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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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weiter. »Aber er hat schon einmal gelebt, wie wir erfahren konnten.«
    »Nicht nur das. Mehrere Male.«
    Der Weißbärtige nickte. »Das ist uns neu. Wichtig ist ein Mann namens Hector de Valois. Er hat damals das Gold der Templer hier versteckt und es uns genommen.«
    »Was?«
    »Wußtest du davon nichts?«
    »Nein, in der Tat nicht. Hector de Valois war ein Templer. Wenn er Templer-Gold besaß, dann hat es ihm auch gehört.«
    »Irrtum. Es gehörte uns. Wir haben das Gold für ihn in Verwahrung genommen.«
    »Und wolltet es behalten.«
    »Ja, als Lohn. Es reichte, daß er mit dem Leben davongekommen ist.«
    »Dann hat euch das Gold verändert«, stellte Suko fest. »Ihr seid unter seinen verdammten Einfluß geraten, unter den des Bösen. Das Gold ist für die Menschheit ein Fluch. Aber ihr habt damals nicht gelebt. Es waren andere Menschen, eure Vorfahren möglicherweise. Weshalb mischt ihr euch jetzt…«
    »Wir wollen es zurückhaben. Wir wissen, daß es noch existiert. Man wird uns das Versteck sagen.«
    »John Sinclair etwa?«
    »Ja, er muß es wissen. Er und Hector de Valois sind seelenverwandt. Von ihm wird er Auskunft bekommen.«
    »Wie schön für euch. Dann dürft ihr John Sinclair nur nicht in eine Grabkammer stecken.«
    »Es ist ein besonderes Grab, deshalb haben wir es für ihn ausgesucht. Du kannst ihm nicht helfen. Er hat sein Schicksal ertragen. Es ist sein Pech, daß er und Hector de Valois dermaßen seelenverwandt sind. Es hätte auch einen anderen treffen können. Dieser Gasthof ist für uns zu einem Treffpunkt geworden…«
    »Und auch zu einer Stätte des Todes, wie? Ich denke da an die junge, die starb.«
    »Das mußte sie. Gertrud Moser war keine von uns. Sie mußte als Lockvogel dienen. Wir haben sie ausgesucht.«
    »Wer tötete sie?« Suko wollte jetzt alles wissen, wenn er schon einmal dabei war. Er hatte den Ghoul natürlich in Verdacht, brauchte noch Gewißheit.
    »Ein altes, hungriges Geschöpf, das hier lebte.«
    »Der Ghoul.«
    »Ja. Er hauste schon damals in der Nähe.«
    Suko nickte. »Jetzt existiert er nicht mehr. Er ist ausgetrocknet. Aber wir beide, Franz, werden uns auf den Weg zum Friedhof machen, denn ich habe es nicht gern, wenn mein bester Freund in eine Grabkammer gesperrt wird, wo er vermodern soll.«
    »Es ist eine besondere Kammer. Schon Hector de Valois kannte sie, denn er hat sie ausgesucht. Sie diente ihm als Versteck für das Gold, das wir uns wiederholen wollen.«
    »Wobei ihr das Versteck nicht kennt.«
    »Nein, doch Sinclair wird es uns sagen. Wir sind davon überzeugt. Er und de Valois…«
    »Kannst du mir sagen, woher du wußtest, daß die beiden zusammengehören?« fragte Suko.
    »Wir bekamen Nachricht, denn wir haben den alten Templer-Orden nicht sterben lassen. Mit dem Gold werden wir unsere Macht festigen und einen neuen Orden der Templer einrichten. Von Salzburg aus werden wir unsere Lehren über das Land hin verbreiten…«
    »Wessen Lehren? Die des Baphomet?«
    »Ja, denn er ist unser Beschützer. Sein Blut fließt in unseren Adern. Dieser Treffpunkt ist ihm geweiht. Das Gasthaus zur Hölle hat seinen Namen nicht ohne Grund bekommen, und es liegt dem Friedhof genau gegenüber.«
    »Danke für das Stichwort«, sagte Suko. »Wir werden dem Friedhof jetzt einen Besuch abstatten.« Er hob die Waffe an. »Ich will dir noch sagen, daß diese Pistole mit geweihten Silberkugeln geladen ist. Gegen sie sind manch dämonische Geschöpfe machtlos, Menschen übrigens auch. Also, versuche erst keinen Widerstand.«
    Franz hob die Augenbrauen. Daß er lächelte, war wegen des dichten Bartes kaum zu erkennen. Trotz der auf ihn gerichteten Waffe zeigte er keine Furcht.
    Eine Frauenhand berührte ihn und hielt ihn fest. »Nein, laß mich«, sagte er. »Wir sind die Gewinner. Jorge und Jacques werden alles getan haben, um uns die nötige Macht zu geben. Die anderen können nicht gewinnen.« Als wäre er der Sieger, so stolz und aufrecht schritt er Suko entgegen. Er brauchte noch zwei Schritte, als es geschah.
    Daß Franz stehenblieb, wunderte Suko. Daß er sich jedoch veränderte, überraschte ihn.
    Urplötzlich drang ein Röcheln aus seinem Mund, verbunden mit erstickten Lauten, als hätte man ihm Papier in die Kehle gestopft.
    Die Augen weiteten sich, seine Haut nahm eine dunkelblaue Färbung an, durch die Gestalt lief ein Zittern, und er kippte langsam nach links, wobei es ihm noch gelang, sich mit einer Hand auf der Platte des ihm am nächsten stehenden Tisches
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