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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle
Autoren: Jason Dark
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Als die begeisterte Menge dies vernahm, rief sie wie mit einer Stimme zurück: ›Gott will es!‹ Und damit, mein Freund John, begann die zweihundertjährige Epoche der Kreuzzüge, die gleichermaßen von geistlichen und weltlichen Motiven bestimmt waren. Glaubenseifer, ritterliche Frömmigkeit, Tatendrang, Abenteuerlust, Gier und Machtstreben. Mehr als eine Million Europäer sollen es gewesen sein, die sich auf den Weg ins Heilige Land machten. Nur jeder zweite erreichte sein Ziel. Die lange Strecke war einfach zu schlimm, zu zahlreich waren die Feinde. Es gab unsagbare Greueltaten, nicht nur von den anderen Völkern begangen, denn die Kreuzzügler mischten ebenfalls kräftig mit und versuchten immer wieder, durch Plünderungen Beute zu machen. Das konnten einige Männer nicht mit ansehen. Im Jahre 1118 schlossen sich im von den Sarazenen befreiten Jerusalem acht französische Ritter unter der Führung von Hugues de Payen zu einem Bündnis zusammen, das sich dem Geleit und Schutz der zum Heiligen Land pilgernden Christen widmen sollte. Das waren die Anfänge der Templer, die sich auch die ›Armen Brüder vom Tempel‹ nannten. Sie wählten den Evangelisten Johannes zum Schutzpatron und sahen sich als Mönche und Soldaten gleichermaßen an. Ich will vieles überspringen, was nicht wichtig ist. Du weißt selbst, daß der Orden immer mächtiger wurde. Er bekam großen Zulauf und war den anderen Orden bald ein Dorn im Auge. Sehr schnell wurden die Anfänge vergessen. Menschliche Habsucht breitete sich aus. Nicht alle Templer waren gut und lebten nach den von den Gründern auferlegten Regeln. Auf welchen Wegen auch immer, sie gelangten jedenfalls zu Reichtum, was den Neid der übrigen Orden forcierte. Zudem unterstanden die Templer allein dem Papst und keiner weltlichen oder anderen geistlichen Gerichtsbarkeit. Es kam, wie es kommen mußte. Am 13. Oktober 1307, den spätere Kirchenhistoriker als den schwärzesten Tag der damaligen Weltgeschichte bezeichneten, wurde der Orden aufgelöst. Philipp der Schöne und Papst Clemens V. sorgten dafür und ließen die Templer jagen, wo sie nur konnten. Unvorstellbare Grausamkeiten, Meuchelmorde, Verrat und Haß, das alles fiel über die Templer her, die glücklicherweise noch gewarnt werden konnten. Viele schafften es, sich in Sicherheit zu bringen. Es begann die Spaltung. Aufrechte Menschen gingen ihren Weg weiter und blieben dem Schwur treu, andere wandten sich Baphomet zu.«
    »Ja, das kenne ich, Hector…«
    »Ich bin gleich soweit, John. Du weißt, daß die Templer reich waren, was wiederum der verarmte Staat und auch die übrige Kirche nicht hinnehmen wollte. Die Schätze der Templer sollten aufgeteilt werden. Man fand nicht alle. Es war einigen gelungen, wertvolle Goldfunde außer Landes zu schaffen und sie überall zu verbergen.«
    »Auch hier?«
    »Nein, sie fuhren über das Wasser in Richtung Westen. Ich hatte viel später einen der Templerschätze entdeckt und suchte ein Versteck. Auf meiner Reise durch Europa fand ich diese Stadt, diesen neu angelegten Friedhof, und verbarg die Truhe in dieser Grabkammer. Ich holte sie später hervor, um sie wegzuschaffen. Sie steht in der Neuen Welt, ich habe mit ihr zusammen die Reise gemacht, aber nicht mehr an Verrat gedacht, denn ich wurde verraten. Auf dem Rückweg kam ich wieder durch Salzburg. Man erinnerte sich an mich, wollte mich gefangennehmen, doch ich schaffte die Flucht. Das Templer-Gold aber war nicht vergessen, besonders nicht von den ehemaligen Brüdern, die den Weg des Bösen gegangen waren. Damals lautete das Gesetz so, daß demjenigen das Gold gehörte, der es auch fand, weil er es sowieso wieder in den Dienst der Gemeinschaft stellen würde. Ich wollte es später tun, deshalb brachte ich es außer Landes. Aber die Zeiten hatten sich geändert, das Gold geriet in Vergessenheit. Ich mußte mich wehren, baute eine neue Gruppe auf und konnte mich nicht mehr um den Schatz kümmern. Jetzt gehört er mir nicht mehr, sondern einem anderen, einem Nachfolger…«
    »Mir?«
    »Ja, Sohn Sinclair, du bist der Besitzer des Goldes, das auf der Halbinsel vor der amerikanischen Küste liegt.«
    »Und wo?«
    »Sie hat den Namen Neufundland bekommen. Aber sie ist groß, es hat sich vieles verändert…«
    »Das meine ich auch, Hector, deshalb bin ich der Meinung, daß der Schatz ruhig liegenbleiben soll. Ich habe ihn bisher nicht gebraucht und werde ihn auch in der Zukunft nicht benötigen.«
    Hector de Valois lachte leise. »Ich
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