Symbolen und Schriftzeichen bedeckt, die der Parapsychologe nicht deuten konnte, und ein Geruch wie auf dem Fischmarkt lag in der Luft.
    Zamorra blieb einen Augenblick lang in dem Gang stehen und sah sich aufmerksam um.
    Der Korridor lag verlassen da. Nirgends war eine Spur von Agbar Nabob oder den beiden entführten Frauen zu entdecken. Zu hören war ebenfalls nichts. Abgesehen vom monotonen Tropfen des Wassers war kein Laut zu vernehmen.
    Eine bedrückende Stille.
    Und doch war Zamorra sicher, daß sich der Dämon irgendwo in der Nähe aufhielt. Es war, als ob er die Anwesenheit des Götzen spüren konnte. Aber möglicherweise bildete er sich das auch nur ein. Was nach allem, was er in dieser endlos scheinenden Nacht bereits erlebt und durchgemacht hatte, nicht sehr verwunderlich gewesen wäre. Merlins Stern meldete noch keine schwarzmagische Annäherung.
    Nachdem Zamorra die brennende Fackel einfach weggeworfen und dafür einen der Dynastie-Blaster zur Hand genommen hatte, wandte er sich nach links und eilte einen der Gänge entlang.
    Er hielt sich dabei dicht an der Wand, damit er nicht sofort entdeckt wurde, falls er auf den Fischdämon oder irgendeine andere Kreatur traf, die hier unten leben mochte. Denn irgendwie kam ihm die Vorstellung, daß Agbar Nabob in diesem offensichtlich ziemlich gewaltigen Komplex allein hauste, unwahrscheinlich vor.
    Darüber hinaus war der Meeresgötze wie die meisten Wesen des Bösen ein vollendeter Egomane, der es liebte, wenn man vor ihm unterwürfig auf dem Boden herumrutschte. Die Höllenkreaturen liebten es, sich in ihrer Macht zu sonnen…
    Und das war auch ihre größte Schwäche, die sie angreifbar machte…
    Nein, der Dämon lebte sicher nicht allein hier unten. Zamorra war sicher, daß Agbar Nabob als Erbauer und Herrscher dieses grotesken Reiches in der Tiefe in all den Jahrhunderten, die er bereits auf diesem Planeten weilte, eine Gruppe Untertanen um sich geschart hatte.
    Aber was mochten das für Kreaturen sein?
    Als der Korridor kurz darauf scharf nach rechts abknickte und der Parapsychologe vorsichtig um die Ecke spähte, erhielt er die Antwort auf diese Frage.
    Etwa zwanzig Schritte vor ihm watschelte ein Wesen den Gang entlang. Ein Wesen, das entfernt an einen aufrecht gehenden Leguan oder einen Lurch erinnerte.
    Die Kreatur war erheblich kleiner als Zamorra - mindestens um zwei Fuß -, besaß kurze, stämmige Beine, einen seltsam runden Kopf und einen armdicken Schuppenschwanz, der hinter dem Ungeheuer wie ein überflüssiges Anhängsel über den Boden schleifte. Grünlichschwarzer Schleim troff bei jeder Bewegung des Wesens in langen, klebrigen Fäden herab und blieb als widerlich stinkende Schicht auf den Steinen zurück.
    Die Kreatur hatte Zamorra noch nicht bemerkt und schlurfte langsam, offenbar in Gedanken versunken, näher.
    Der
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