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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Möglichkeiten es gibt?«
    »Ich habe da einen Plan entwickelt«, eröffnete Gryf. »Darf ich so unbescheiden sein und ihn Euch vortragen, werter Herr Professor?«
    Herr Professor verdrehte die Augen. »Bleib auf dem Teppich, Junge. Spuck's einfach aus.«
    Der über achttausend Jahre alte Junge grinste kurz. »Spucke auf dem Teppich kommt aber gar nicht gut. Die Begeisterung deiner Haushaltshilfe wird sich in Grenzen halten…«
    »Meine Begeisterung auch, wenn du nicht gleich zur Sache kommst.«
    »Okay, hör zu. Ich gehe davon aus, daß die Regenbogenblumen mit Magie arbeiten«, sagte Gryf. »Stimmst du mir da zu?«
    »Es spricht viel dafür, denke ich mal.«
    »Du sollst mir nur zustimmen. -Wenn es sich um Magie handelt, können wir auch mit Magie arbeiten. Du weißt, daß magische Kräfte, wenn man sie zusammenführt, sich gewissermaßen potenzieren?«
    »Alter Hut.«
    »Also, ein Beispiel: Ich suche allein nach Teri. Kein Erfolg. Ich schalte mich mit dir zusammen und suche nach Teri. Das ergibt: meine magische Kraft mal deine magische Kraft. Klingt ganz schön gewaltig, oder?«
    »Wortgewaltig…«
    »Wir schalten uns nun mit Nicole zusammen. Meine Kraft mal deine mal die von Nicole. Noch gewaltiger, oder?«
    »Überschätz mal lieber unsere Fähigkeiten nicht gewaltig«, murmelte Zamorra.
    »Es addiert sich doch nicht, sondern potenziert sich«, erinnerte Gryf. »Selbst wenn wir davon ausgehen, daß ich im Vergleich vielleicht den Faktor 50 habe und du den Faktor 5 und Nicole den Faktor 2. Das ergibt 50 mal 5 mal 2, was nach Adam Riese und Eva Zwerg den Gesamtfaktor… äh… tja…«
    »… 500 ergibt«, half Zamorra aus. »Aber wenn Nicole und ich jeweils nur den Faktor 1 zustandebringen, bleibt es bei Faktor 50, und das ist gleich: Gryf sucht allein nach Teri - gleich: Kein Erfolg.«
    »Wir wissen doch beide, daß dem nicht so ist. Wir haben uns doch schon im mentalen Rapport zusammengeschlossen und festgestellt, was wir dabei erreichen können. Komm, Alter, stell dich nicht dümmer und fauler an, als du bist! Wir können Teri vielleicht gemeinsam aufspüren.«
    »Deine Theorie hat einen gewaltigen Haken. Genauer gesagt, sogar deren zwei. Nämlich erstens den, daß es sich mit den Blumen tatsächlich so verhält, wie du gerade erklärt hast. Vielleicht hast du ja recht, und wir können die… nennen wir es mal: ›Such-Reichweite‹ tatsächlich durch unseren Zusammenschluß vergrößern. Dann finden wir Teri - vielleicht. Vielleicht ist sie nämlich auch selbst dann noch zu weit entfernt. Der zweite Haken ist: Vielleicht funktioniert es gar nicht.«
    »Schön, daß du den dritten nicht mehr erwähnst«, murmelte Gryf. Den, daß Teri tot sein könnte.
    Er straffte sich.
    »Sicher können wir aber erst sein, wenn wir es ausprobiert haben«, erklärte er dann.
    »Na schön«, sagte Zamorra. »Wir wollten ja sowieso zu unseren Regenbogenblumen. Warten wir also, bis Nicole vom Telefon zurückkommt, und probieren es dann einfach aus.«
    Gryf lächelte.
    »Ich wußte doch, daß man sich auf euch verlassen kann.«
    Zamorra atmete tief durch. Irgendwie gefiel ihm diese Bemerkung nicht. Es bedurfte schließlich keiner besonderen Erwähnung, daß man Freunde in der Not nicht im Stich läßt.
    Zamorra hätte gar nicht anders handeln können. Hilfe zu verweigern, das war gegen seine Natur.
    Aber vielleicht war Gryf einfach nur mit seinen Gedanken zu weit weg, um das noch zu bemerken.
    Allmählich habe ich es satt, ständig wieder aus der einen oder anderen Besinnungslosigkeit zu erwachen, dachte Teri Rheken und versetzte Zak einen kräftigen Hieb in die Seite.
    Er zuckte zusammen und ließ sie von seiner Schulter gleiten. Teri kam mit den Füßen auf und taumelte ein paar Schritte seitwärts. Sie war eine Weile kopfunter getragen worden und mußte jetzt erst mal darauf warten, daß ihr Blut wieder normal zirkulierte.
    Sie befanden sich in einer schmalen Gasse, wie sie jetzt feststellte, als sie sich umsah. Schmale Häuser mit kleinen Fenstern standen dicht aneinander gedrängt und teilweise auch ineinander verschachtelt zu beiden Seiten der gepflasterten Straße; die Pflastersteine waren recht uneben und holperig verlegt und für jemanden, der hier schnell laufen wollte oder mußte, mörderische Stolperfallen.
    In den Fenstern der Häuser waren verschmutzte Scheiben aus Zuckerglas oder einem anderen trüben Material, hier und da war auch pergamentdünnes, fast durchsichtiges Leder aufgespannt - ersatzweise gab’s
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