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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vorhänge aus Spinnweben. Türen waren entweder offene Löcher im groben Mauerwerk, aus dem hier und da Steine herausgebrochen waren oder der Lehmverputz abbröckelte, oder grob zusammengenagelte Bretter oder nur Fell- oder Stoffvorhänge.
    Ob sich Leben hinter diesen Öffnungen regte, konnte Teri nicht erkennen. Auf jeden Fall regte es sich in der Gasse, in die Zak sie geschleppt hatte. Dutzende wolliger Achtbeiner, Vogelspinnen ähnlich, wuselten dicht an die Mauern gedrängt durcheinander und machten sich über die Abfälle her, die von den Bewohnern dieser Häuser achtlos auf die Straße geworfen worden waren. Auch einige rattenähnliche Kreaturen mischten mit und stritten sich mit den Vogelspinnen um die Beute.
    Zuweilen wurde dabei auch eine Ratte oder Vogelspinne zur Beute der jeweils anderen Partei.
    Und… es stank fürchterlich nach Fäulnis und Schwefeldämpfen.
    Teri überlegte. Daß Zak sie niedergeschlagen und bis hierher geschleppt hatte, hieß, daß seine Absichten ebenso ernst wie eindeutig waren. Sie fühlte sich an Karikaturen aus mehr oder weniger dümmlichen Witzheftchen erinnert - der Steinzeitmensch knallt seiner Auserkorenen die Keule über den Schädel und schleift sie zwecks Familiengründung an den Haaren hinter sich her in seine Höhle.
    Unwillkürlich strich sie sich durch ihre goldene Haarpracht.
    »Ich denke, wir sollten jetzt endlich getrennte Wege gehen«, sagte sie.
    »Das wäre nicht gut«, erwiderte Zak unzufrieden. »Du hast die Wahl: auf eigenen Füßen vor mir her zu gehen, oder von mir wieder niedergeschlagen und getragen zu werden. Ich gebe zu, daß mir das allerdings etwas lästig wäre.«
    »Ich entledige dich gern dieser Last«, erwiderte die Druidin spöttisch. Ihr war klar, vor ihm über die Straße davonzulaufen, hatte keinen Sinn. Ihn anzugreifen wohl auch nicht. Von der Körperkraft her war er ihr weit überlegen und auch ziemlich schnell, und Teri wußte noch nicht abzuschätzen, ob sie ihn vielleicht mit Judo oder gar mit Kung Fu nachhaltig beeindrucken konnte.
    Sie mußte also wohl oder übel ein Risiko eingehen.
    Ehe er begriff, was sie plante, wirbelte sie bereits herum - und stürmte durch eine offenstehende Tür in eines der Häuser.
    Tiefste Dunkelheit nahm sie auf. Sie strauchelte, als sie gegen eine Stufe stieß, fing sich mit den Händen ab und jagte die Treppe hinauf. Hinter ihr hörte sie Zak heranpoltern.
    Blitzschnell nutzte sie ihre Chance. Er konnte die Treppe ebensowenig erkennen wie sie, und sie stand jetzt etwas höher als er. Einen Sekundenbruchteil, bevor er ebenfalls gegen die Stufe stieß, erwischte sie ihn mit dem hochgereckten Fuß an der Schulter und stieß ihn zurück.
    Er gab einen röhrenden Schrei von sich und war verschwunden.
    Kurz wunderte sich Teri, daß sie die Türöffnung zur Straße hin nicht sehen konnte, obgleich die doch eigentlich ein helles Rechteck in dieser Dunkelheit hier sein mußte.
    Aber ihr blieb nicht viel Zeit, sich darum zu kümmern. Sie mußte Abstand zu Zak gewinnen und nach Möglichkeit aus seiner direkten Reichweite verschwinden. Er war ihr entschieden zu aufdringlich, und seine Hilfe zielte wohl ausschließlich darauf hin, sie zu seinem stets verfügbaren Weibe zu machen.
    Auf diese Art von Hilfe konnte sie gern verzichten. Da legte sie sich lieber mit den dämonischen Ungeheuern an…
    Ein Treppenabsatz… beinahe wäre sie wieder gestürzt. Etwas packte sie, wirbelte sie herum. Eine Tür wurde aufgestoßen, und Teri flog förmlich hindurch.
    Etwas Dunkles folgte ihr in die türkisfarbene Helligkeit des Tages, während sie gegen eine Steinwand prallte.
    Als sie sich umwandte, stand er direkt vor ihr.
    Wiedersehen macht Freude, höhnte der Corr.
    ***
    Nicole Duval zeigte sich ebenso skeptisch wie Zamorra. »In der Theorie klingt deine Idee ja sehr gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es auch in der Praxis klappt. Das wäre doch etwas zu einfach, findest du nicht?«
    Fragend sah der Silbermond-Druide sie an. »Wie meinst du das?«
    Sie setzte sich auf einen der Koffer, die immer noch zum Abtransport bereit standen. »Bisher gab es keine Möglichkeit, die Magie der Blumen irgendwie zu manipulieren. Schön, wir konnten sie gegen das unbefugte Benutzen ihrer… ähem, Gärtner abschirmen. Aber was Richtungen und Reichweiten und eben auch die Zielsuche angeht, das kann ich mir nicht so einfach vorstellen. Denn unsere Manipulationen waren bisher äußerlich, was wir aber jetzt versuchen, wäre ein direkter
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