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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiß, aber zaubern kann ich nicht. Und das müßte ich können, um dir so zu helfen. Reck dich, faß zu, ich halte dich, und du arbeitest dich an der Wand empor.«
    Er bewegte auffordernd seine Finger.
    Teri seufzte. Wenn er nicht gerade Affenarme halle, mußte er, der Länge dieser muskulösen Gliedmaßen zufolge, ein wahrer Hüne sein.
    Also gut, wenn er es denn so wollte. Vielleicht hatte er ja auch recht.
    Sie reckte sich zu voller Körperlänge, streckte die Arme hoch und hüpfte empor. Mit etwas Anlauf hätte sie höher springen und sich von ihm greifen lassen können, aber…
    Er bekam ihre Handgelenke zu fassen.
    Es gab einen Ruck, sekundenlang baumelte sie vor der Wand. Dann zog er sie langsam hoch.
    »Etwas mitarbeiten mußt du schon«, forderte er.
    Sie krümmte sich leicht, schaffte es, die Beine anzuwinkeln, so daß ihre Füße die Mauer berührten. Fast sah es so aus, als würde sie gebückt an der Wand emporlaufen. Dann ein letzter Ruck, und sie landete neben dem anderen auf der Mauerkante.
    Es gab eine Menge Platz hier oben, und Teri streckte sich für einen Moment aus, machte ein paar Atemübungen.
    Natürlich war es nicht nur die Mauerkante, sondern ein ganzes Dach, unter dem sich die ›Quartiere‹ befanden. Sie stützte sich wieder auf die Ellenbogen und sah zur Seite, dorthin, wo das liegen mußte, was das Tor ihr vorenthielt.
    Sie zuckte zusammen.
    Mit einem Ruck war sie auf den Beinen.
    »Das ist ja…«
    »Eine Arena«, sagte der Schwarzhaarige und trat zu ihr. Sie mußten jetzt beide hier oben auf dem Dach weithin zu sehen sein - aber offenbar gab es niemanden, der sie sehen konnte.
    Die Arena war leer.
    Auf dieser Seite endete sie direkt an der Mauer, in der mehrere Tore eingelassen waren, und hinter denen lagen die nicht überdachten Korridore. Zehn Stück gab es davon, und jeder Korridor führte zwischen mehr als vierzig beidseitig angelagerten ›Quartieren‹ hindurch.
    Auf der anderen Seite der Arena sah Teri Tribünen. Sitzreihen, die treppenartig übereinandergelagert waren. Und eine Art Loge mit bester Aussicht über das Spektakel - das aber gerade in diesem Moment nicht stattfand.
    Es gab weder Kämpfer noch Zuschauer.
    Teri wandte sich um, sah in die andere Richtung.
    Die Arena befand sich am Rand einer düster und verfallen wirkenden Stadt. Die Stadtmauer war wesentlich niedriger, als es Teri vom ersten Anblick her in Erinnerung hatte. Teilweise war sie eingerissen, riesige Löcher klafften in dem ehemaligen Bollwerk. Es war, als hätten Eroberer die Mauer hier und da niedergerissen, um derart in die Stadt hineinzugelangen.
    Wie dieser Akt der Zerstörung sich allerdings wirklich abgespielt hatte, würde Teri wahrscheinlich nie erfahren.
    Es war auch nur von untergeordnetem Interesse.
    Die Stadt schien bewohnt zu sein, zumindest drang aus den Schloten einiger verfallener Häuser dunkler Rauch.
    Die Stadtmauer endete von beiden Seiten an der Außenwandung des Arenakomplexes. Es schien sogar ein Tor zu geben, das von der Arena aus direkt in die Stadt führte. Dahinter entdeckte Teri einen Weg zu einem See, an dem…
    ... die Regenbogenblumen wuchsen!
    Sie schluckte.
    Sie schaute genauer hin. Aufgewühlte Erde, aus der die Monstren emporgeschossen waren, war nicht zu sehen. Nur Gras, kein Erdloch aber oder sonst irgend etwas, das auf eine Falle schließen ließ. So, als wäre dort nie etwas geschehen.
    Eine Hand berührte Teris Schulter.
    Sie fuhr erschrocken herum.
    »Wenn du dahin zurückwillst, haben wir ein Problem«, sagte der Schwarzhaarige.
    Sie entwand sich mit einer gleitenden Bewegung seinem Griff.
    »Wir?«
    Er grinste.
    »Wohl eher ich«, sagte er. »Auch wenn ich der größte Held des gesamten Universums bin, wie jeder weiß, kann ich nicht ein halbes Dutzend Ungeheuer zugleich erschlagen. Wir sollten in die Berge fliehen.«
    »Wo wir dann in einer Höhle wohnen und eine Familie mit vielen, vielen Kindern gründen, die alle ebenfalls mal die größten Helden des gesamten Universums werden, wie jeder weiß.«
    »Ich sehe, du kennst dich aus«, erwiderte der Schwarzhaarige trocken.
    Teri musterte ihn jetzt etwas genauer.
    Er war tatsächlich hochgewachsen, ihrer Schätzung nach mußte er eine Handlänge über zwei Meter messen. Sein schlanker Körper wirkte durchtrainiert und war muskelbepackt. Er trug fransenbesetzte Stiefel, einen breiten Ledergürtel, der mit silbernen Zierknöpfen besetzt war, und an dem ein Schwert in einer bestickten Scheide hing. Ein zweites,
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